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biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Volume 1, A – H
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E | Eckstein-Diener654 Schwester: Therese Schlesinger, Frauenrechtlerin, Politikerin; Bruder: Friedrich Eckstein, Polyhistor. Laufbahn: Folgte ihrer Schwester Therese Ende der 1890er Jahre in die radikale bürgerliche Frauenbewegung, Mitglied des AÖFV, ab 1892 bei Sigmund Freud wegen Hysterie in Be- handlung (Ps. N. O. Body). Freud vermittelte sie an seinen ärztlichen Freund Wilhelm Fließ weiter. Dieser führte aus therapeutischen Gründen im Februar 1895 eine Nasenoperation an ihr durch. Die Operation hatte fatale Folgen, da vergessen wurde, die Verbandsgaze zu ent- fernen, wodurch es zu Entzündungen und heftigen Blutungen kam. E. E. wurde trotz ihrer negativen Erlebnisse eine Freud-Schülerin, die selbst die Psychoanalyse zu praktizieren be- gann. Der Psychoanalytiker Max Schur erhielt die Erlaubnis, die Originalbriefe einzusehen und publizierte 1966 in einem Aufsatz die Geschichte E. E.s als erster. Weitere Aufschlüsse brachte die Veröffentlichung sämtlicher Briefe Freuds an Fließ durch Jeffrey Masson im Jahr 1985. Freuds (anonyme) Zusammenfassung des „Falls Emma Eckstein“ ist zu finden in: Gesammelte Werke, Band 16, S. 66. W.: „Von Spinnen und Ameisen“ (1918) L.: Appignanesi 1994, Bronfen 1998, Masson 1995, Prasse 1991, Schur 1966, Schur 1982, Wikipedia, http://www.onb.ac.at/ariadne/ Eckstein-Diener Berta, geb. Bertha Helene Diener, Ps. Ahasvera, Sir Galahad, Helen Diner, Mulford Prentice, Bertha; Schriftstellerin und Übersetzerin Geb. Wien, 18. 3. 1874 Gest. Genf, Schweiz, 20. 2. 1948 Herkunft, Verwandtschaften: Tochter von Carl Diener, Fabrikant. Zwei Brüder. LebenspartnerInnen, Kinder: 1898 Heirat mit Friedrich Eckstein, Fabrikant und Privat- gelehrter; Sohn: Percy (* 1899). 1909 Scheidung. Sohn: Roger (* 1910) mit dem Arzt Theo- dor Beer. Ausbildungen: Privatunterricht und Höhere-Töchter-Ausbildung. Laufbahn: 1904 erste große Reise, u. a. nach Ägypten, Griechenland und England. B. E.-D. schrieb zunächst unter dem Pseudonym Ahasvera („Die ewig Reisende“). Ihre bekanntesten Werke veröffentlichte sie jedoch als Sir Galahad. Neben ihren kultur- und literaturhisto- rischen Buchveröffentlichungen schrieb sie eine Reihe von Aufsätzen für Zeitungen und Zeitschriften und übersetzte drei Werke des amerikanischen Journalisten und esoterischen Schriftstellers Prentice Mulford. Von 1925 bis 1931 arbeitete sie an „Mütter und Amazonen“, einer auf Frauen fokussierten Kulturgeschichte, in der sie sich vor allem mit den Forschungen des Mutterrechtstheoretikers Johann Jacob Bachofen auseinandersetzte. B. E.- D.s Studie gilt als Klassiker der Matriarchatsforschung und wurde sowohl von der Frauenbewegung der 1930er Jahre wie auch von der Neuen Frauenbewegung zentral rezipiert. In der Zeit des Nationalsozialismus ließ sich B. E.-D. in der Schweiz nieder. Sie starb am 20. Februar 1948  – fünf Wochen nach einer Operation  – in Genf. Ihre letzte Arbeit an einer Kulturgeschichte Englands blieb unvollendet. Ausz.: Im Oktober 2008 wurde eine Straße in 1030 Wien, im Gebiet Aspanggründe/Euro-Gate nach ihr benannt. Qu.: Tagblattarchiv (Personenmappe).
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biografiA. Lexikon österreichischer Frauen, Volume 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
biografiA.
Subtitle
Lexikon österreichischer Frauen
Volume
1, A – H
Editor
Ilse Korotin
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79590-2
Size
17.4 x 24.5 cm
Pages
1422
Category
Lexika
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