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biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Volume 1, A – H
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E | Eisler684 „Der Weckruf“ (später „Die Rote Fahne“), Redakteurin von „Die revolutionäre Proletari- erin“, Ende 1919 ging E. E. ohne Mann und Kind nach Berlin, wo ihr unter dem Namen Ruth Fischer (Familienname ihrer Mutter) ein steiler Aufstieg in der KPD gelang. Zu- erst  – auf Betreiben Karl Radeks  – in der Auslandsabteilung der Komintern und von 1924 bis 1928 als Reichstagsabgeordnete der KPD, wobei sie eine extrem antiparlamentarische Position einnahm. Persönlich und politisch fand R. F. besondere Unterstützung durch ih- ren Lebensgefährten Arkadij Maslow. Durch die Rückendeckung der Komintern-Leitung unter Gregorij Sinowjew stand sie fast zwei Jahre an der Spitze der Partei und war damit die erste Frau Europas, die eine Massenpartei anführte. Ihre Kritik an Stalins Komintern- politik und Querelen mit der Gruppe um Ernst Thälmann führten jedoch im Jahre 1926 zum Ausschluss der „Fischer-Maslow-Clique“ aus der Kommunistischen Partei. Bis 1933 arbeitete R. F. in Berlin als Sozialpädagogin. Ihre Flucht vor den Nationalsozialisten führte sie zunächst nach Frankreich, wo sie führendes Mitglied der Gruppe Internationale wurde und sich Leo Trotzki anschloss, aber 1936 wieder trennt. Im Rahmen der Schauprozesse in Moskau wird sie in Abwesenheit zum Tode verurteilt. Im Juni 1940 flüchtet R. F. vor den deutschen Truppen nach Südfrankreich, Spanien und Portugal, wo es ihr im April 1941 ge- lingt, ein Visum für die USA zu erlangen. Ihr Lebensgefährte Maslow musste zurückbleiben. Er gelangte schließlich nach Cuba, wo er im November 1941 auf mysteriöse Weise verstarb. Für R. F. waren eindeutig Stalins Schergen verantwortlich, sodass sie seither ihre gesamte politische, schriftstellerische und journalistische Tätigkeit gegen den Stalinismus ausrichtete. Als ehemalige Insiderin und Spezialistin der kommunistischen Bewegung erhielt R. F. 1945 bis an ihr Lebensende ein Stipendium bzw. finanzielle Zuwendungen der Harvard Univer- sity für ihre Forschungsarbeiten zur Geschichte der deutschen Kommunistischen Partei und des Stalinismus. Von 1948 bis 1960 Mitarbeiterin der „Frankfurter Hefte“. 1955 Über- siedlung nach Paris, wo R. F. an der Sorbonne über die Geschichte der KPdSU lehrte. Ihre zuletzt bearbeitete politische Biografie über Arkadij Maslows blieb unvollendet. Qu.: IfZ München, Tagblattarchiv (Personenmappe). W.: „Ist Deutschösterreich reif zur Räterepublik? Rede auf dem 2. österreichischen Rätekongreß“ (1919), „Sexualethik des Kommunismus. Eine prinzipielle Studie“ (1920), „Stalin and the German Communism. A Study in the Origins of the State Party“ (1949), „Von Lenin zu Mao. Kom- munismus in der Bandung-Ära“ (1956), „Die Umformung der Sowjetgesellschaft. Chronik der Reformen 1953–58“ (1958), „Die Gründung der Kommunistischen Partei Österreichs“ (1960) L.: Alles 1978, Broué 1973, Bruckmann 2001, Fallend 2002, Fallend/Reichmayr 1992, Haut- mann 1970, Hautmann 1971, Hering 1995, Historische Kommission, Lübbe 1990, Neuge- bauer 1966, ÖNB 2002, Weber 1969, Wininger, www.aeiou.at Eisler Frieda, verh. Goldmann-Eisler, geb. Leib Frymet; Psycholinguistin Geb. Tarnow, Galizien (Polen), 9. 6. 1907 Gest. London, Großbritannien, 19. 1. 1982 Herkunft, Verwandtschaften: Mutter: Pepi Türk, geb. Sambor (1876 –1958); Vater: Adolf (Ade) Leib (* 1872); Geschwister: Isidor Leib (1905–1939); Helene Biel (1902–1938). LebenspartnerInnen, Kinder: 1934 Heirat mit Goldman, 1950 Heirat mit Paul Eisler (* 1907), Dr.techn. Ing.
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biografiA. Lexikon österreichischer Frauen, Volume 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
biografiA.
Subtitle
Lexikon österreichischer Frauen
Volume
1, A – H
Editor
Ilse Korotin
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79590-2
Size
17.4 x 24.5 cm
Pages
1422
Category
Lexika
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