Page - 601 - in biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Volume 1, A – H
Image of the Page - 601 -
Text of the Page - 601 -
Dirnböck-Schulz | D 601
von der Gestapo verhaftet. In einer Verhandlung des Volksgerichtshofes (VGH) werden H.
und Lothar Dirmhirn am 17. November 1942 zum Tode und zum Verlust der bürgerlichen
Ehrenrechte auf Lebenszeit verurteilt. Die Anklage lautet auf Begünstigung des Feindes
und Vorbereitung zum Hochverrat durch Herstellung und Verbreitung von Schriften, die
den Kommunismus fördern. Lothar Dirmhirn wird außerdem wegen Zersetzung der Wehr-
kraft verurteilt.
H. D. schreibt aus der Todeszelle einen letzten Brief an ihre Cousine Pepi Hauer, der Pflege-
mutter ihrer Kinder und an ihre siebenjährige Tochter Tilla. In diesem Brief, kurz vor der
Hinrichtung verfasst, ist noch einige Hoffnung zu spüren, wieder entlassen zu werden. Auch
ein letzter Brief von Lothar Dirmhirn an seine Verwandten beschäftigt sich hauptsächlich
und eingehend mit der Tochter Tilla. Anders als seine Frau scheint er jedoch von seiner
Hinrichtung überzeugt zu sein.
H. und Lothar Dirmhirn werden am selben Tag, dem 26. Februar 1943, im Landesgericht
Wien hingerichtet.
Qu.: DÖW 19793/20, 6238, 21108,3495.
L.: Dokumentationsarchiv 1984, Spiegel 1967 Karin Nusko
Dirnböck-Schulz Jenny, Johanna, Ps. J. Böck, Köbn (Kölen) v. (auf/von) d. Ried, J.
Bruck; Schriftstellerin und Lyrikerin
Geb. Nikolsburg, Mähren (Mikulov, Tschechien), 4. 11. 1850
Gest. Wien, 24. 7. 1918 auch: Ollersbach, NÖ
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Franz Dirnböck, Regierungsrat; Mutter: Clementine
Rosinger.
Laufbahn: Knüpft in ihren historischen Romanen an Guido List an, ab 1869 Volksschulleh-
rerin in Krems und ab 1873 in Ottakring. Arbeitete an der „Österreichischen Volkszeitung“
und an mehreren ausländischen Blättern mit. Mehrere Beiträge in der von Marianne Nigg
herausgegebenen Zeitschrift „Frauen-Werke. Österreichische Zeitschrift zur Förderung
und Vertretung der Frauenbestrebungen in Schule, Haus und Öffentlichkeit“.
Ausz.: 1883 erster Preis für die Erzählung „Die Emancipierte“ der „Internationalen Revue“,
Goldene Salvator-Medaille der Stadt Wien.
W.: „Die Emancipierte“ (1883), „Schulmeisters Kalenderjahr“ (1895), „Favianis. Roman aus
der Zeit der Völkerwanderung“ (1895), „Die Juwelen der Almfrau“ (1895), „Der Bergstier“
(1898), „Immo, der Freigelassene. Historische Erzählung“ (1900), „Die Marienritter“ (1906),
„Bauernhäuser aus dem Wienerwalde“ (1910), „Kreuzenstein“ (1912), „Agunta. Kulturbild
aus der Keltenzeit“ (1915)
L.: Brümmer 1913, Degener 1905, Eisenberg 1891, Giebisch/Pichler/Vansca 1948, Maderno
1920, Nagl/Zeidler/Castle, ÖBL, ÖNB 2002, Schmid-Bortenschlager/Schnedl-Bubenicek
1982, NFP 6. 8. 1918, WZ 7. 8. 1918
Dirnhuber Annie (Anna), geb. Stern; Buchhändlerin
Geb. 28. 2. 1892
Gest. ?
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 1, A – H
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1422
- Category
- Lexika