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biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Volume 1, A – H
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B | Branković404 die ein anonymer orthodoxer Mönch in Varaždin 1454 im Auftrag von K. gemacht hat, vermutlich als Lehrbuch für ihre Tochter Elisabeth, die aufgrund einer Abmachung der Familie Branković mit den Cilliern im orthodoxen Glauben erzogen wurde. Das Buch ist das älteste, auf kroatischem Boden entstandene Buch in kyrillischer Schrift. Varaždin gehörte damals zum Herrschaftsbereich des mächtigen Grafen Ulrich II. von Cilli. Das Buch ist heute in den Sammlungen des Museums der serbisch-orthodoxen Kirche in Belgrad aufbewahrt. Die Verbundenheit K.s mit der orthodoxen Kirche wird auch dokumentiert durch eine Mitra, die K. um Mitte des 15. Jahrhunderts in Auftrag gegeben hat oder möglicherweise selbst gestickt hat. Die der orthodoxen Liturgie entsprechende kuppelförmige Mitra aus dunkel- blauer Seide für die Metropole in Belgrad ist mit Perlen, Gold- und bunten Seidenfäden reich bestickt. Das Stirnband zieren zwei in kyrillischen Lettern gestickte Verse aus dem 25. Psalm Davids. Die Buchstaben sind ob ihrer großen Beschädigung nur schwer zu entziffern. Im Mittelteil befindet sich auf vier Medaillons die Inschrift, die K. als Auftraggeberin oder sogar als Herstellerin der Mitra ausweist. Ihr Name ist an recht prominenter Stelle plat- ziert, nämlich dort, wo üblicherweise ein thronender Christus angebracht ist. Gewidmet ist die Mitra der Gottesmutter Maria. Die mit Perlen bestickten Tulpenblüten zwischen den Medaillons sind möglicherweise die frühesten in ganz Europa, da die Mitra um Mitte des 15. Jahrhunderts angefertigt wurde. Die Mitra, ursprünglich im Kloster Krušedol aufbewahrt, befindet sich heute im Museum der serbisch-orthodoxen Kirche in Belgrad. K.s Mann hatte sich ganz der großen Politik verschrieben. König Albrecht II. (reg. 1438 – 1439) ernannte Ulrich 1438 zu seinem Landverweser in Böhmen mit umfangreichen Voll- machten. 1439 trat er von diesem Amt zurück. In den am 20. Februar 1440 posthum ge- borenen Sohn von König Albrecht und seiner Cousine Elisabeth von Luxemburg († 1442) Ladislaus sah er Möglichkeiten zum Aufstieg. Bei der im Mai 1441 vollzogenen Krönung zum König von Ungarn spielte er eine Hauptrolle. Sein weiteres Engagement für den min- derjährigen König brachte ihn in Gegensatz zu Johann/János Hunyady, dem Gubernator und Generalkapitän von Ungarn (1446 –1453; 1453 –1456). Es kam zwar formell zur Aus- söhnung und Elisabeth, die Tochter Ulrichs und K.s, wurde mit den Söhnen des Johann Hunyady verlobt, 1451 mit Ladislaus/Lásló, 1455 mit Matthias. Doch erkrankte Elisabeth bald nach ihrer zweiten Verlobung und starb noch im selben Jahr. 1456 starb auch Johann Hunyady. Nach der Ernennung Ulrichs zum Statthalter in Ungarn bestanden die Spannun- gen mit den Hunyadys weiter fort. Was nun folgte, war ein von Intrige und Gegenintrige gezeichnetes Schauspiel, das mit der Ermordung Ulrichs im November 1156 in Belgrad durch Ladislaus Hunyady und seiner Leute endete. Nach der Ermordung ihres Mannes verteidigte K. erfolglos ihr Erbe gegenüber Kaiser Friedrich III. (1440 –1493), der sich ihre österreichischen Besitzungen aneignete. 1460 ging sie auch ihrer Güter in Ungarn und Kroatien verlustig. Anschließend zog sie über Ragusa (Dubrovnik) zu ihrer Schwester Mara nach Ježevo (Daphni/Ostmakedonien), wo sie sich mit Erlaubnis des Sultans niederließ. Während des venezianisch-türkischen Krieges (1463 –1479) übernahmen beide Schwestern zwischen 1470 –1475 eine wichtige Vermittlertätigkeit und wurden mit diplomatischen Missionen betraut. Nach dem Tod ihrer Schwester Mara war sie vor Übergriffen des Sultans aufgrund einer Intrige ihrer
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biografiA. Lexikon österreichischer Frauen, Volume 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
biografiA.
Subtitle
Lexikon österreichischer Frauen
Volume
1, A – H
Editor
Ilse Korotin
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79590-2
Size
17.4 x 24.5 cm
Pages
1422
Category
Lexika
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