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Ernst Annie, Anni Ernst-Schröck; Schauspielerin, Sängerin und Gesangspädagogin
Geb. 29. 8. 1888
Gest. 11. 9. 1962 (1963)
LebenspartnerInnen, Kinder: Verheiratet mit dem Sänger Hans Schröck (* 1899), um
1936/37 geschieden.
Laufbahn: War während des 1. Weltkrieges bis 1919 als Schauspielerin an den Kammer-
spielen München engagiert, 1919 bis 1922 am Stadttheater Heilbronn. 1922 bis 1924 am
Stadttheater Koblenz. 1925 bis 1928 Sängerin am Opernhaus der Vereinigten Stadttheater
Duisburg-Bochum, in Duisburg fünf Jahre lang Lehrerin an der Opernschule am dortigen
Städtischen Konservatorium, 1929–1933 am Städtischen Opernhaus Essen, aus „rassischen“
Gründen entlassen, 1936 aus der RTK ausgeschlossen. Ging zunächst zurück nach Öster-
reich und emigrierte dann in die Schweiz. 1937/38 als Sängerin am Städtebundtheater So-
lothurn-Biel, 1938/39 am Stadttheater St. Gallen engagiert. 1939 Emigration nach Buenos
Aires. 1939/40 Mitglied des deutschen Opernensembles. Bis zu ihrem Tod Schauspielerin
an Paul Walter Jacobs „Freier Deutscher Bühne“. Nebenberuflich war sie als Pädagogin tätig.
L.: Trapp/Mittenzwei 1999
Ernst Else, geb. Elisabeth Cornelia Emilie Apelt, verw. von Schorn; Schriftstellerin,
Übersetzerin, Illustratorin und Gutsbesitzerin
Geb. Weimar, Grossherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach (Deutsches Reich), 26. 8. 1874
Gest. St. Georgen an der Stiefing, Stmk., 7. 6. 1946
Herkunft, Verwandtschaften: Tochter des Gymnasialdirektors und Plato-Übersetzers Dr.
Otto Apelt (1845–1932) und seiner Frau Cornelia, geb. Rassow (1853–1893).
LebenspartnerInnen, Kinder: Erste Ehe 1902 mit Amtsrichter Dr. Ludwig von Schorn.
Mittlerweile verwitwet, ab 1911 heimliches Liebesverhältnis mit dem verheirateten Schrift-
steller Dr. Paul Ernst (7. 3. 1866 Elbingerode/Harz–13. 5. 1933 St. Georgen an der Stiefing/
Steiermark), neben Georg Lukàcs und Wilhelm von Scholz einer der bedeutendsten Ver-
treter der Neuklassik; 1932 für den Nobelpreis vorgeschlagen. Aufenthalte in Paris, Zü-
rich, Genua, Berlin; am 2. 1. 1912 in Genua Geburt des unehelichen Sohnes Carlo Lucetti,
genannt Karl. Dieser bleibt bei Pflegeeltern in Italien, die Vormundschaft übernimmt an
Freundes statt Georg Lukàcs. Bis Kriegsausbruch in Paris, danach Rückkehr nach Deutsch-
land: München, Cottbus, Weimar, schließlich Aufenthalt in Berlin bis Herbst 1916. Nach
Ernsts Scheidung von seiner zweiten Frau Louise Elisabeth, geb. von Benda, Heirat in Ber-
lin am 19. 7. 1916. Adoption des Sohnes Karl durch Paul Ernst; aus der Ehe mit Louise von
Benda stammen die Stiefkinder Walter (1901–1989) und Emma (1904–1948), die nach dem
Tod ihrer Mutter (1918) vermutlich bei Ernst leben. Im Herbst 1916 Umzug nach Neustadt/
Südharz in Paul Ernsts Elternhaus, ein Jahr später kaufen sie den Bauernhof „Sonnenhofen“
bei Königsdorf/Oberbayern und versuchen sich als Landwirte. 1925 Verkauf des Bauern-
hofes und Erwerb von Schloss St. Georgen an der Stiefing/Steiermark, dem ein Wein- und
Obstgut angegliedert ist. Nachbar und Freund ist der steirische Autor Paul Anton Keller, in
der NS-Zeit Leiter der Reichsschrifttumskammer Steiermark. Nach der Machtergreifung
der Nationalsozialisten in Deutschland verstirbt Paul Ernst am 13. 5. 1933. Gefördert von
seinem langjährigen Freund, dem nunmehrigen NS-„Literaturpapst“ Will Vesper, avan-
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 1, A – H
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1422
- Category
- Lexika