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Baselli | B 211
Baselli Maria, v. Süssenberg; Malerin und Grafikerin
Geb. 1862
Gest. 1924
Qu.: Graz: Steiermärkisches Landesmuseum Joanneum, Neue Galerie, Erwerbung 1980:
Teilnachlass: ca. 440 Graphiken. Verzeichnung: Inventar. Archiv der VBKÖ, Wien.
L.: Renner 1993
Basile Cattaneo, Margherita; Kammermusikerin (Sängerin) am Wiener Kaiserhof
Geb. ?
Gest. nach 1641
Herkunft, Verwandtschaften: Eltern: Daniele und Cornelia Basile, geb. Usciolo (?); Ge-
schwister: Giovanni Battista (Giambattista) (1566 –1632), verheiratet mit Flora Santora;
Lelio († nach 1623); Donato; Adriana (Andreana) († nach 1642), verheiratet mit Muzio
Baroni; Vittoria, „La Tolla“; Giuseppe, Francesco.
LebenspartnerInnen, Kinder: Verheiratet seit 1615 mit Ettore Cattaneo Dadi; Kinder: Söh-
ne; Tochter: Hippolita Catharina.
Laufbahn: M. B. entstammte einer neapolitanischen Dichter- und Musikerfamilie. Ihr Bruder,
der Poet Giovanni Battista Basile, ist der Nachwelt vor allem durch seine Märchensammlung
„Il Pentamerone“ (1634/1636) bekannt; zwei ihrer Brüder, Donato und Lelio, waren Kom-
ponisten, ein Bruder, Francesco und zwei ihrer Schwestern, Adriana und Vittoria, widmeten
sich der Gesangskunst. Besondere Berühmtheit erlangte Adriana, die als „virtuosa“ Furore
machte und als „la bell’ Adriana“ in die Musikgeschichte einging; auch deren Töchter Leo-
nora (1611–1670) und Catarina (1619-nach 1662) waren musikalisch hochbegabt. Francesco
ist als Tenor am polnischen Königshof in den Jahren 1634 –1652 nachgewiesen.
Seit 1610 hielten sich Adriana und ihre Familie sowie ihre Geschwister Francesco, Lelio und
Vittoria in Mantua auf, wo auch Claudio Monteverdi (1567–1643) und seine Frau Claudia
Cattaneo († 1607) in den Diensten der Gonzaga standen. M., die in Neapel verheiratet wer-
den sollte, kam ebenfalls auf Einladung und Bitten des Herzogs Ferdinando I. (1587–1626)
Ende April 1615 nach Mantua, wo sie auf Initiative des Herzogs, am 27. Juni mit Ettore Cat-
taneo Dadi, einem Verwandten von Monteverdis Schwiegervater Giacomo Cattaneo, verhei-
ratet wurde; der Herzog hatte ihre Hochzeit mit 5000 Scudi dotiert. Aus unbekannten Grün-
den fiel sie Anfang August kurzfristig beim Herzog in Ungnade. Komponisten empfahlen
sie für Partien ihrer Werke; Andrea Falconieri 1615 schlug M. sowie ihre Schwester Adriana
1615 für seine an den Herzog adressierten Vokalkompositionen vor, und Monteverdi sah sie
und ihre beiden Schwestern 1616 für die drei Sirenen in „Le nozze di Tetide“ vor, wenngleich
dieses Stück nicht aufgeführt wurde. 1617 dürfte sie in „Gli amori di Aci e Galatea“ mit dem
Libretto von Gabriello Chiabreras und der Musik von Santi Orlandi, aufgeführt anlässlich
der Hochzeit Herzog Ferdinandos mit Caterina de’ Medici, aufgetreten sein, jedoch scheint
ihr die ihr zugeteilte Rolle nicht sehr zugesprochen zu haben. In seiner Anthologie „La ce-
tra di sette corde“ (Venedig 1619) verewigte Francesco Rasi (1574 –1621) M. und Adriana
literarisch. In Mantua stand M. im Schatten ihrer berühmten Schwester. Aus den überlie-
ferten Zahlungen von 1619 und 1622 geht hervor, dass ihr Gehalt nur ein Fünftel dessen
von dem Adrianas betrug. Erst mit dem Abgang dieser vom Hof in Mantua 1624, stieg sie
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 1, A – H
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1422
- Category
- Lexika