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Elisabeth | E 709
Am 28. Oktober 1313 ist sie gestorben. Gemäß ihrem Testament wurde sie in Königsfelden
beerdigt.
L.: Baum 2000, Dopsch 1993a, Fößel 2000, Friess 1890, Grauert 1959, Hödl 1980, Krieger
2004, Lhotsky 1967, Liebertz-Grün 1991, Reichegger 2006, Riedmann/Hörmann/Hastaba
1995, Siva 1953, Siva 1953a, Siva 1978
Ingrid Roitner
Elisabeth von Montfort-Bregenz, Elsbeth, Elizzabeth; Landesherrin
Geb. Bregenz, Vbg., um 1390/95
Gest. Konstanz, Deutschland, 7. 6. 1457
E. Gräfin von Montfort-[Tettnang]-Bregenz nannte sich meist nur nach Bregenz. Durch
Heirat war sie um 1411 Gräfin von Nellenburg (Witwe 1422) geworden und seit 1423
Markgräfin von Baden-Hochberg-Rötteln. In ihren Siegeln führte sie, wiewohl in 2. Ehe
verheiratet, ihren Mädchennamen „Elsbeth de Mundwort“ oder „Elsbeth de Montfort“
weiter. 1429 und 1448 nannte sie sich „frow Elisabethen marggräfin von Hochberg, geborn
von Montfort und Frow zú Bregentz“. Als Vornamen bevorzugte sie „Elsbeth“; daneben
erscheint auch „Elizzabeth“. Besondere Verehrung brachte sie ihrer gleichnamigen Urahnin
Elisabeth, der letzten Gräfin von Bregenz und Stammmutter der Grafen von Montfort ent-
gegen; sie setzte sie 1429 in einem Votivbild an die Spitze ihrer Ahnenreihe und ließ mit
dem ihr beigefügten Wappen das alte Wappen der ausgestorbenen Linie von Montfort-Bre-
genz wieder aufleben.
E. v. M. war Landesherrin der Herrschaft Bregenz-Hohenegg. Sie stand im höheren Le-
bensalter einem geistlichen Orden nahe, nachdem sie 1451 durch den Kreuzzugsprediger
Johannes von Kapistran aus Wien an allen Gnadenschätzen des Franziskanerordens betei-
ligt worden war.
Gräfin E. wurde um 1390/95 in Bregenz geboren. Da die Ehe ihrer Eltern bereits für 1387
bezeugt ist, E. 1411 geheiratet und 1413 ein Kind zur Welt gebracht hat, liegt der Zeitpunkt
ihrer Geburt vor 1400. Grob geschätzt darf man ihre Geburt für die Zeit um 1390/95 an-
nehmen. Elisabeth ist am 7. Juni 1457 vermutlich in Konstanz gestorben. E. war die Tochter
des Grafen Wilhelm VII. von Montfort-Bregenz († 1422) und dessen Gemahlin, der Gräfin
Kunigunde von Toggenburg († vor 1436). Wilhelm VII. war im Appenzellerkrieg 1405 Bür-
ger von St. Gallen geworden. Er wohnte zeitweise auf der Kyburg, wo seine Frau beheimatet
war. Eine Glasscheibe mit seinem Wappen auf der Kyburg erinnert an den Aufenthalt der
Familie in dieser Region. 1412 wurde ihr Vater bei einer Sauhetze von den Zürchern auf-
gebracht und wochenlang im Rathaus von Zürich eingesperrt; er musste versprechen, nicht
länger auf der Kyburg zu wohnen.
Lebensmittelpunkte der E. waren in ihren Jugendjahren Bregenz und Kyburg, nach ihrer
ersten Ehe Stockach und Umgebung, auch die Burgen Spiegelberg (Thurgau) und Griesen-
berg (Thurgau), nach ihrer zweiten Ehe die Burg Rötteln (Stadt Lörrach, Ortsteil Haagen).
Der Markgraf war österreichischer Vogt im Elsass, wo sie sich zeitweise auch aufgehalten
haben mag. Die letzten Jahre verbrachte E. in Konstanz.
E. heiratete in erster Ehe vor 1411 Graf Eberhard von Nellenburg († 1422), er war einer der
maßgeblichen Organisatoren des Konstanzer Konzils. In zweiter Ehe heiratete E. 1423 den
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 1, A – H
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1422
- Category
- Lexika