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biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Volume 1, A – H
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E | Elisabeth712 Fürsten zu formieren begann, die konkret in der Zusammenkunft von König Albrecht und König Philipp IV. in Quatrevaux im Spätherbst von 1299 ausgehandelt wurden, und die Hochzeit von Albrechts Sohn Rudolf und Philipps Schwester Blanche zur Folge hatte, war es E., die auch als Heiratskandidatin im Gespräch war, ohne dass sie jedoch in den Doku- menten namentlich erwähnt wird. Denn zunächst war es umstritten, aus welcher Familie die weibliche Heiratskandidatin und aus welcher der männliche Heiratskandidat kommen sollte, und auch ein zweites Ehebündnis zur Festigung der Beziehungen wurde in Erwägung gezogen. Von den Töchtern Albrechts bot sich damals nur die noch recht junge E. an. Das Verhältnis zwischen Philipp IV. und Albrecht kühlte alsbald ab, denn als König konn- te Albrecht die französischen Expansionsbestrebungen im Westen auf Kosten des Reiches nicht hinnehmen. Mit dem Tod von Blanche 1304 war auch das letzte Band, das noch zu einer wie auch immer gearteten Koordination mit Frankreich verpflichtet hätte, abgerissen. Die erstarkende Macht Frankreichs ließ es den Herzog von Lothringen ratsam erscheinen, eine festere Verankerung im Reichsverband anzustreben, um so nicht unter die Räder der französischen Machtgelüste zu gelangen. Nach der Niederwerfung der geistlichen Kürfürs- ten 1301 und 1302, die bestrebt waren, auch Albrecht abzusetzen, ob seiner Annäherung an Frankreich und seines Eingreifens in Holland, Seeland und Friesland, engagierte sich Albrecht 1306 verstärkt an der Westgrenze des Reiches. Aus dem gleichen Jahr datieren die Bemühungen um ein Heiratsbündnis mit Brabant, das sich allerdings zerschlug, sowie mit Lothringen. Am 9. Juli 1306 wurde der Heiratsvertrag zwischen E. und dem ältesten Sohn Herzog Theobalds (Thiébauts) II. von Lothringen (reg. 1303–1312) durch Friedrich ratifiziert. E. sollte eine Mitgift von 35 000 Pfund kleiner Turnosen erhalten und ihre Morgengabe sollte Land im Wert von 6000 Pfund betragen. Alle Kinder aus dieser Ehe, auch die Mädchen waren erbberechtigt. Wann genau die Hochzeit stattfand ist nicht bekannt. Am 17. Juli 1307 bezeichnet Albrecht Friedrich in einem Brief als gener noster, so dass sie vor diesem Datum anzusetzen ist. E. war zu diesem Zeitpunkt etwa vierzehn Jahre und Friedrich bereits fünfundzwanzig Jahre alt. Nach Abschluss des Eheprojekts lassen sich kaum Kontakte zwischen Albrecht und den lothringischen Herzögen nachweisen. Herzog Theobald starb 1312. Friedrichs Nachfolge verlief nicht reibungslos und unangefochten. Nach der Doppelwahl 1314 war Friedrich Parteigänger seines Schwagers Friedrich, und in der Schlacht von Mühldorf 1322 stand er ihm auch militärisch bei, dabei geriet er in Gefangenschaft. Durch ein Lösegeld König Philipps IV. erlangte er seine Freiheit, was allerdings an die Zusage, Friedrich nicht weiter zu unterstützen, gebunden war. Dadurch kühlten auch die weiteren Beziehungen zur habs- burgischen Verwandtschaft ab. Am 21. oder 22. April 1329 starb Friedrich. E. übernahm die Vormundschaftsregierung für den neunjährigen Rudolf unter Beteiligung lothringischer Adeliger und des Bischofs von Toul. Beraten von Ihrem Bruder Friedrich trachtete sie danach, durch Bündnisse mit dem Grafen von Bar, dem Bischof von Metz und dem Erzbischof von Trier dem Herzogtum den Frieden zu sichern. Ihre Vormundschaft wurde nicht allzu lang geduldet. Am 26. Oktober 1331 stellte der elfjährige Rudolf eine Urkunde aus, mit der er mit Hilfe rechtlicher Unterstützung einiger Adeliger die Verwal- tung des Herzogtums bis zu seiner Großjährigkeit dem Grafen von Bar übertrug. Diese
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biografiA. Lexikon österreichischer Frauen, Volume 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
biografiA.
Subtitle
Lexikon österreichischer Frauen
Volume
1, A – H
Editor
Ilse Korotin
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79590-2
Size
17.4 x 24.5 cm
Pages
1422
Category
Lexika
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