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Leutschau (heute Levoča, Slowakei), hatte Ertmann die traditionsreiche, noch heute be-
stehende Militärakademie in Wiener Neustadt absolviert und war am 5. Oktober 1785 als
Fahnenkadett in die k. k. Armee eingetreten. 1797 wurde er zum Kapitänleutnant und 1800
zum Hauptmann befördert, um am 1. September 1801 dem Hoch- und Deutschmeister-Li-
nieninfanterie-Regiment Nr. 4 beizutreten. Das Paar hatte einen Sohn Franz Carl (1800–
19. 3. 1804), der jedoch im Kindesalter verstarb.
Ausbildungen: Ihre Kindheit verlebte D. v. E. abwechselnd in Frankfurt und Offenbach
und erhielt schon früh Klavierunterricht. Wahrscheinlich auch Unterricht bei Ludwig van
Beethoven.
Laufbahn: Um 1799 zog das Paar nach Olmütz (Olomouc), wo 1800 ihr einziges Kind, der
Knabe Franz Carl von Ertmann geboren wurde. Etwa 1802 kam die Familie schließlich
nach Wien, wo sich D. v. E. bald einen Namen als Pianistin machte. Um 1817 galt sie als
beste Pianistin Wiens und war von Beethoven persönlich als Interpretin seiner Werke hoch
geschätzt. Er widmete ihr, „Dorothea-Cäcilia“, seine 1817 in Wien erschienene Sonate für
das Hammerklavier op. 101 in A-Dur. D. v. E. ist nie öffentlich aufgetreten, ließ sich jedoch
häufig in den Salons des Wiener Adels und des gebildeten Bürgertums hören. Dort er-
warb sie sich den Ruf, eine herausragende Beethoven-Interpretin zu sein. Bereits 1816 war
Stephan von Ertmann mit seinem Regiment nach St. Pölten verlegt worden, im Laufe des
folgenden Jahres folgte ihm D. v. E. dorthin. Am 8. 4. 1824 wurde Ertmann zum General-
major befördert und gleichzeitig zum Stadtkommandeur von Mailand ernannt, wo das Paar
in den folgenden Jahren bis zum Tode Stephan von Ertmanns weilte. Nachdem ihr Mann
am 5. 9. 1835 in Mailand gestorben war, kehrte sie nach Wien zurück und beteiligte sich
weiterhin aktiv am Musikleben. D. v. E. wohnte zuletzt in der Strauchgasse Nr. 243, wo sie
am 16. 3. 1849 um 3 Uhr morgens verstarb. Zwei Tage später wurde sie auf dem Währinger
Friedhof beigesetzt. In der Wiener Zeitung vom 22. 3. 1849 wird als Todesursache angege-
ben: „an Ablagerung des Krankheitsstoffes auf das Gehirn“.
L.: Altmann 1936, Federhofer 1957, Frimmel 1916, Frimmel 1926, Kaiserfeld 1897, Mar-
chesi 1868, Marek 1969 ÖBL, Thomas-San-Galli 1920, Totenzettel Ertmann 1849, Weise
1959, http://mugi.hfmt-hamburg.de/A_lexartikel/lexartikel.php?id = ertm1781
Esch Mathilde; Malerin
Geb. Klattau, Böhmen (Klatovy, Tschechien), 18. 1. 1820
Gest. München (Deutschland), 2. 5. 1904
Ausbildungen: Studierte in Prag bei Führich, in Wien bei Waldmüller, in München bei Mor
und Müller. Bildete sich eine Zeit lang in Düsseldorf und mehrere Jahre in Paris weiter aus.
Laufbahn: Ließ sich 1854 in Wien nieder, wo sie vorzugsweise Bilder aus dem deutschen
und ungarischen Volksleben malte. Bisweilen malte sie auch Blumen und Stillleben. Ihre
Bilder kamen zum großen Teil in Privatbesitz.
W.: „Bauernhof in Mähren“ (1856), „Münchner Mädchen auf dem Friedhof“ (1856), „Mäd-
chen mit einem Hunde“ (1858), „Die Blumenverkäuferin vor der Kirche“ (1863), „Kroati-
sche Edelbraut“ (1880)
L.: Bötticher 1891, Müller 1882, ÖBL, Seubert 1878, Thieme/Becker 1907–1950, Wurzbach,
www.retrobibliothek.de
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 1, A – H
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1422
- Category
- Lexika