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biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Volume 1, A – H
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F | Funke948 Ausbildungen: Da Frauen erst ab 1920 zur Akademie zugelassen waren, besuchte sie in München vermutlich die Malschule von Friedrich Fehr, die er von 1890–1899 leitete, und die Damenakademie des Münchner Künstlerinnenvereins von Angelo Jank, die er von 1899–1907 leitete. Ab 1900 bezeichnet sich H. F. als „selbständige Malerin“. Laufbahn: In ihrem handschriftlich ausgefüllten Antrag zur Aufnahme in die Kammer der bildenden Künstler vom 16. 6. 1945 schreibt sie: „In München die Akademie absolviert unter Prof. Fehr u. Prof. Jank. Dann seit 1905 bis 1913 in Paris selbständig gearbeitet und im Herbst- salon jedes Jahr mit viel Erfolg ausgestellt. Seit 1912 oder 13 in Wien.“ H. F. beschickt seit 1904 die internationale Ausstellung in München, Berlin u. Dresden, 1911, von Paris aus, die große Aquarell-Ausstellung in Dresden, 1912 von Wien aus die Große Kunststausstellung in Dres- den. In diesen Jahren entstehen Bildnisse, Figürliches, Stillleben, Landschaft u. Architektur (Öl u. Aquarell). Ihr Stil ist beeinflusst vom Neoimpressionismus, in den Figurenbildern ist sie „barockisierend“. 1905–1913 hält sie sich in Paris und Südfrankreich zu Studienzwecken auf. Nachgewiesen und überliefert sind Bilder aus Paris, aus der Bretagne und aus Südfrankreich. Hier bildet sie sich autodidaktisch weiter in der Auseinandersetzung mit dem französischen Impressionismus und den Malern der Fauves, mit der Kunst von Henri Toulouse-Lautrec, Pierre Bonnard und Paul Gauguin. Freundschaft mit Henri Matisse. Sie stellt in Frankreich mit Matisse, mit Georges Braque und Maurice de Vlaminck aus. Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs vertreibt die Künstlerin aus Frankreich, wobei viele ihrer Werke der französischen Zeit verlorengegangen sein sollen. In den zwanziger Jahren erfolgt unter dem Einfluss des Kubismus eine Auflösung und Zersplitterung der bisher klar konturierten Farbflächen. Ab 1914 lebte H. F. wieder in Wien. Hier entwickelte sie einen eigenständigen, französische Schulung und österreichischen Expressionismus synthetisie- renden Stil. Von der Kunstkritik und ihren männlichen Kollegen muss H. F. viele Anfein- dungen erfahren, denn besonders die Arbeiten expressiver Künstlerinnen wie H. F. ringen den Kritikern die Erkenntnis ab, dass die „von Frauenhand mit der Spachtel maurermäßig derb hingestrichenen Bilder [ … ] ein Greuel sind“ (Plakolm-Forsthuber 1994, S. 75). In den zwanziger Jahren wird H. F. schließlich in Wien bekannt. 1920 erfolgt der Ankauf ihres Bildes „Musik“ durch den österreichischen Staat. Mit der (gewaltsamen) Auflösung jener KünstlerInnenverbände, die dem Modernen und Fortschrittlichen zugeneigt sind, ge- rät auch das Werk H. F.s spätestens 1938 in Vergessenheit. Nach dem Zweiten Weltkrieg wird das Werk H. F.s „wiederentdeckt“, endlich (u. a. durch Herbert Boeckl) gewürdigt und bald darauf wieder vergessen. Ankwicz-Kleehoven schreibt über die Arbeiten H. F.s: Sie haben „ [ … ] ein wahres Feuer- werk abgebrannt, dessen pointillistischer Sprühregen sich in gleicher Weise über figurale Kompositionen, Portraits oder Landschaften zu größeren Formen verdichtet. Man mag die- se etwas aufdringliche Technik manieriert nennen, in jedem Fall ist sie persönlich und von größter Lebendigkeit, zwei Eigenschaften, die gerade bei Frauen nicht allzu häufig sind.“ (Plakolm-Forsthuber 1994, 75 f.) Ausz., Mitglsch.: 1928 Österreichischer Staatspreis (Für das Bild: „Tobias und der Engel“ (Öl, 1927); 4. April 1955: Der österreichische Bundespräsident verleiht der akademischen Malerin H. F. den Titel „Professor“. Ab 1899 a. o. Mitglied im Künstlerinnenverein München. 1912 mit Pariser Anschrift als korrespondierendes Mitglied der Vereinigung Bildender Künstlerinnen
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biografiA. Lexikon österreichischer Frauen, Volume 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
biografiA.
Subtitle
Lexikon österreichischer Frauen
Volume
1, A – H
Editor
Ilse Korotin
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79590-2
Size
17.4 x 24.5 cm
Pages
1422
Category
Lexika
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