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Karl Feldhammer war ein Freund von Sepp Plieseis, der nach seiner Rückkehr aus Spanien
1941 verhaftet wurde und 1943 aus dem KZ Dachau flüchten konnte. Sepp Plieseis leitete
die Widerstandsgruppe „Willy“, später „Fred“ und überlebt den Krieg. Karl Feldhammer
wird zwar 1944 verhaftet, kann jedoch fliehen und besucht regelmäßig seine Frau und die
Tochter Anna. Im Jänner 1945 wird er zu Hause in Bad Aussee vor den Augen seiner Frau
bei einer Festnahme von der Gestapo erschossen.
Das Haus der Familie Feldhammer war schon ab 1943 ein sicheres Versteck für Verfolgte
aus der Partisanenbewegung und wurde von dieser auch als Lebensmitteldepot benützt.
M. F. verrichtete Wasch- und Putzarbeiten für wohlhabendere Familien in Bad Ischl. Ihre
Beschäftigung als Wäscherin nützte sie als Tarnung, um von Bad Aussee nach Bad Ischl
Lebensmittel und Nachrichten für untergetauchte Widerstandskämpfer zu transportieren.
Sie wurde mehrfach von der Gestapo vorgeladen und verhört.
L.: Berger 1985, Gugglberger 2006, Kammerstätter, 1978, Ihre Handlungen sichtbar ma-
chen … Kommunistische Frauen im Widerstand gegen den Faschismus. Eine Dokumenta-
tion der KPÖ- Oberösterreich. (www. Kpoe.at/ooe/image/frauenwiderstand)
Karin Nusko
Feldmann Else; Schriftstellerin
Geb. Wien, 25. 2. 1884
Gest. KZ Sobibor ca. 1942
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Ignatz Feldmann (1848 /42?–1935, Handelsagent,
aus Ungarn stammend); Mutter: Fanny, geb. Pollak aus Deutschkreutz (Heimarbeiterin,
1859 –1940); vermutlich zwei Schwestern (Johanna 1882–1894; Anna, geb. 1900, von 1927
an als Geisteskranke in der Heilanstalt Steinhof, wo sie 1940 unter ungeklärten Umständen
stirbt) und drei Brüder (Richard, geb. 1885, 1941 nach Riga deportiert; Eduard 1889 –1925;
Karl 1892-?; Gustav 1897–1897).
Freundschaften: Prägende Begegnung mit Peter Altenberg 1912 am Semmering.
Ausbildungen: „Armenschülerin“, mit 16 vermutlich kurzzeitig in einer Lehrerinnenbil-
dungsanstalt, Berlinaufenthalt mit kleinem Stipendium.
Laufbahn: Fabriksarbeiterin, ab 1910 journalistisch tätig, Sozialreportagen für verschiede-
ne Zeitungen entstehen („Der Abend“, „Dr. Blochs Österreichische Wochenschrift. Zen-
tralorgan für die gesamten Interessen des Judentums“, „Neues Wiener Journal“, „Neue
Freie Presse“, „Die Frau“, „Arbeiter-Zeitung“), daneben Arbeit an Erzählungen und Ro-
manen, Rezensionen und Porträts über künstlerische ZeitgenossInnen und ihr Schaffen.
1916 wird E. F.s Theaterstück „Der Schrei, den niemand hört.“ uraufgeführt. 1919 An-
nahme der österreichischen Staatsbürgerschaft, zuvor ungarische. 1921 Herausgabe einer
Sammlung von Kinderzeichnungen und -erzählungen gemeinsam mit ihrer Jugendfreun-
din Anna Nußbaum. Ab 1922 ständige Mitarbeiterin der „Arbeiter-Zeitung“, wo auch
ihre Romane in Fortsetzungen veröffentlicht werden. E. F. veröffentlicht auch Beiträge
im „Österreichischen Arbeiter-Kalender“ und im „Arbeiterwille“. 1922 Mitbegründerin
der Internationalen Antikriegsvereinigung „Clarté“; 1933 Gründungsmitglied der „Verei-
nigung sozialistischer Schriftsteller“. Ab 1934 lebt E. F. unter ärmlichen Umständen mit
häufigen Wohnungswechseln. Zudem muss sie für die alleinstehende Mutter und den
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 1, A – H
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1422
- Category
- Lexika