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Bühne und in der Hölle in Wien auf. In Berlin war sie unter anderem am Theater am Zoo
und am Theater in der Behrensstraße verpflichtet. Sie wirkte in mehreren Filmen mit, unter
anderem in „Ein nasses Abenteuer“, „Bob und Loo“ und in „Mädel von der Höldrichsmühle“.
L.: Österreich 1918 –1934
Bamberger Elisabeth, Elizabeth; Schriftstellerin
Geb. Saaz, Böhmen (Žatec, Tschechien), 25. 12. 1889
Gest. Maryland, USA, November 1971
Laufbahn: Ging 1912 nach Berlin, engagierte sich für den Pazifismus. War Mitglied des
Weltfriedenskongresses der Frauen und Mütter. Sie beteiligte sich aktiv am politischen Le-
ben in der Weimarer Republik, ging 1934 nach Frankfurt am Main und emigrierte vermut-
lich 1939/40 über die UdSSR und Japan nach Quito, Ecuador. 1945 ging sie nach Baltimore,
USA. Lebte zuletzt in Pikesville, Baltimore.
W.: „Women of Exile. German-Jewish Autobiographies since 1933“
L.: ÖNB 2002, http://www.rootsweb.com/
Bamberger Gertrude; Musikwissenschafterin und Klavierpädagogin
Geb. Wien, 28. 10. 1904
Gest. Ascona, Schweiz, 12. 10. 1965
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Gustav Bamberger (1864–1941), Fabrikant; Mutter:
Melanie Bamberger (* 1868) kam in Bergen-Belsen um; Schwester Hedwig Bamberger
(* 1891) wurde in Auschwitz ermordet; Bruder: Paul Bamberger (* 1894), Prokurist; Bruder:
Carl Bamberger (* 1902), Musiker und Dirigent.
LebenspartnerInnen, Kinder: Heiratete 1965 Viktor Zuckerkandl, kurz zuvor verwitweter
Musikwissenschafter, der noch im April desselben Jahres und nur sechs Monate vor G. B. in
Lugano verstarb.
Ausbildungen: 1924 legte G. B. die Prüfung für das Lehramt in Turnen an Mittelschulen
ab. 1929 promovierte sie mit der Dissertation „Die niederösterreichische Bildnerei von 1500
bis 1530“ bei Strzygowski und Dopsch. Zunächst unterrichtete sie Turnen an Bundesmit-
telschulen, 1927/28 auch Gesang. G. B. gehörte schon in der Wiener Zeit zum Freundes-
kreis von Viktor Zuckerkandl und war lange Zeit seine heimliche Geliebte, wovon ein Brief
Zuckerkandls an Caroline Newton zeugt. G. B. wanderte am 4. 12. 1938, wie ihre beiden
Brüder, in die USA aus. Ab 1944 lebte G. B. als bekannte Klavierlehrerin in New York und
hatte Kontakt zum Julliard-Streichquartett. Dort unterrichtete sie ab 1949 auch am Mannes
College of Music, war als Lehrerin am Teachers College der Columbia University und an
der Juilliard School of Music tätig.
1965 heiratete sie Viktor Zuckerkandl, kurz zuvor verwitweter Musikwissenschafter, der
noch im April desselben Jahres und nur sechs Monate vor G. B. in Lugano verstarb.
In einem Brief der Schwester Viktor Zuckerkandls, Hermine Müller-Hofmanns, an Carl
Jacob Burckhardt vom 1. 12. 1965 heißt es: „Wenn es Dir recht wäre, so könnte ich in der
wärmeren Jahreszeit einen Abstecher von Ascona zu euch machen. Mein Bruder ist dort die-
ses Frühjahr plötzlich mit seiner 1. und 2. Frau gestorben, so bin ich öfter dort, da ich auch
Freunde dort habe.“
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 1, A – H
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1422
- Category
- Lexika