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biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Volume 1, A – H
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B | Benedix-Hermany254 Ein Thema, dem sich C. B. in ihrer Publizistik ebenfalls widmete, war die Literatur. 1917 berichtete sie von einer Vorlesung eigener Dichtungen von Max Brod in den Wiener Kam- merspielen. 1918 rezensierte sie Brods Drama „Eine Königin Esther“. Ebenfalls 1918 warf sie in dem Aufsatz „Peter Rosegger und das Judentum“ dem Dichter vor, dass er sich in der Judenfrage „ganz windfahnenmäßig“ gedreht habe. 1918 publizierte sie auch einen Artikel über ein „Stündchen bei Josef Popper-Lynkeus“, den sie auf Vermittlung ihrer Freundin, der Schriftstellerin Else Feldmann, besucht hatte. 1935 veröffentlichte sie einen Aufsatz über Karl Lueger, in dem sie sich daran erinnerte, wie sie auf Purimbällen im Haus des Gemein- derats Ignaz Mandl durch mehrere Jahre mit Lueger tanzte. Lueger war ein Duzfreund ihres Vaters, und C. B. betonte: „Armen Juden hat Lueger bis zum Lebensende seine Förde- rung angedeihen lassen; solchen Juden, die er mitleidig ‚Nazarenernaturen‘ nannte, womit er unpraktische Idealisten meinte, wie Baurat Wilhelm Stiaßny, Gemeinderat Mittler, meinem Vater, hat er bis zum Tode seine warmen Sympathien bewahrt, wie auch dem gewiß guten Juden, Dr. Josef Bloch.“ C. B. war eine Journalistin und, wie sie sich selbst beschrieb, eine „unermüdliche Vereinsmei- erin“, deren Lebensinteresse, soweit es den Quellen zu entnehmen ist, ihrer Arbeit und ihrem jüdischen Engagement galt. Sie wäre auch eine gute Historikerin der Wiener jüdischen Ge- meinde gewesen, denn ihre Artikel zeugen nicht nur von ihrem Engagement, sondern auch von ihrem großen, detailreichen Wissen. Obwohl sie von ihrem familiären Hintergrund her zu konservativen Positionen neigte und sie sich später dem Zionismus annäherte nahm sie eine Zwischenposition ein und bezeugte damit den Pluralismus innerhalb des österreichi- schen Judentums. Ob sie als eine professionelle Journalistin gelten kann, ob sie von ihren zahlreichen Veröf- fentlichungen leben konnte und musste, muss beim derzeitigen Forschungsstand allerdings dahingestellt bleiben. Über ihr persönliches Leben ist wenig bekannt. C. B hatte drei jüngere Brüder, Arthur, der 1889 im Alter von 17 Jahren starb, der Kaufmann Emil, der 1935 starb, und Hermann, über dessen Schicksal nichts bekannt ist. C. B. hatte keine Kinder und war 1895 nur ein Jahr lang mit dem Arzt Abraham Adolf Kronfeld verheiratet. Die Ehe wurde geschieden und sie führte fortan ihren Mädchennamen. C. B. starb am 18. Oktober 1939 im Alter von 71 Jahren im jüdischen Altersheim in Wien und wurde am Wiener Zentralfriedhof im Familiengrab begraben. W. u. a.: „Dr. Karl Lueger im jüdischen Kreise. Die Wahrheit, 15. 3. 1935“ L.: Adunka 2008, Benedikt 1906, Malleier 2003a Evelyn Adunka Benedix-Hermany Gerda, Hermany-Benedix; Sängerin und Schauspielerin Geb. 1847 Gest. ? Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Julius Roderich Benedix (1811–1873), bekannter deut- scher Lustspieldichter. LebenspartnerInnen, Kinder: Heiratete Eduard Hermany, Opernsänger. Laufbahn: Debütierte in Mainz, kam nach Königsberg und Graz, wirkte anschließend in
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biografiA. Lexikon österreichischer Frauen, Volume 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
biografiA.
Subtitle
Lexikon österreichischer Frauen
Volume
1, A – H
Editor
Ilse Korotin
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79590-2
Size
17.4 x 24.5 cm
Pages
1422
Category
Lexika
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