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biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Volume 1, A – H
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D | Durieux632 Heirat mit Paul Cassirer (1871–1926); 1930 Heirat mit Ludwig Katzenellenbogen, Fabri- kant und Generaldirektor von Schultheiß-Patzenhofer, 1941 in Kroatien verhaftet und in das Deutsche Reich deportiert, 1943 als Gestapo-Häftling zu Tode gekommen. Ausbildungen: Ab 1886 Ausbildung zur Pianistin. 1899 –1901 Besuch der Theatervorberei- tungsschule des Hofschauspielers Karl Arnau in Wien. Laufbahn: O. G. nimmt als KünstlerInnennamen den Mädchennamen der Großmutter vä- terlicherseits an. 1901 Debüt in Olmütz, trat im Jahr darauf in Breslau auf und ging 1903 zum Reinhardt-Ensemble nach Berlin Gab 1905 ein Gastspiel mit „Ein Sommernachtstraum“ in Wien und auch Gastspiele in der Schweiz, den Niederlanden, Frankreich, Jugoslawien, Prag, Budapest, Stockholm, Oslo und New York. In Berlin machte sie die Bekanntschaft mit dem wohlhabenden Kunsthändler und Verleger („Panpresse“) Paul Cassirer, den sie 1910 heiratete. Über Cassirer fand sie Eingang in die Berliner Kunstszene. Als Schauspiele- rin beginnt ihre große Karriere unter Otto Brahm am Lessing-Theater (Hauptrolle in Hen- rik Ibsens „Hedda Gabler“, 1912; Hanna Elias in Gerhard Hauptmanns „Gabriel Schillings Flucht“; Liane in Heinrich Manns „Die große Liebe“ u. a.). Sie machte die Bekanntschaft Frank Wedekinds (1907 Rolle der Gräfin Werdenfels in „Der Marquis von Keith“ und 1913 der Lulu in „Die Büchse der Pandora“), mit dem Maler Emil Orlik (der Kostümentwürfe für T. D. schuf, u. a. für die Rolle der Katharina in „Die Spielereien einer Kaiserin“ von Max Dauthendey) und Auguste Renoir, der sie portraitierte. 1914 meldete sich Paul Cassirer als Freiwilliger zum Kriegsdienst, und T. D. stellte sich als Krankenschwester zur Verfügung. 1917–18 verbrachte sie gemeinsam mit Cassirer, der aufgrund seiner guten Frankreich-Be- ziehungen mit einer geheimen Friedensmission beauftragt war, in der Schweiz. Sie beteilig- te sich finanziell an der Verlagsgründung Rascher & Co. (für die Publikation pazifistischer Bücher) und unterstützte auch die inhaftierte Sozialistin Rosa Luxemburg. Während der Münchner Räterepublik 1919 hatte sie Auftritte am Nationaltheater in München („Medea“; „Totentanz“). Sie unterhielt Kontakte zu Karl Kautsky, Heinrich Mann, Kurt Eisner und Ernst Toller. 1923/24 hatte sie anlässlich einer Geschäftsreise ihres Mannes ein Gastspiel in New York. 1925 gastierte sie in Wien (Deutsches Volkstheater). 1926 verübt Cassirer Selbstmord. Zwei Jahre später veröffentlicht sie ihren ersten Roman („Eine Tür fällt ins Schloss“), der von der deutschen Presse skandalisiert wurde  – nicht nur als Schlüsselroman über die Kulturszene Berlins, sondern wohl auch wegen der offenen Sprache in Sachen Erotik und Homosexualität. T. D. unterstützte finanziell Erwin Piscators Bühnenprojekt und war Ensemblemitglied der ersten Piscator-Bühne (Theater am Nollendorfplatz, Berlin). (Hauptrolle in Leo Lanias „Konjunktur“ [1928]), Außerdem beteiligte sie sich an Heinrich Georges „Theater der Schauspieler“ (1932). 1933 flüchtete sie mit ihrem Mann  – Katzenel- lenbogen hatte in Folge der Wirtschaftskrise sein Vermögen verloren und wurde deshalb gerichtlich belangt  – nach Paris. Weiterhin hielt T. D. Gastspiele (mit Max Alserbergs Stück „Konflikt“) in Zürich, Prag, Wien, Straßburg, Paris und Skandinavien. Nachdem die deutschen Pässe abgelaufen waren, erwarb sie die hondurianische Staatsbürgerschaft. Der Versuch, sich in der Schweiz (Ascona) niederzulassen, scheiterte allerdings. 1934 ging T. D. nach Zagreb. Sie hatte Gastspiele mit Ernst Deutsch als Wassilissa in Maxim Gorkis „Nachtasyl“ (1937 und 1938 in Wien mit Albert Bassermann) und als Frau Alving in Henrik Ibsens „Gespenster“ (Paris, 1938). Zwischen 1936–38 leitete sie ein Hotel in Abbazia/Opa-
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biografiA. Lexikon österreichischer Frauen, Volume 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
biografiA.
Subtitle
Lexikon österreichischer Frauen
Volume
1, A – H
Editor
Ilse Korotin
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79590-2
Size
17.4 x 24.5 cm
Pages
1422
Category
Lexika
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