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Cebul | C 493
Ausbildungen: Lyzeum, Konservatorium.
Laufbahn: Mit sechs Jahren Mitglied des Kirchenchores, mit 14 Jahren Besuch des Kon-
servatoriums, danach Beitritt zu einer Truppe des Moskauer Künstlertheaters, dessen Leiter,
Alex
ander Vyrubov, sie später heiratete. Nach dem Gesangsstudium 1931 in Paris und Berlin.
Debüt in Dresden (15. 4. 1931) als Mimi in der Bohème; 1931–35 Mitglied der Staatsoper
Dresden, seit 1931 ständiges Mitglied des Ensembles der Salzburger Festspiele, 1934 Kam-
mersängerin; 1935– 45 Mitglied der Staatsoper Berlin, 1947– 49 Mitglied der Staatsoper
Wien, Gastspiele u. a. in Prag, Amsterdam, Paris, London, Stockholm, auch Filmrollen. Sie
spielte die Hauptrollen in sämtlichen Mozart-, Puccini-, Verdiopern, Gounod, R. Strauss,
Tschaikowsky und vielen anderen modernen Werken, Manon, Carmen, Salome, Turandot,
Mimi, Butterfly, Konstanze, Gräfin Almaviva, Susanna, Oratorien; Starrollen in den Filmen:
Mädchen in weiß (Berlin), Mutterlied (Berlin), Drei Frauen um Verdi (Venedig, Biennale),
Premiere der Butterfly (Venedig, Biennale), Melodie der Liebe (Venedig, Biennale), Maria
Malibran (Rom). Sie wurde am Friedhof Döbling begraben.
Ausz.: 1958 Verkehrsflächenbenennung: Cebotariweg, 1190 Wien.
Qu.: Tagblattarchiv (Personenmappe).
L.: Autengruber 1995, Kosch 1953, Kratzer 2001, Mingotti 1950, ÖBL, Teichl 1951, Wagner
1995, WZ 1. 6. 1949, 10. 6. 1949, www.aeiou.at
Cebul Mathilde; Näherin und Widerstandskämpferin
Geb. Wien, 23. 2. 1881
Gest. ?
M. C. besuchte in Wien die Pflichtschulen und war dann als Magazinhelferin und später
als Näherin tätig. Sie gehörte seit ihrem 14. Lebensjahr katholischen Mädchenvereinen und
Frauenorganisationen an. Sie war Mitglied des katholischen Volksbundes, des christlich-sozia-
len Arbeitervereins und der Caritas. Sie trat 1939 der „Illegalen Österreichischen Kaisertreuen
Front“ (IÖKF) bei, wo sie den Posten einer Bezirksfrauenschaftsleiterin und Fürsorgerätin
für den 14. Bezirk bekleidete. Die IÖKF wurde 1939 von Leopold Hof, einem ehemaligen
Anhänger der „Kaisertreuen Volkspartei“ und Leopold Eichinger gegründet. In der Anklage-
schrift des Oberreichsanwalts beim Volksgerichtshof Berlin vom 27. September 1943 heißt es:
Die IÖKF „erstrebt den Sturz der nationalsozialistischen Regierung und die Wiederherstel-
lung einer österreichischen Monarchie [ … ].“
M. C. warb acht weitere Mitglieder und kassierte Spenden für die IÖKF. Die Spenden wur-
den für den Ankauf von Papier zur Herstellung von Flug- und Streuzetteln verwendet. Von
1940 bis 1942 konnten ca. 80.000 Flugzettel hergestellt und verteilt werden. M. C. wurde
am 11. September 1942 festgenommen und ist ab 29. April 1943 in Untersuchungshaft. Sie
wird am 25. Mai 1944 vom Volksgerichtshof wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ zu fünf
Jahren Zuchthaus verurteilt und war bis 6. April 1945 in Haft.
Qu.: DÖW 4176.
L.: Brauneis 1974, Dokumentationsarchiv 1984
Karin Nusko
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 1, A – H
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1422
- Category
- Lexika