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biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Volume 1, A – H
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Ava | A 165 werden „Beleidigung des Führers“ und „Aufwiegelung der Bevölkerung“ angegeben. Alle Versuche ihrer Mitschwestern, A.s Freilassung zu erwirken, bleiben erfolglos. Mehrmals wendet sich die Mutter Oberin persönlich an die Gestapo und bittet die Familie Autsch dringlich um die Abfassung von Gnadengesuchen; auch die neuerliche Kontaktaufnahme mit dem spanischen Konsul kann Schwester A. nicht retten. Ohne Gerichtsverhandlung wird sie am 29. August 1940 in das Frauenkonzentrationslager Ravensbrück deportiert, wo sie am 31. August eintrifft. Mit der Häftlingsnummer 4651 trägt sie den roten Winkel der politischen Gefangenen. An den edelmütigen Zielsetzungen ihrer Kongregation hält sie auch in Ravensbrück unerschütterlich fest. Wo immer sie kann, steht sie ihren Mitgefange- nen hilfreich zur Seite. Zahllose Berichte von Überlebenden belegen ihren unermüdlichen Einsatz für die Erhaltung der menschlichen Würde unter unmenschlichen Bedingungen. Am 26. März 1942 wird Schwester A. nach Auschwitz überstellt, am 16. August kommt sie nach Birkenau, wo sie der Krankenabteilung zugeteilt wird. Sie versucht auch dort, wie schon zuvor in Ravensbrück, die Leiden der Gefangenen zu lindern. Wegen ihrer aufop- fernden Hilfsbereitschaft nennen ihre Mithäftlinge sie schließlich den „Engel von Ausch- witz“. Im Oktober 1942 erkrankt sie an Flecktyphus, von dem sie sich nie mehr gänzlich erholt. Im Mai 1943 kommt sie als Krankenpflegerin ins SS-Lazarett. Sie stirbt nach einem Bombenangriff an einem Granatsplitter, der sie in die Lunge trifft, am 23. Dezember 1943 nach über vier Jahren Lagerhaft. Eine Gedenktafel in der Pfarrkirche von Mötz erinnert an Schwester A. und ihr Wirken. L.: Fux 1992, Jochmann 1989, Kempner 1979, Sporrer/Steiner 1983, Vélez de Mendizabal 1997, Wagner 1990 Karin Nusko Ava; erste namentlich bekannte deutschsprachige Dichterin Geb. ? Gest. 6. oder wahrscheinlich 7. Februar 1127 (?) Herkunft, Verwandtschaften: Ihre familiäre Herkunft ist unbekannt; Kinder: zwei Söhne. Laufbahn: Über A.s Leben lässt sich den biografischen Angaben ihres Werkes zufolge nur entnehmen, dass sie die erste namentlich bekannte deutschsprachige Dichterin ist, verwitwet und Mutter zweier Söhne ist, die ihr das Verständnis, den „sin“, ihres Stoffes vermittelt hät- ten. Einer ihrer Söhne ist vor ihr verstorben. Gemeinhin, wenngleich nicht unwidersprochen, wird die Dichterin A. mit der Inklusin Ava, deren Tod die Melker Annalen zum Jahr 1127 verzeichnen, und deren Todestag im Melker Totenbuch derselben Handschrift am 7. Februar eingetragen ist, gleichgesetzt. Neben Melk finden sich Name und Todestag noch in den Nekrologien der Klöster Garsten, Klosterneuburg, Sankt Lambrecht und Zwettl vermerkt. Diese Ava inclusa dürfte im Raum von Niederösterreich eine recht bekannte Persönlichkeit gewesen sein, deren Wirkungsort allerdings bislang nicht mit Sicherheit bestimmt werden konnte. Das Idiom der Gedichte sowie die darin sich zeigenden Vorstellungen verweisen auf einen adeligen Hintergrund der Dichterin. Aufgrund der gewonnenen biografischen Bruch- stücke und weiteren ihrem Werk immanenten Kriterien ist für sie entsprechend den zeitge- nössischen religiösen Bewegungen und geistlichen Lebensformen sowohl das Dasein einer Inklusin, eingeschlossen auf Lebenszeit in einer Zelle an einer Pfarr- oder Klosterkirche, nur
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biografiA. Lexikon österreichischer Frauen, Volume 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
biografiA.
Subtitle
Lexikon österreichischer Frauen
Volume
1, A – H
Editor
Ilse Korotin
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79590-2
Size
17.4 x 24.5 cm
Pages
1422
Category
Lexika
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