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Bertschinger | B 287
LebenspartnerInnen, Kinder: Rudolf († um 1150), verheiratet in erster Ehe mit Irmengard,
der Tochter Graf Adalberts von Calw († 1099); in zweiter Ehe mit Wulfhild, Tochter Her-
zog Heinrichs IX. des Schwarzen von Bayern († 1126), Heinrich († wahrscheinlich vor 1128)
und Ulrich († vermutlich vor 1116), Adelheid, verheiratet mit einem Grafen von Pfullendorf.
Laufbahn: Vermutlich um 1077 fand die Eheschließung B.s mit Graf Ulrich X. von Bre-
genz statt. Gemeinsam mit ihrem Mann machte sie sich um die Gründung des zunächst
in Andelsbuch dann nach Mehrerau verlegten Klosters im Sinne der Hirsauer Reform sehr
verdient. Dort fand auch Graf Ulrich nach seinem frühen Tod 1097 sein Grab. B. erwies sich
nach Rudolfs Tod als das eigentliche Familienoberhaupt. Laut der Marchthaler Chronik
habe sie in den Auseinandersetzungen mit den Kirchberger Grafen, die in der Schlacht von
Jedesheim 1108 mündeten, mannhaft (viriliter) gekämpft. Um 1122, als sie für die Mönche
des Klosters Petershausen Fürsprache einlegte, ist von ihr als Gräfin von Bregenz die Rede
(cometissa de Brigantia), später wird sie meist Gräfin von Clementia oder Cheleminza ge-
nannt, was vermutlich darauf zurückzuführen ist, dass sie sich auf ihr väterliches Erbe, die
Burg Kellmünz, zurückgezogen hat. Sie erwies sich als Wohltäterin verschiedener Klöster,
allen voran der Hausstiftung und Familiengrablege Mehrerau, wo auch sie ihr Grab in der
Mitte der Kirche vor dem Altar des Heiligen Kreuzes fand; aber auch in den Totenbüchern
von Isny, Ottobeuren, Zwiefalten, Füssen, Sankt Ulrich in Augsburg wird ihrer gedacht.
Der Verbundenheit mit den Klöstern der Hirsauer Reform entspricht auch, dass B.s ältester
Sohn Rudolf, seine erste Frau Irmengard aus der Calwer Grafenfamilie holte. Irmengards
Vater war Graf Adalbert von Calw († 1099) und ihre Mutter war Wiltrud, Tochter Herzogs
Gottfried III. des Bärtigen von Lothringen († 1069) und eine Verwandte der Päpste Leo IX.
(1049 –1054) und Stephan IX. (1057–1058); beide Elternteile haben sich um die Erneue-
rung der Aureliuszelle in Hirsau sehr verdient gemacht.
L.: Bilgeri 1971, Burmeister 1996a, Hlawitschka 1991, Kurze 1965, Niederstätter 2001,
Quarthal 1983, Schwarzmaier 1995, Stälin 1841, Struve 1995
Ingrid Roitner
Bertschinger Edith; Violinistin
Geb. Graz, Stmk., 24. 4. 1912
Gest. Wien, 24. 5. 2000
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Hans Bertschinger; Mutter: Otty.
Ausbildungen: Im Alter von 5 Jahren Beginn des Violinstudiums, Konservatorium Graz,
Gymnasium Graz.
Laufbahn: Unterbrach die musikalische Laufbahn für 3 Jahre und ging zum Theater. Wieder-
aufnahme des Musikstudiums bei Prof. Morawec in Wien, während dieser Zeit Konzertreisen
nach Frankreich, Polen, Deutschland, CSSR als Solistin; 1945 Unterricht bei Prof. Wolfgang
Schneiderhan, 1946 Konzertmeisterin, mit dem Kammerorchester und als Solistin Konzert-
reisen nach Italien, Spanien, Portugal, Skandinavien; Schallplatten für die USA; 1957–1959
Konzertmeisterin des Symphonieorchesters in Kairo, Tourneen in ganz Europa; 1966 Pro-
fessorentitel, 1976 a.o. Hochschulprofessorin, 1962–1982 Professorin an der Hochschule für
Musik. Erstaufführungen der Violinkonzerte von Hindemith, Britten, Barber, Weill, Uhl.
L.: Wer ist Wer in Österreich 1951
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 1, A – H
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1422
- Category
- Lexika