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Name ist durch die erhaltenen Buchstabenreste nicht eindeutig zu lesen – Salbia und Au. U.
ihren jeweiligen Männern errichtet. Aus der Inschrift geht hervor, dass beide „in canapa le-
gionis“, also in der Trosssiedlung neben dem Legionslager ums Leben kamen. Dies geschah
aber nicht bei einem Unfall, sondern sie wurden „interfecto barbaris“, wie es auf der Inschrift
zu lesen ist, also „von Barbaren niedergestreckt“, als diese offensichtlich bei einem Überfall
in die Siedlung eindrangen. Diese Siedlungen entstanden in unmittelbarer Umgebung von
Lagern, dort, wo sich die Handwerker, Händler, Frauen und andere Personen ansiedelten, die
für die Truppe wichtig waren, die aber durch die strengen Regeln nicht im Legionslager selbst
leben durften. In solchen Siedlungen ließen sich oftmals auch Veteranen mit ihren Frauen
nieder, wie es im Fall der hier genannten Personen zu vermuten ist. Leider wird von den bei-
den Frauen – durch die Bezeichnung „coniux“ waren sie wohl die rechtmäßigen Ehefrauen,
die die Soldaten nach ihrer ehrenhaften Entlassung aus dem aktiven Dienst heiraten konn-
ten – nicht die Truppe genannt, in der diese Dienst taten, bzw. deren Canabae der Überfall
galt. Dadurch fällt die Lokalisierung und Datierung dieses Ereignisses, durch das wohl beide
Männer gleichzeitig ums Leben kamen, schwer. Auch ist über die Personen selbst sehr wenig
bekannt: während der Name des Mannes der Marcia Salbia ganz abgebrochen ist, wissen
wir vom Mann der Au. U. lediglich, dass er Aelius Leonatus hieß und immerhin 70 Jahre alt
wurde. Über Kinder und den Umgang mit diesem traumatischen Ereignis, das wahrschein-
lich nicht nur das Leben ihrer Männer beendete, sondern auch ihren Besitz betroffen hat,
wissen wir leider nichts. Zudem ist nicht überliefert, ob die beiden Frauen schon vor diesem
traurigen Ereignis befreundet waren, oder ob sie erst dadurch zueinander gefunden haben.
Qu.: Grabinschrift gefunden in Tanzenberg, heute in Klagenfurt, im Landesmuseum.
L.: CIL III 4850; ILLPRON 568; Piccottini, Römersteinsammlung Nr. 25; lupa Nr. 2425
Marita Holzner
Aurelia Ursulina
Geb. 3. Jh. n. Chr.
Geograph. Lebensmittelpunkt: Carnuntum (römische Provinz Pannonien).
Qu.: Römischer Weihaltar, 1877 in Bad Deutsch Altenburg im Burgfeld gefunden, heute im
Museum Carnuntinum. Den Altar weiht A. dem Apollo.
L.: CIL III 11185; Vorbeck, Zivilinschriften 10 Nr. 29
Marita Holzner
Auslander Friederike, Auslaender, Friederike Fedora; Pharmakologin und Chemikerin
Geb. Wien, 6. 1. 1900
Gest. ?
LebenspartnerInnen, Kinder: Verheiratet mit Joseph Lowy, Anglist, kam 1938 in einem
Konzentrationslager ums Leben; Tochter: Edith Wood, B. A. London University.
Ausbildungen: F. A. studierte Chemie, Medizin und Pharmakologie an den Universitäten
Wien und Heidelberg.
Laufbahn: Sie war Leiterin des Labors der österreichischen Heilmittelstelle. 1935 emigrier-
te sie mit einem AI-Zertifikat nach Palästina. 1935 mitbegründete sie die pharmazeutische
Fabrik Hillel, Haifa, und war bis 1972 wissenschaftliche und technische Direktorin. Weiters
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 1, A – H
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1422
- Category
- Lexika