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Balter | B 193
Laufbahn: Ihr erstes Engagement erhielt V. B.-E. am Augsburger Stadttheater. Danach trat
sie in Dortmund, Basel, Essen und München auf und spielte alle Rollen des Tragödinnenfa-
ches. Im Jahr 1928 lernte sie während einer Tournee ihren Kollegen und späteren Ehemann
Ewald Balser kennen. Sie war 1931–1964 am Wiener Burgtheater beschäftigt, unterrichtete
ab 1940 Sprechtechnik am Reinhardt-Seminar und war ab 1973 auf Einladung von Direk-
tor Klingenberg Konsulentin für Sprechtechnik am Burgtheater. V. B.-E. wurde schließ-
lich Professorin an der Akademie für Musik und darstellende Kunst in Wien. Sie verfasste
unter anderem das Standardwerk der deutschen Ausspracheschulung „Sprechtechnisches
Übungsbuch“, das Generationen von Schauspielern als Ausbildungsgrundlage diente.
Qu.: Tagblattarchiv (Personenmappe).
W.: „Sprechtechnisches Übungsbuch“ (1949), „Hast du dir schon überlegt?“ (1983)
L.: Ackerl/Weissensteiner 1992, www.aeiou.at
Balter Sylvia; Bibliothekarin
Geb. Czernowitz, Bukowina (Tscherniwzi, Ukraine), 19. 2. 1902
Gest. North Walsham, England, 2. 5. 1993
Herkunft, Verwandtschaften: Tochter des Ignaz und der Cäcilie Balter, geb. Reder. Ge-
schwister: Sidonie (geb. 1897); Maximilian (1905–1960).
Ausbildungen: Gymnasium; ab 1929 Studium der Germanistik, Anglistik und Philosophie
an der Universität Wien; 1934 Dissertation bei Prof. Castle zu Isolde Kurz.
Laufbahn: 1909 übersiedelte die Familie Balter von Czernowitz nach Wien. Ab August 1934
war S. B. in der Zweigstelle Praterstraße (2. Bezirk) der Arbeiterbüchereien Wien zunächst
als Mitarbeiterin und ab 1. September 1936 als Leiterin tätig. Laut Inspektionsbericht war
es eine Zweigstelle mit hauptsächlich jüdischer LeserInnenschaft, was erklären könnte, war-
um S. B. diese Stelle trotz ihrer jüdischen Herkunft zur Zeit des Austrofaschismus bekleiden
konnte. Ihre spesenvergütete ehrenamtliche Tätigkeit endete mit ihrem vermutlich erzwunge-
nen Rücktritt am 23. März 1938. Im November desselben Jahres wurden S. B. und ihr Bruder
aus der gemeinsamen Wohnung vertrieben. Arbeits- und mittellos konnte S. B. nur überleben
indem sie Nachhilfestunden gab. Eine weitere Hilfe war die Ausspeisung der Israelitischen
Kultusgemeinde. Mitte Mai 1939 gelang es ihr, ein Visum für England zu bekommen, die
notwendige Finanzierung ihrer Flucht übernahm die Kultusgemeinde. Nach Kriegsbeginn
wurde S. B., wie viele der österreichischen Flüchtlinge in England, zur Klärung ihres Flücht-
lingsstatus kurzzeitig auf der Isle of Man interniert. Nach ihrer Tätigkeit als Haushälterin
fand sie eine Anstellung in der Zentrale des von Robert Maxwell gegründeten Wissen-
schaftsverlags „Pergamon Press“ in Oxford, wo sie bis zu ihrer Pensionierung beschäftigt war.
S. B. verbrachte die letzten Lebensjahre bei der Familie ihrer Nichte in Hoveton/Norfolk. Sie
verstarb im hohen Alter von 91 Jahren in einem Spital in North Walsham/Norfolk.
L.: http://www.grossestadtgutgasse34.at/balter.html
Baltrock Vera; Schauspielerin
Geb. Memel, Preußen (Klaipėda, Litauen), 7. 10. 1906
Laufbahn: Wurde mit 10 Jahren an das Memeler Stadttheater engagiert. Ab 1924 in Wien
beim Salzburger Film verpflichtet. Trat unter anderem am Stadttheater, an der Neuen Wiener
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 1, A – H
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1422
- Category
- Lexika