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Erdödy742
Ihre Memoiren gehören zu den Hauptquellen der Geschichte der österreichischen Aristo-
kratie in den letzten Jahrzehnten der Monarchie.
Qu.: Tagblattarchiv/Wienbibliothek (Personenmappe).
W.: „Erinnerungen. Hg. von Graf K. Oberndorf“ (1900), „Fast hundert Jahre Lebenserin-
nerungen 1831–1925. Nach schriftlichen Aufzeichnungen und mündlichen Mitteilungen
zusammengestellt von Carl von Oberndorff“ (1929)
L.: Czeike 1993, ÖBL, Schmid-Bortenschlager/Schnedl-Bubenicek 1982, NWT 1. 3. 1932,
RP 1. 3. 1932
Erdödy Louise, geb. Luise Drasche Edle von Wartinberg, verw. Grfn. Schlippenbach, verh.
Grfn. Erdödy von Monyorokerk u. Monoszlo, Ps. Lios; Komponistin
Geb. Wien, 13. 1. 1853
Gest. Maria Alta bei Meran (Südtirol, Italien), 16. 1. 1924
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Dr. Heinrich Drasche Ritter von Wartinberg (1811–
1880), Großindustrieller und Bauherr. Mutter: Josefine, geb. Freudenthal (1827–1862). Brü-
der: Heinrich (1848 –1865), Richard (1850–1923).
LebenspartnerInnen, Kinder: 1. 1870 Heirat mit Arthur Graf Schlippenbach (1837–1881).
Kinder: Heinrich (* 1871), Elisabeth (1872–1938), Margaretha (1875 –1881). 2. 1881 Heirat
mit Rudolf Graf Erdödy (1864 –1932). Sohn: Rudolf (1883 –1966).
Ausbildungen: Obwohl L. E. bereits ab dem fünften Lebensjahr großes musikalisches Inte-
resse zeigte, erhielt sie erst ab neun Jahren Klavierunterricht durch den Klavierpädagogen,
Pianisten und Komponisten Moritz Zweigelt.
Laufbahn: Erster Auftritt bei einem Wohltätigkeitskonzert in Graz, wonach sie eine Virtuo-
senlaufbahn anstrebte. Wenngleich ihre ersten Kompositionsversuche in die Zeit der ersten
Ehe fallen, so konnte sie erst in ihrer zweiten Ehe, als Mitglied der für ihr Mäzenatentum im
Bereich der Musik bekannten Familie Erdödy, unter dem Pseudonym „Lios“ ihr musikali-
sches Wirken als Komponistin verwirklichen. Ihr Einstieg ins Konzertleben Wiens bleibt auf
Vermutungen gestützt, da bislang keine die Aufführungen belegenden Programme auffindbar
waren. Gelegentlich wurden ihre Lieder bei Veranstaltungen dargeboten, die sich speziell
den Werken weiblicher Komponisten widmeten, wie an einem am 17. 4. 1894 vom Verein für
erweiterte Frauenbildung veranstalteten Abend. Für ihr Ansehen als Lieder-Komponistin in
Kreisen professioneller Musiker spricht das an sie gerichtete Sonett des bekannten Violin-
virtuosen August Duesberg, des Begründers des Streichquartetts „Duesberg“.
Ausz.: Trägerin des k. u. k. „Elisabeth-Ordens 1. Kl.“ und des „päpstlichen Ordens pro Ec-
clesia et Pontivice“.
L.: Marx/Haas 2001
Erdödy Maria Anna, Gräfin; Gutsbesitzerin und Freundin Ludwig v. Beethovens
Geb. 21. 8. 1778 (1779)
Gest. München, Bayern (Deutschland), 17. 3. 1837
Laufbahn: Die kunstsinnige Gräfin A. M. E. war die Besitzerin eines Landgutes in Alt-
Jedle see („Erdödy-Schlösschen“, heute Wien 21, Floridsdorf), das sie zu einem Ort der
kulturellen Begegnung machte. Sie war eine der bedeutenden Frauengestalten im Leben des
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 1, A – H
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1422
- Category
- Lexika