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biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Volume 1, A – H
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Ehn | E 667 zur Unterstützung der Familienmitglieder verhafteter Genossen. Josef Ehmer wird 1942 zur Wehrmacht eingezogen und gerät in französische Gefangenschaft, aus der er erst 1946 heimkehrt. M. E. setzt ihre Aktivitäten im antifaschistischen Widerstand fort. Sie verteilt illegale Flugblätter, sammelt Geld für die Rote Hilfe und übermittelt Nachrichten an die versteckten Partisanen. Ab 1943 werden diese Tätigkeiten hauptsächlich von Frauen aus- geführt, da viele Männer inhaftiert oder zur Wehrmacht eingezogen sind. Am 3. Oktober 1944 wird M. E. in Gschwandt (OÖ) verhaftet und nach Linz zum Verhör gebracht. Sie muss ihren 15jährigen Sohn Bruno zurücklassen. Trotz der brutalen Verhöre in Linz und Maut- hausen gibt M. E. die Namen von SpenderInnen für die Rote Hilfe nicht preis. Da sowohl das Sammeln der Beiträge als auch das Spenden für diese als Teil der KPÖ betrachtete Hilfsorganisation als Hochverrat galt, hätte eine Aussage zu Verhaftungen geführt. M. E. wird in das Frauengefängnis Kaplanhof in der Nähe von Linz gebracht. Ab Jänner 1944 waren in diesen Baracken Frauen verschiedener Nationalitäten inhaftiert. Für viele dieser Frauen war der Kaplanhof nur ein Durchgangslager in die nationalsozialistischen Konzentrationslager. Am 31. März 1945 wird der Kaplanhof bombardiert, bei diesem Bombardement werden viele der Insassinnen getötet, weil ihnen verboten ist, die Luftschutzgräben aufzusuchen und sie in ihren Zellen eingeschlossen bleiben. M. E. wird bei einem Fluchtversuch von einem SS-Mann angeschossen und schwer verletzt. Im Mai 1945 wird der Kaplanhof befreit und M. E. kann nach einem längeren Spitalsaufenthalt nach Hause zurückkehren. Am 17. November 1948 kommt ihr Sohn Josef zur Welt. In den folgenden Jahrzehnten engagiert sich M. E. weiterhin politisch für die KPÖ. Sie ist Mitglied des Bundes Demokra- tischer Frauen und des KZ-Verbandes Gmunden. Für ihre antifaschistische Widerstandstä- tigkeit wird sie mit dem Ehrenzeichen um die Befreiung Österreichs ausgezeichnet. M. E. stirbt am 23. November 1992 im 83. Lebensjahr in Gmunden. L.: Berger 1985, Gugglberger 2006, Kammerstätter 1978, Ihre Handlungen sichtbar ma- chen … Kommunistische Frauen im Widerstand gegen den Faschismus. Eine Dokumenta- tion der KPÖ-Oberösterreich. http://www. Kpoe.at/ooe/image/frauenwiderstand.pdf Karin Nusko Ehn Anna; von Yad Vashem als „Gerechte“ ausgezeichnet Geb. 1931 Laufbahn: A. E. wurde eines Tages auf dem Weg in die Kirche von einem 13-jährigen jüdi- schen Mädchen, Ilona Friedman (Ilona Katz), angesprochen. A. E. erbarmte sich des hung- rigen Kindes und bot sofort Semmeln an. Sie versprach Ilona, sie täglich mit Nahrungs- mitteln zu versorgen. Während des Zweiten Weltkrieges gab es in Wien, wie auch in vielen anderen Regionen zu wenige Arbeitskräfte. Die meisten Männer waren zur Armee einbe- rufen worden und der Mangel an Arbeitskräften wurde mit Zwangsarbeitern ausgeglichen. Viele dieser Zwangsarbeiter waren ungarische Juden. Die Versorgung der Zwangsarbeiter war schlecht und so litten sie unter Hunger und mussten um Essen betteln. Ilona Friedman wurde 1944 mit ihrer Familie mit einem Judentransport aus Ungarn in ein Lager nach Wien überführt. Als die Bombenangriffe der Alliierten auf Wien immer häufiger wurden, setzte man nach solchen Angriffen Kinder aus dem Lager zu Aufräumungsarbeiten in den Stra-
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biografiA. Lexikon österreichischer Frauen, Volume 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
biografiA.
Subtitle
Lexikon österreichischer Frauen
Volume
1, A – H
Editor
Ilse Korotin
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79590-2
Size
17.4 x 24.5 cm
Pages
1422
Category
Lexika
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