Page - 512 - in biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Volume 1, A – H
Image of the Page - 512 -
Text of the Page - 512 -
C |
Cless-Bernert512
Cless-Bernert Gertrud, geb. Tauschinski; Physikerin
Geb. Wien, 27. 6. 1915
Gest. Wartmannstetten, NÖ, 20. 2. 1998
LebenspartnerInnen, Kinder: Zweimal verheiratet, ein Sohn.
Ausbildungen: 1939 Promotion an der Universität Wien in Physik.
Laufbahn: Volontärin am Wiener Institut für Radiumforschung, gemeinsam mit Berta
Karlik Nachweis des Elementes 85 in der Natur, nach 1945 wissenschaftliche Beamtin am
Institut für Radiumforschung, Errichtung der Isotopenstelle, 1948/49 Forschungsaufenthalt
in Schweden, 1959 „scientific secretary“ bei der 2. Konferenz „Atoms for Peace“ in Genf,
anschließend Organisation der Abteilung für industrielle Beratung für Isotopenanwendung
(ibia) am Forschungsreaktor Seibersdorf.
W.: „Absorptionsspektrum und Farbton. Diss. Wien“ (1939)
L.: Bischof 2002
Cleve Fanny, geb. Löwy; Sängerin
Geb. Ybbs a. d. Donau, NÖ, 22. 3. 1893
Gest. Youngstown, Ohio, USA, 10. 6. 1971
Herkunft, Verwandtschaften: Tochter des Rabbiners Adolf Löwy und seiner Frau Theresa, geb.
Freund; eine Schwester; Bruder: Felix (* 1890), Philosophiehistoriker, 1923 –38 Redakteur der
„Neuen Freien Presse“; F. C. und ihr Bruder Felix trugen aus heute unbekannten Gründen den
Familiennamen Cleve, über den Familiennamen ihrer Schwester ist nichts bekannt.
LebenspartnerInnen, Kinder: 1923/24 kurze Ehe mit Johann Heinrich „Peter“ Suhrkamp,
Verleger.
Ausbildungen: Gesangsausbildung bei Lilli Lehmann in Wien.
Laufbahn: Operndebüt 1917 in Straßburg. Danach am Stadttheater Freiburg im Breisgau,
Landestheater Darmstadt (ca. 1920 bis 1923), Kölner Oper, Große Volksoper in Berlin und
zwischen 1925 und 1932 an der Oper in Leipzig, wo sich F. C. zu einem stadtbekannten
Star entwickelte. Gast der Dresdner und Wiener Staatsoper. Stand in vielen „klassischen“
Sopranistinnen-Rollen auf der Bühne (z. B. Gräfin „Figaros Hochzeit“, Donna Anna „Don
Giovanni“, Tosca, Elsa „Lohengrin“), war aber auch an zeitgenössischen Produktionen be-
teiligt (Hermann Wetzlers „Die baskische Venus“ 1927, Erwin Dressels „Der Rosenbusch
der Maria“, Ernst Kreneks „Jonny spielt auf“). Nach dem Machtantritt der Nationalsozialis-
ten 1933 kurzer Aufenthalt in Prag, danach Rückkehr nach Wien, wo sie u. a. 1934/1935 an
der Wiener Volksoper wirkte. 1938 Flucht in die USA, wo sie zunächst in New York lebte.
F. C. gelang der Anschluss an die US-amerikanische Opernszene nicht. Sie erteilte zunächst
in New York Gesangsunterricht, musste jedoch aus finanziellen Gründen z. B. als Buch- und
Notenbinderin sowie in Altersheimen arbeiten. 1956 erhielt F. C. eine Unterstützung des
SDR-Künstlerfonds. Der Süddeutsche Rundfunk hatte 1951 aus Mitteln des Werbefunks
diese Einrichtung ins Leben gerufen, die einer großen Anzahl von notleidenden exilierten
Künstlern und Wissenschaftern sowie deren Angehörigen finanzielle Hilfe gewährte. Ende
der 1950er, Anfang der 1960er Jahre Gesangslehrerin an der Dana School of Music der
Youngstown University, Ohio. Regisseurin kleinerer Musiktheaterproduktionen der Univer-
sität. Zudem gab sie Gesangsworkshops, etwa am Hoyt Center in New Castle (PA).
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 1, A – H
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1422
- Category
- Lexika