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gasse, angebracht. Die Benennung erfolgte am 26. 2. 1960. Die Straße, in der die Gedenk-
tafel angebracht ist, wurde ebenso nach dem Vater benannt: Eugen-Bormann-Gasse. Bereits
1932 wurde eine vom Kagraner Platz (Wien 22) abführende Gasse Eugen-Bormann-Gasse
benannt.
Ausbildungen, Laufbahn: E. B. besuchte die Volksschule in der Stiftsschule Klosterneuburg,
lernte Klavierspiel, turnte gemeinsam mit Schwester Emma im Männerturnverein Kloster-
neuburg, ab 1904 Privatistin im Landes-Real-Gymnasium Klosterneuburg, Unterricht bei
dem Hauslehrer Rudolf Egger, ab 1906 besuchte D. das K. K. Maximilians-Gymnasium in
Wien, wo sie als „öffentliche“ Schülerin am „Mädchen-Ober-Gymnasium mit Öffentlich-
keitsrecht“ am 9. Juli 1912 ihre Reifeprüfung mit Auszeichnung bestand.
1911 gemeinsam mit Bruder Karl und Vater längere Reisen nach Italien, Versuche als Zeich-
nerin.
WS 1912/13 Philosophiestudium in Berlin, ab SS 1913 Fortsetzung in Wien, Abschluss
des Studiums im WS 1917/18, Dissertation: „Vom wertvollen und vom nichtswürdigen
Menschen, mit einem Anhang über die Moral der Frauen“. Die Arbeit wurde im SS 1918
approbiert. Das Rigorosum bei Dr. Reininger und Dr. Stöhr bestand sie mit Auszeichnung,
die einstündige Prüfung bei Prof. Furtwängler und Professor Escherich mit Genügend. Pro-
motion „Summis auspiciis augustissimi Imperatoris ac Regis Caroli I.“ am 7. Juli 1918.
E. war während des Ersten Weltkrieges als freiwillige Krankenpflegerin tätig.
Hielt wissenschaftliche Vorträge: z. B. 1929 in der Wiener Urania. 1929 bestand sie die ärzt-
liche Vorprüfung zum Studium der Medizin in Berlin, Zulassung zum Medizinstudium.
1932 erwarb sie die deutsche Staatsbürgerschaft. 1933 Ablegung der Staatsprüfung, 1934
Approbation als Arzt, Annahme der Stelle als Volontärärztin an der Psychiatrischen- und
Nervenklinik der Charité in Berlin, 1934 Voluntärärztin in der Heil- und Pflegeanstalt
Herzberge. 1935 Assistenzärztin ebendort. Kontakt zu Prof. Karl Bonhoeffer, ehem. Lei-
ter der Charité, 1939 Ausschied aus der Charité aus politischen Gründen. 1945 zunächst
Stationsärztin, dann Oberärztin in den Wittenauer Heilstätten. 1946 lehnte sie die Che-
farztstelle der neurologischen Abteilung des Neuköllner Krankenhauses ab, Führung einer
eigenen Station in den Wittenauer Heilstätten, mit modernen und fortschrittlichen Me-
thoden geführt. Als Ärztin 1957 Pensionierung, Bezug einer Wohnung in Berlin-Char-
lottenburg. E. B. pflegte Freundschaften zu Franzi Wilfer-Horst, Dr. Rosa Schömer, Tini
Alberdingk-Mehl, Maria Holzinger.
Ausz.: 1917 Goldenes Verdienstkreuz am Bande der Tapferkeitsmedaille, 1918 Verleihung
der Silbernen Ehrenmedaille vom Roten Kreuz.
W.: „Vom wertvollen und vom nichtswürdigen Menschen, mit einem Anhang über die Moral
der Frauen. Phil. Diss. Wien“ (1917), „Welches Bild kann man sich nach den Forschungser-
gebnissen von Kleist und Zutt von den pathologischen Hirnveränderungen der Schizophre-
nie zum Zwecke einer übersichtlichen Ordnung ihrer Symptome machen?“ (1935), „Gedan-
ken zur Genese der hysterischen Reaktionen“ (1941), „Heilanstalt und Geisteskranke“ (1957),
„Der diesseitige Gott. Monographien zur philosophischen Forschung“ (1973), „Rede gegen
den Materialismus“ (1977), „Glaube und Aberglaube“ (1985)
Anneliese Rieger
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 1, A – H
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1422
- Category
- Lexika