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Boerner-Patzelt | B 361
bert Stifter. Berühmt sind heute vor allem ihre Haiku-Gedichte, die sie in der deutschen
Literatur heimisch machte. B. führte ein offenes Haus.
Wirkung: Schrieb vor allem Romane und Erzählungen mit starker Traditions- und Hei-
matverbundenheit. „Man könnte Imma Bodmershof fast beneiden, dass sie Erde, Himmel,
Luft und Wolken, Tag und Nacht, aber auch Mann und Weib, was eben alles zu unserem
Leben gehört, so zu erleben versteht.“ (Salzburger Nachrichten, Umschlag zu „Die Rosse
des Urban Roithner“, 1950).
Ausz.: 1959 Großer Österreichischer Staatspreis für Literatur, 1965 Kulturpreis des Landes
Niederösterreich, 1969 Preis der Stadt Wien für Literatur und Ehrenkreuz für Kunst und
Wissenschaft Erster Klasse, Ehrenbürgerin von Rastbach.
Qu.: Tagblattarchiv (Personenmappe); DB NS-Lit. Graz, der Nachlass wurde 1982 laut einer
testamentarischen Verfügung dem Schillerarchiv in Marbach am Neckar übertragen. Stutt-
gart, Württembergische Landesbibliothek.
W.: „Der zweite Sommer“ (1937), „Die Stadt in Flandern“ (1939; 1952 unter „Das verlorene
Meer“), „Begegnungen im Frühling. Erzählung“ (1942), „Die Rosse des Urban Roithner. Ro-
man“ (1950), „Solange es Tag ist“ (1953), „Sieben Handvoll Salz. Roman“ (1958), „Die Bartab-
nahme. Erzählung“ (1965, 1966 unter „ Ibarras Bartabnahme“), „Unter acht Winden“ (1962),
„Haiku“ (1962), „Sonnenuhr. Haiku“ (1970), „Mohn und Granit vom Waldviertel“ (1976), „Im
fremden Garten. 99 Haiku“ (1979), „Wo die Träume wohnen. Das Waldviertel“ (1997), „Pieger,
Bruno (Hg.): Briefwechsel 1959 –1976. Martin Heidegger
– Imma von Bod
mershof“ (2000)
L.: Ackerl/Weissensteiner 1992, Bruckmann 2001, Hall /Renner 1992, Czeike Bd. 1 2004,
Festschrift Bodmershof 1995, Heller 2008, Schmid-Bortenschlager/Schnedl-Bubenicek
1982, Wedel 2010, Willens 1988, www.munzinger.de, www.onb.ac.at/ariadne/, www.von-
loeper.de/Texte/Bodmershof.htm
Susanne Blumesberger
Boerner-Patzelt Dora, geb. Dorothea Sophie Boerner; Ärztin und Histologin
Geb. Prag, Böhmen (Praha, Tschechien), 26. 7. 1891
Gest. Graz, Stmk., 5. 4. 1974
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Dr. Viktor Patzelt († 1908), Primararzt am Kranken-
haus in Brüx; Mutter: Erna, aus der Gelehrtenfamilie Kaulich stammend.
LebenspartnerInnen, Kinder: 1919 Heirat mit Dr. Wilhelm Boerner; Tochter: Liselotte (* 1922).
Ausbildungen: Privatunterricht, ab 1905 Besuch des deutschen Mädchen-Lyzeums in Prag,
1908 Reifeprüfung. 1912 Reifeprüfung am Tetschener Realgymnasium. Übersiedlung nach
Graz; ab dem Sommersemester 1914 Studium der Medizin an der Universität Graz; 1919
Promotion.
Laufbahn: D. P. war bereits 1915, während ihres Studiums, am Histologischen Institut als
Demonstratorin tätig. Kurz darauf übernahm sie die Aufgaben des erkrankten langjährigen
Assistenten. 1929 war sie die erste Frau, die an der Medizinischen Fakultät der Universität
Graz eine Lehrbefugnis erlangte (für Histologie und Embryologie). Obwohl sie nach ihrer
Habilitation die Voraussetzung für die weitere Anstellung erfüllte, musste sie als Folge des
Gesetzes über den Abbau verheirateter weiblicher Personen („Doppelverdienergesetz“) den
Bundesdienst mit 28. Februar 1935 verlassen und wurde pensioniert. Sie setzte jedoch ihre
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 1, A – H
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1422
- Category
- Lexika