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Ethofer | E 759
erhalten geblieben. Zu ihren Werken zählen u. a. die Ausmalung der Ölbergszene in der
Klausur sowie – vor der Pforte – die geschnitzte Holzeinrahmung eines Herz-Jesu-Bildes.
Sr. M. fügte sich aber zu wenig in die Gemeinschaft ein und meldete am 21. 10. 1916 ihren
Austritt aus dem Orden. In der nationalsozialistischen Zeit wurde C. E. vom Arbeitsamt ei-
ner Linzer Bekleidungsfirma zugeteilt, in welcher im Auftrag der NSDAP auch französische
Kriegsgefangene arbeiten mussten. C. E. wurde am 21. 11. 1944 wegen Wehrkraftzersetzung
in Wien hingerichtet. Letztlich basierte das am 25. 9. 1944 gegen sie gefällte Todesurteil auf
der ablehnenden Haltung der ehemaligen Ordensfrau gegenüber dem Nationalsozialismus,
was sich einerseits in der Verbreitung sogenannter „Weissagungen“ äußerte, die auf den be-
vorstehenden Zusammenbruch des Dritten Reiches gedeutet werden konnten, andererseits in
der Unterstützung von Kriegsgefangenen, denen sie wiederholt Lebensmittel zukommen ließ.
Ihr Name findet sich auf einer Gedenktafel in der Weihestätte im Wiener Landesgericht
(ehemaliger Hinrichtungsraum). Ehrenhain der hingerichteten WiderstandskämpferInnen,
Wiener Zentralfriedhof – Gruppe 40, 32/181.
L.: Dokumentationsarchiv 1982, Fein 1975, Weinert 2004, http://www.dioezese-linz.or.at/
Ethofer Rosa; Sängerin
Geb. Wien, 24. 2. 1877
Gest. Weimar, Deutsches Reich (Deutschland), 3. 9. 1939
Ausbildungen: Ab 1892 am Konservatorium der Gesellschaft der Musikfreunde Wien.
Laufbahn: 1898 Debüt als Altistin am Leipziger Stadttheater, ab 1900 am Dessauer
Hofthea ter. 1901/02 wirkte sie in kleineren Rollen bei den Bayreuther Festspielen mit, kam
1902 ans Hoftheater Karlsruhe, 1914 an das Stadttheater Nürnberg verpflichtet, 1922 an
die Vereinigten Deutschen Theater in Brünn. 1923/24 trat sie am Stadttheater in Rostock auf.
Lebte danach in Nürnberg und Weimar.
L.: Eisenberg 1903, Müller 1929, ÖBL
Etlinger Margarethe, geb. Horn; Schauspielerin und Gegnerin des NS-Regimes
Geb. Budapest, Ungarn, 9. 3. 1888
Gest. Ravensbrück, Deutsches Reich (Deutschland), 14. 3. 1941
Herkunft, Verwandtschaften: Brüder: Gustav P. Horn wurde am 2. 12. 1939 verhaftet und am
21. 5. 1940 vom LG Wien nach dem Heimtückegesetz zu acht Monaten Gefängnis verurteilt.
Fritz Horn wurde am 20. 12. 1939 verhaftet und im März in das KZ Sachsenhausen überstellt.
LebenspartnerInnen, Kinder: Geschieden.
Laufbahn: Übersiedelte im Jänner 1933 aus Berlin-Wilmersdorf nach Salzburg. M. E. war
nicht organisiert. Sie wurde wegen antinazistischer Äußerungen erstmals nach Kriegsbe-
ginn 1939, dann erneut im August 1941 von der Gestapo verhaftet. Es kam zu keinem
Verfahren. M. E. wurde Ende November 1941 nach Ravensbrück deportiert und dort am
14. 3. 1942 ermordet.
Ausz.: Stolperstein in Salzburg, Ernest Thun Str. 7.
L.: Dokumentationsarchiv 1991, http://www.stolpersteine-salzburg.at
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 1, A – H
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1422
- Category
- Lexika