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Dworak | D 637
Unternehmensleitung ihrem älteren Sohn Dr. Wolfgang Dvorak-Stocker, den sie weiterhin
mit ihrer Erfahrung unterstützte.
1992 hatte der Verlag anlässlich seines 75-jährigen Bestandsjubiläums von Landeshaupt-
mann Josef Krainer das Recht zur Führung des steirischen Landeswappens erhalten. Seit-
dem wurde immer wieder
– u. a. von den steirischen Grünen
– die Forderung erhoben, dem
Verlag dieses Recht abzuerkennen, da er in gehäufter Zahl antisemitischen, rassistischen
und rechtsextremen Autoren sowie Geschichtsrevisionisten eine Plattform biete. So wurde
I. D.-St. 1985 der „Joseph-Hieß Gedenkpreis“ des Vereines Dichterstein Offenhausen für
ihren Mut (!) verliehen, Werke ehemaliger NS-Autoren zu verlegen. 2002 wurde ihr von
der – laut Landesamt für Verfassungsschutz Baden-Württemberg – rechtsextremistischen
Gesellschaft für freie Publizistik die „Ulrich von Hutten-Medaille“ verliehen. der Antrag
auf Aberkennung des Landeswappens wurde abgelehnt, weil dazu eine Änderung des Lan-
deswappen-Gesetzes notwendig sei.
Ausz.: Zahlreiche Auszeichnungen, darunter das Goldene Ehrenzeichen der Landeshaupt-
stadt Graz, das Große Goldene Ehrenzeichen des Landes Steiermark, der Tiroler Adler-
orden, die Verleihung des Berufstitels „Professor“ durch den Bundespräsidenten (1992),
Ernennung zur Bürgerin der Stadt Graz (1996) sowie das Goldene Ehrenzeichen für Ver-
dienste um die Republik Österreich (2002).
Qu.: Schriftliche und mündliche Auskünfte von I. D.-St.
W.: „Die Kunst der Personenbeschreibung in den Romanen Tobias Smolletts, Laurence
Sternes, Oliver Goldsmiths und Henry Mackenzies. Eine vergleichende Studie zur Ge-
schichte der Erzähltechnik. Phil. Diss. Univ. Graz“ (1950)
L.: Festschrift 75 Jahre Stocker Verlag 1992, Hall 1985, Wikipedia: Leopold Stocker Verlag
Edith Stumpf-Fischer
Dworak Franziska; Widerstandskämpferin
Geb. Sarvar, Ungarn, 21. 3. 1906 (Komitat Eisenburg)
Gest. Auschwitz, Deutsches Reich – Generalgouvernement (Oświęcim, Polen), 10. 1. 1944
Herkunft, Verwandtschaften: Mutter: Regina Steier, geb. Schlesinger; Vater: Max Steier.
LebenspartnerInnen, Kinder: 1932 Heirat mit Ferdinand Leopold Dworak, Werkzeugmacher.
Laufbahn: Stammte aus armer jüdischer Familie in Ungarn. Nach dem „Anschluss“ übersie-
delte das Ehepaar Dworak aus dem Rabenhof in Wien-Erdberg in eine Wohnung im Ho-
tel Wandl am Petersplatz, Wien-Innere Stadt. Beide wurden dienstverpflichtet, Ferdinand
Dworak in einem Rüstungsbetrieb, F. D. in einer Wäscheerzeugungsfirma. Sie und eine na-
mentlich nicht bekannte Genossin traten im Rahmen der Widerstands- und Sabotagetätig-
keit in den Betrieben mit sowjetischen Kriegsgefangenen in Kontakt und versorgten diese
mit Essen. Dabei ertappt, wurden die Frauen vom Betriebsleiter bei der Gestapo denunziert.
Im Winter 1942 wurde F. D. von der Gestapo abgeholt. Ferdinand Dworaks Versuche, mit
seiner Frau Kontakt aufzunehmen, scheiterten, er erhielt nie wieder ein Lebenszeichen von
ihr. Als Jüdin nach den Nürnberger Gesetzen wurde F. D. nach Auschwitz deportiert und
dort ermordet. Die Genossin von F. D. kam mit einigen Wochen Haft davon. Die Gestapo
erfuhr nie, dass F. D. Mitglied einer Widerstandsorganisation war und stellte daher keine
weiteren Nachforschungen an.
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 1, A – H
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1422
- Category
- Lexika