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biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Volume 1, A – H
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Daniel | D 551 Thora, Chewra Ketanoh) und machte sich um die Erweiterung des jüdischen Friedhofs verdient. Er war österreichischer Patriot und trat während der Koalitionskriege als Hee- reslieferant hervor. Kaiser Franz II. verlieh ihm am 29. 5. 1795 ein Hoffaktorpatent, das ihn, seine Familienmitglieder und Dienstleute von Abgaben befreite und ihm das Tragen von Degen und Pistolen erlaubte (Tänzer, S. 326, 426 f.). Auch Lazars jüngerer Bruder Wolf Josef Levi (1746–1823) gründete ein erfolgreiches Handelshaus, erwarb 1800 das berühmte Schwefelbad in Hohenems, wo sein Sohn eine Spinnerei errichtete. Auch Wolf wurde 1797 mit einem Hoffaktorpatent ausgezeichnet. Er stand ebenso wie sein Bruder wegen seiner Wohltätigkeit und seiner bildungsfördernden Maßnahmen in hohem Ansehen. Besonders erfolgreich war der 1796 zum k. k. Hoffaktor ernannte Michael Levi Neumann, ein weiterer Bruder von Lazar und Wolf; er konnte 1823 die ehemalige Adelsherrschaft Randegg (seit 1974 ein Ortsteil von Gottmadingen, Lkr. Konstanz, Baden-Württemberg) an sich bringen. Die kaiserliche Ehrung mit dem Hoffaktorpatent dürfte für das Ehepaar Lazar und J. D. auch der Anlass gewesen, ihre Porträts malen zu lassen. J. D. hat um 1765 Lazar Josef Levi geheiratet. Sie schenkte ihm neun Kinder: Beß, Ba- bette (Elisabeth), geb. um 1766, gest. 1829, in 1. Ehe verheiratet mit Josua Neuburger, in 2. Ehe mit Benedikt Schweizer (seit 1813 Guggenheim) (1775–1847); Sophie, geb. 1768, gest. 1788; Joseph (Löwenberg), geb. 1774, gest. 1839, verheiratet mit Emilie Goldtschmidt (1780–1848) aus Frankfurt/Main; Simon (Löwenberg), geb. 1775, gest. 1845, verheiratet mit Sarah Dreyfuß (1782–1824); Jeanette, geb. 1778, gest. in Pforzheim, verheiratet mit H. Ullmann in Pforzheim; Daniel (Löwenberg), geb. 1778, gest. 1870, verheiratet mit Sa- rah Löwengard (1782–1820); Rosa, geb. 1782, gest. 1841, verheiratet mit Joseph Hirschfeld (1779–1851); Elias, geb. 1783, gest. 1785; Moses (Moritz Löwenberg), geb. 1784, gest. 1836, verheiratet mit Clara Ullmann (1786–1854). Von den fünf Söhnen war Elias im Kindesalter verstorben; auch die Tochter Sophie war vor der Mutter gestorben. Sowohl die vier überlebenden Söhne als auch die drei überlebenden Töchter haben eine größere Zahl von Enkeln hinterlassen, von denen die meisten aber erst nach dem Tod der J. D. zur Welt kamen. Genannt werden von J. D. die Enkel, die sie selbst kannte, desgleichen aber auch ohne Namensnennung jene Enkel, auf die sie Hoffnungen setzte, dass sie Hebräisch studieren würden. Freundschaftlich verbunden war J. D. mit dem gelehrten Rabbiner Samuel Ullmann (1740– 1824) aus Ichenhausen (Lkr. Günzburg, Schwaben, Bayern), den sie ihren Schwager nennt. Dieser hatte den Unterricht seines Vaters Juda Löb Ullmann (1716 –1796), die Rabbiner- schule in Fürth (Mittelfranken, Bayern) besucht, seinem Vater, der seit 1760 Rabbiner in Hohenems war, ausgeholfen und war 1797 dessen Nachfolger geworden. Eine monumentale Grabschrift auf dem jüdischen Friedhof würdigte seine Verdienste. J. D. vermachte ihm 50 Gul- den. Ebenfalls 50 Gulden vermachte sie dem Rabbiner Salomon Ehrlich aus Kalladey (Ko- loděje nad Lužnicí, Tschechien), der ein Lieblingsschüler von Rabbi Samuel Ullmann war und von diesem ohne Erfolg als Nachfolger vorgeschlagen worden war. Rabbi Ehrlich wirk- te in Hohenems auch als Hebräischlehrer. Somit erklärt sich auch J. D.s persönliches Anlie- gen der Stiftung des Erlöses für ihre Brillant-Ohrringe, aus dessen Zinsen einer ihrer Enkel Hebräisch studieren sollte; findet sich keiner, so fließt das Geld in die Stiftung für „Kinder zum hebräischen Unterricht“. Der Wert der Ohrringe lag bei 250 Gulden.
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biografiA. Lexikon österreichischer Frauen, Volume 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
biografiA.
Subtitle
Lexikon österreichischer Frauen
Volume
1, A – H
Editor
Ilse Korotin
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79590-2
Size
17.4 x 24.5 cm
Pages
1422
Category
Lexika
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