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stieß. Die Oberstufe des Gymnasiums verbrachte sie in Pilsen. Sie lebte bei der Schwester
ihrer 1926 verstorbenen Mutter. 1930 legte sie die Matura ab und begann in Innsbruck und
ab 1931 in München ein Studium der Geschichte, Kunstgeschichte und Philosophie. 1934
Promotion in Geschichte zum Thema „Gemeinschaft und Gemeinschaftsbildung im Ro-
senroman von Jean de Meung“.
Laufbahn: 1937 erschien ihr erster historischer Roman. Obwohl G. F. dem Nationalsozialis-
mus sehr nahestand und auch immer wieder in Blättern der NSDAP veröffentlichte, wurden
ihre ersten Bücher verboten. Der von ihr propagierte Humanismus ließ sich nicht mit dem
Rassismus des Nationalsozialismus vereinen. Nach dem Krieg lebte sie in Hall in Tirol, 1950
zog sie nach Oberösterreich. In ihren späteren Lebensjahren befasste sich G. F. vermehrt mit
Kinderbüchern. Dabei beschäftigt sie sich besonders mit biblischen Texten und überträgt
sie in kindgerechte Sprache mit anspruchsvollem Inhalt. Für Schulen bietet sie Lesungen
an. Ihre breit angelegte realistische Erzählprosa trägt antimoderne, mythisierende Züge; die
Themen kreisen um Heimat und Familie. Sie schrieb auch Gedichte und Dramen sowie
Essays, Sachbücher und Literaturkritiken.
Ausz., Mitglsch.: G. F. trat am 1. Mai 1933 in die NSDAP Österreich ein, Mitglied des P. E. N.
Clubs, der Humboldt-Gesellschaft Mannheim, der Esslinger Künstlergilde, des österr.
Schriftstellerverbandes, der Innviertler Künstlergilde, der österreichischen Dramatiker-Ver-
einigung und Ehrenmitglied des Turmbundes Innsbruck; 1951 Förderungspreis des Landes
Oberösterreich für heimatvertriebene Schriftsteller, 1957 Förderpreis der Sudetendeutschen
Landsmannschaft, 1960 Adalbert-Stifter-Preis, 1961 Ostdeutscher Schrifttumspreis, 1963
Stifter-Preis, 1969 Johann-Peter-Hebel-Preis, 1972 und 1987 Österreichischer Staatspreis
für Kinder- und Jugendliteratur, 1979 Wolfgang-Amadeus-Mozart-Preis der Hamburger
Goethe-Stiftung und der Universität Innsbruck, Alexander-von-Humboldt-Plakette für
Wissenschaft, Kunst und Bildung. 1981 Ehrenzeichen für Kunst und Wissenschaft der Re-
publik Österreichs, 1983 Franz-Michael-Felder-Medaille für Verdienste um die Literatur
Vorarlbergs, 1984 Deutsches Bundesverdienstkreuz, 1987 Heinrich-Gleißner-Preis der ÖVP
Oberösterreich, 1991 Ehrenring des Verbandes katholischer Schriftsteller Österreichs, 1992
Donauland-Sachbuchpreis der Donauland-Stiftung zur Förderung des österreichischen
Sachbuches, 1992 Mostdipf-Preis der „Oberösterreichischen Nachrichten“ an herausragen-
de Persönlichkeiten mit Humor, 1993 Jean-Paul-Preis des Freistaates Bayern und Weilhei-
mer Literaturpreis, Verdienstkreuz 1. Klasse der BRD, 1974 Verleihung des Professorentitels
durch den österr. Bundespräsidenten; 2007 erhielt sie von Papst Benedikt XVI. das Komtur-
kreuz mit Stern des päpstlichen Silvesterordens.
Biograph. Mitteilungen, Hinweise: Korrespondenz mit Susanne Blumesberger am 28. 5. 2001.
Qu.: Ihr Nachlass befindet sich im Oberösterreichischen Literaturhaus, im Stifterhaus in
Linz. DB NS-Lit. Graz, Literaturarchiv der ÖNB, Musiksammlung der ÖNB, Tagblatt-
archiv (Personenmappe).
W.: „Gemeinschaft und Gemeinschaftsbildung im Rosenroman von Jean Clopinel de Meung.
Diss. Univ. Innsbruck“ (1934), „Geschlecht im Advent. Roman aus deutscher Frühzeit“
(1937), „Mohrenlegende“ (1937), „Der Brautraub“ (1939), „Die Leute auf Falbeson“ (1940),
„Böhmische Verzauberungen“ (1944), „Das Haus der dunklen Krüge“ (1951), „Die Legende
von den drei heiligen Frauen“ (1952), „Das verschüttete Antlitz“ (1958), „Die Pulvermühle“
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 1, A – H
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1422
- Category
- Lexika