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Eleonore694
Qu.: VLA Bregenz, HoA 41,5; HoA 171,5; LieLA Vaduz, Pfäfers 26/14, 1666; OeSTA
Wien, AVA, FA Harrach, Karton 788, 1649.
L.: Bastl 2000, Burmeister 2007, Frey 1958, Herrmann 2007, Kaiser 1989, Kindler von
Knob loch 1898, Křížová/Junek 1999, Liesching/Vogt 1985, Münch 1832, Poeschel 1950,
Schädler 1907, Schädler 1908, Sommer 1845, Welti 1930
Karl Heinz Burmeister
Eleonore; Erzherzogin und Stiftsdame
Geb. vermutlich in Graz, Stmk., 25. 9. 1582
Gest. Hall, Tirol, 28. 1. 1620
Herkunft, Verwandtschaften: Sechste Tochter von Erzherzog Karl II. von Innerösterreich
und Maria von Bayern.
Laufbahn: E. trat 1607 gemeinsam mit ihrer älteren Schwester Maria Christina, deren un-
glückliche Ehe mit dem Fürsten Siegmund Bathory von Siebenbürgen 1599 gescheitert war,
in das adelige Damenstift zu Hall in Tirol ein. Die 100.000 Gulden „geistliches Heiratsgut“,
welche die beiden Damen in das Stift mitbrachten, trugen vermutlich zu dessen wirtschaft-
licher Absicherung bei. In Dr. Hippolyt Guarinoni hatten die beiden Erzherzoginnen nicht
nur einen hervorragenden ärztlichen, sondern auch einen persönlichen Berater, der eine
ungedruckte Lebensbeschreibung E.s verfasste.
L.: Hamann 2001
Eleonore (Leonore, Helena); Kaiserin
Geb. Torres Vedras, Portugal, vermutl. 8. 9. 1436
Gest. Wiener Neustadt, NÖ, 3. 9. 1467
Herkunft, Verwandtschaften: Viertes Kind König Eduards (Duartes) von Portugal und der
Leonor von Aragon. E. wuchs in einem reichen Land auf, das einen unerhörten Aufstieg als
Handels- und Kolonialmacht erlebte.
LebenspartnerInnen, Kinder: 1452 Heirat mit Kaiser Friedrich III. (1415–1493). In der Pe-
terskirche getraut, wo am 19. 3. auch die Kaiserkrönung stattfand. Fünf Kinder: Christopho-
rus (1455–1456), Maximilian (* 1459), Helena (1460 –1461), Kunigunde (* 1465) und Johann
(1466–1467). Den frühen Tod dreier ihrer Kinder lastete der Kaiser ihr an, da sie angeblich
die Kleinkinder in unvernünftiger Weise mit portugiesischen Leckerbissen fütterte. Nach
dem Tod des letzten Kindes soll es 1467 zu einem ehelichen Zerwürfnis gekommen sein. E.
war damals schon schwer krank und starb nach einem Kuraufenthalt in Baden.
Laufbahn: Bald nach dem Eintreffen des Paares in der Residenz Wiener Neustadt rückten
die Österreicher vor die Tore der Stadt, um Friedrich sein Mündel Ladislaus, den Erben der
albertinischen Länder, abzuzwingen. E. sollte ähnliches noch mehrmals erleben: 1455 vor
der Geburt ihres ersten Kindes einen weiteren Überfall auf Wiener Neustadt und vor allem
1462 die von dem kleinen Maximilian traumatisch erlebte Belagerung in der Wiener Burg.
Die Kaiserin begegnete solchen Situationen mutig und entschlossen, dabei weniger geneigt
als Friedrich, die Schmach einfach hinzunehmen.
Politischen Einfluss hatte sie kaum. Gelegentlich durfte sie die Rolle der Vermittlerin
übernehmen. Mit Ausnahme von wenigen feierlichen Anlässen, an denen der Kaiser ihre
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 1, A – H
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1422
- Category
- Lexika