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biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Volume 1, A – H
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Felmayer | F 801 sowie Abfassung von Rundfunk- und Zeitungsbeiträgen zu kunstgeschichtlichen Themen. Von 1955 bis 1988 durchgängige und dann noch bis 1994 zeitweise Arbeit an der Erstellung der Innsbrucker Kunsttopographie als freie Mitarbeiterin des Instituts für Österreichische Kunstforschung, das 1980 eine Abteilung des Bundesdenkmalamts geworden war. Darüber hinaus arbeitete J. F. zur Stadtgeschichte von Kitzbühel, verfasste eine Reihe von Kirchen- führern (u. a. zur Servitenkirche und zur Spitalskirche in Innsbruck), schrieb kunsthisto- rische Beiträge für Zeitungen etc. In späteren Jahren befasste sie sich neben den Tiroler Kunstdenkmälern auch zunehmend mit der Ideengeschichte des Mittelalters und der Neu- zeit, die diese Bauwerke prägten. Von 1991 bis 1994 gehörte J. F. dem Kulturbeirat des Lan- des Tirol und seit Beginn der 1990er Jahre dem Fachausschuss für Kunst des Landesmuse- ums Ferdinandeum an. Auf Grund ihrer intensiven Beschäftigung mit der Baugeschichte und den Denkmälern Innsbrucks erarbeitete J. F. neue Sichtweisen, die manches Mal im Widerstreit zu gängigen Zuschreibungen standen. Dies betraf u. a. zwei wichtige Innsbru- cker frühbarocke Bronzekunstwerke, den Leopoldsbrunnen und das Grabmal von Maximi- lian dem Deutschmeister im Innsbrucker Dom, welche sie mit sicheren Belegen dem hol- ländischen Bildhauer Hubert Gerhard zuschreiben konnte und nicht, wie tradiert, seinem Schüler Kaspar Gras. Sie wies auch darauf hin, dass das „Leithaus“ des Klosters Wilten seit der Römerzeit kontinuierlich in Benutzung stand, ein Indiz für die frühe Besiedlung des rechten Innufers, das im Widerspruch zur offiziellen Stadtgründungsgeschichte steht, die sich auf die nachweislich gefälschte Gründungsurkunde von 1180 beruft (Österreichische Kunsttopographie Bd. XLV, S. 345 ff.). Ihre Arbeit zum Goldenen Dachl schließlich inter- pretierte die Symbolik an diesem Innsbrucker Wahrzeichen neu und trug entscheidend zur richtigen Datierung seiner Erbauung (1500 und nicht, wie lange behauptet, 1496) bei, was auch medial für einiges Aufsehen sorgte. Eines der wesentlichen Anliegen von J. F. war stets die Vermittlung von Kunst in ihrem historisch/lokalen Kontext und die Bewusstmachung der kulturellen Bedeutung verschiedener Epochen. So setzte sie sich für die Erhaltung der Bausubstanz der Gründerzeit und späterer Phasen, wie etwa der Neuen Sachlichkeit in Innsbruck ein. Die von ihr mitgegründete Bürgervereinigung Innsbrucker Stadtverein ent- fachte in den 1970/80er Jahren eine Diskussion, die schließlich zur Unterschutz-Stellung der Bauten dieser Perioden in Innsbruck führte. Dies war eine Pionierarbeit, da man von offizieller Seite erst nach 1979 Bauten, die nach 1850 errichtet worden waren, als denkmal- würdig einstufte. J. F. starb am 8. 8. 2000 in Innsbruck. Ihre Arbeiten zu Hubert Gerhard, sowie ein nicht fertig gestelltes Manuskript zur Innsbrucker Stadtgeschichte erschienen posthum. W. u. a.: „Die Kunstdenkmäler der Stadt Innsbruck. I. Teil. Österreichische Kunsttopo- graphie Bd. XXXVIII. Hg. vom Institut für Österreichische Kunstforschung des Bun- desdenkmalamtes“ (1972), „Gem. m. Dehio, Georg/Ammann, Gert/Egg, Erich: Handbuch der Kunstdenkmäler Österreichs, Tirol“ (1980), „Die Kunstdenkmäler der Stadt Innsbruck. II.  Teil: Die Profanbauten. Mit Ausnahme der Altstadt und den Erweiterungen der Renais- sance. Österreichische Kunsttopographie Bd. XLV. Mit Beiträgen von Gschnitzer, Hans/ Hörmann, Magdalena /Ubl, Hansjörg“ (1981), „Gem. m. Forcher, Michael: Johann Hu- ter & Söhne 1860–1985. Hg. von Johann Huter & Söhne“ (1985), „Gem. m. Öttinger, Karl/ Öttinger, Riccarda/Scheicher, Elisabeth et al.: Die Kunstdenkmäler der Stadt Innsbruck.
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biografiA. Lexikon österreichischer Frauen, Volume 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
biografiA.
Subtitle
Lexikon österreichischer Frauen
Volume
1, A – H
Editor
Ilse Korotin
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79590-2
Size
17.4 x 24.5 cm
Pages
1422
Category
Lexika
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