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Barbara | B 199
bara – erwarb sie die Zuneigung der Bevölkerung. Stand in enger Beziehung zum Jesui-
tenorden, unterhielt aber auch ein vertrautes Verhältnis zu ihrer protestantischen Schwie-
germutter Renata (Tochter Ludwigs XII. von Frankreich). Torquato Tasso, der 1565 an den
Hof von Ferrara berufen wurde, widmete der Herzogin einige Sonette. Seit 1566 kränkelte
sie und starb an Tuberkulose. Sie wurde in der Kirche del Gesu in Ferrara begraben.
L.: Grohs 1986, Hamann 2001
Barbara von Cilli; Königin von Ungarn, römisch-deutsche Königin und Königin von
Böhmen
Geb. vermutlich zwischen 1390 und 1395
Gest. 11. Juli 1451
Herkunft, Verwandtschaften: Eltern: Graf Hermann II. von Cilli († 1435), 1408–1408 Ba-
nus von Kroatien und Slawonien, 1423–1435 Banus von Slawonien und Gräfin Anna von
Schaunberg († 1396); Geschwister: Friedrich II., seit 1436 gefürsteter Graf von Cilli und
Ortenburg-Sternberg († 1454), verheiratet in erster Ehe mit Elisabeth Frangepán († 1422,
ermordet), in zweiter Ehe mit Veronika von Desinić († 1425 ermordet); Elisabeth († 1436),
verheiratet mit Graf Heinrich IV. von Görz († 1454); Anna († 1438), verheiratet mit Miklós
(Nikolaus) von Garai, Banus von Macsó 1387–1390; 1393 –1394, Banus von Dalmatien und
Kroatien 1397–1402, Palatin 1402–1433; Graf Hermann III. († 1426) verheiratet in erster
Ehe mit Elisabeth von Abensberg († 1423), in zweiter Ehe mit Beatrix von Bayern († 1147);
Ludwig († 1417) adoptiert von den Ortenburgern; Kinder: Tochter Elisabeth (1409 –1442),
verheiratet mit Herzog Albrecht V. von Österreich seit 1404, seit 1437 König von Ungarn,
1438–1439 König von Böhmen und römisch-deutscher König (Albrecht II.).
Laufbahn: B. v. C. war die jüngste Tochter des Grafen Hermann II. von Cilli und seiner
Frau Anna von Schaunberg. Unter Hermann II. von Cilli gelang dem Haus ein glänzender
Aufstieg. Die Vorfahren der Grafen von Cilli waren Hochfreie aus dem Gebiet zwischen
Steiermark, Kärnten und Krain, die sich um 1130 „von Soune“ (nach der Sann, einem Ne-
benfluss der Save) und seit 1173 „von Sannegg“ (nach der vermutlich zwischen 1130 und
1139 auf Eigenbesitz südwestlich von Traßlau errichteten Burg) nannten. Jedoch erst der
Erwerb von Burgherrschaft und Markt Cilli als zentralem Ort des gesamten Sanngebietes
und neuem Herrschaftszentrum bildete die Grundlage für ihren bedeutungsvollen Auf-
stieg. Dieser war begleitet von der Erhebung in den Grafenstand (1341 und neuerlich 1372)
und ehelichen Verbindungen nach Bosnien, Ungarn und Polen. Impulsgebend für den
zunehmenden Machtzuwachs war das Verhältnis Hermanns II. zu Sigismund von Luxem-
burg, dem erstgeborenen Sohn aus der vierten Ehe Kaiser Karls IV. († 1378) mit Elisabeth
von Pommern († 1393), und seit 1387 ungarischer, seit 1410/11 römisch-deutscher und seit
1420 böhmischer König. In der Schlacht bei Nikopolis (1396) rettete Hermann, der das
steirische Aufgebot anführte, zusammen mit Johann III. von Zollern, Burggraf von Nürn-
berg (reg. 1357–1420), Sigismund das Leben. In der Folge wurde der Cillier reichlich ent-
lohnt und seine Herrschaft verlagerte sich schwerpunktmäßig allmählich nach Krain und
in die Länder der ungarischen Krone. Die Herrschaftsgebiete der Cillier erstreckten sich
von der Steiermark, Kärnten und Krain bis Kroatien und Ungarn. In ihrem steirischen
Kerngebiet gelangten zudem bis 1425 bedeutende Gebiete in ihre Hände. Dadurch bot
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 1, A – H
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1422
- Category
- Lexika