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Blanzger Minna; Journalistin, Lehrerin und Übersetzerin
Geb. Brieg, Österr.-Schlesien (Brzeg, Polen), 1842
Gest. ?
Ausbildungen: Ausbildung zur Lehrerin.
Laufbahn: 14 Jahre lang unterrichtete sie in Wien junge, der Schule entwachsene Mädchen in
wissenschaftlichen Fortbildungsfächern. Seit 1890 schrieb sie für die „Wiener Hausfrauen-Zei-
tung“ eine Reihe von Aufsätzen pädagogischen Inhalts. Als Mitarbeiterin dieses und anderer
Blätter verfasste sie außerdem noch kleine Feuilletons und Bearbeitungen nach dem Englischen.
L.: Buchegger 2002
Blaschczik-Keller Hedwig; Sportlerin
Geb. 30. 8. 1886
Gest. Wien, 26. 8. 1943
Laufbahn: War in mehreren Sportarten aktiv, unter anderem Tennis, Ski fahren, Schwimmen
und Reiten, zahlreiche Preise im Turnierreiten.
L.: Österreich 1918 –1934
Blaschek Franziska, geb. Janovsky; Zeugin Jehovas und Gegnerin des NS-Regimes
Geb. Wien, 13. 10. 1899
Gest. Wien, 1976
F. B. gehörte ebenso wie ihr Mann, der am 20. Jänner 1894 in Wien geborene Selchergehilfe
Anton Blaschek, der Religionsgemeinschaft der Zeugen Jehovas an. Das Ehepaar Blaschek
hat vier Kinder: Emilie, geb. am 20. Dezember 1926, Ottilie, geb. am 9. Februar 1928 und
Hannes geb. am 14. Juli 1937.
Anton Blaschek wurde Ende Oktober 1939 festgenommen, weil er sich „im Sinne der Bibel-
forscher betätigt hatte. Er hatte sogar seinen Kindern die Leistung des Deutschen Grußes
und das Singen der Lieder der Nation verboten. Auch hatte er es abgelehnt, seine Kinder
im nationalsozialistischen Sinne zu erziehen.“ Während der Schutzhaft wurde Blaschek zur
Beobachtung in die Heilanstalt „Am Steinhof“ überwiesen, von wo er im August 1940 fliehen
konnte. Am 24. Oktober 1941 wird er neuerlich verhaftet und am 2. Dezember 1942 we-
gen „Teilnahme an einer wehrfeindlichen Verbindung“ zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt.
Anton Blaschek befand sich bis Mai 1945 in Haft. F. B. wird am 28. Oktober 1941 verhaftet
und in das Gefängnis Rossauerlände gebracht, in dem sie bis zu ihrer Gerichtsverhandlung
am 15. Dezember 1941 inhaftiert bleibt. Es wird ihr vorgeworfen an Zusammenkünften der
„Bibelforscher“ teilgenommen zu haben und ihren geflohenen Ehemann unterstützt zu haben.
Nach der Anklage ist sie im Gefängnis des Landesgerichtes Wien inhaftiert. F. B. wird am
5. März 1942 wegen „Teilnahme an einer wehrfeindlichen Verbindung“ vom Sondergericht
Wien zu sechs Monaten Gefängnishaft verurteilt, aber sogleich freigelassen, weil das Urteil
durch die „Vorhaft“ verbüßt war. Die Kinder werden dem Ehepaar Blaschek 1939 weggenom-
men und bis 1941 in staatlichen Erziehungsanstalten „verwahrt“.
Qu.: DÖW 1159, Jehovas Zeugen in Österreich, Geschichtsarchiv.
L.: Brauneis 1974, Dokumentationsarchiv 1984, Grabstellensuche der Stadt Wien (www.
friedhoefewien.at) Karin Nusko
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 1, A – H
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1422
- Category
- Lexika