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Gaal | G 963
Gaal Franziska, geb. Franciska Zilverstrich, auch: Fanny Zilveritch, Fanny Silberstein;
Schauspielerin
Geb. Budapest, Ungarn, 1. 2. 1901
Gest. New York City, New York, USA, 13. 8. 1972
Herkunft, Verwandtschaften: Dreizehntes Kind einer jüdischen Familie.
LebenspartnerInnen, Kinder: Verheiratet mit Felix Jackson (Joachimson); in zweiter Ehe
mit Dr. Franz (Frank) Dajkovich, Rechtsanwalt und Konsul.
Ausbildungen: Ausbildung an der Theater-Akademie in Budapest.
Laufbahn: 1921 Filmdebüt mit der ungarischen Produktion „Az eger“. Film- und Theaterar-
beit in Ungarn, erhielt 1932 die erste Filmrolle in Deutschland, war Filmpartnerin von Felix
Joachimson. Galt als Publikumsliebling, vor allem auch als Partnerin von Paul Hörbiger.
Nach der Machtergreifung Hitlers konnte sie nur noch in österreichischen und ungarischen
Produktionen mitwirken, wurde wegen „nichtarischer Herkunft“ aus der RFK entlassen.
Emigrierte 1937 in die USA, spielte in New York am Biltmore Theatre und in mehreren
Hollywoodfilmen. 1940 kehrte sie wegen der Krankheit ihrer Mutter (nach anderen Vermu-
tungen „wegen ihres Akzents“) wieder nach Ungarn zurück. Während zahlreiche Mitglieder
ihrer Familie im Holocaust ermordet wurden, gelang es ihr, sich nach der Besetzung des
Landes durch die deutschen Truppen in der Nähe des Balaton-Sees zu verstecken. Sie wur-
de von der sowjetischen Armee befreit und nach Moskau gebracht. Bereits 1946 erhielt sie
die Hauptrolle in dem ungarischen Film „Der König streikt“ an der Seite von Theo Lingen
und Hans Moser, doch der Film konnte in den Nachkriegswirren nicht fertiggestellt werden.
Am 23. Mai 1947 traf sie erneut in den USA ein, lebte in New York und spielte gelegentlich
Theater. Später war sie offenbar an der Theaterschule von Erwin Piscator als Schauspielleh-
rerin tätig. F. G. starb verarmt und krank in einer New Yorker Nervenheilanstalt.
Qu.: Tagblattarchiv/Wienbibliothek (Personenmappe).
L.: Morgenstern 2009, Seeber 2003, Wikipedia
Gabillon Zerline, geb. Würzburg; Schauspielerin und Übersetzerin
Geb. Güstrow (Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland), 19. 8. 1835
Gest. Wien, 30. 4. 1892
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Simon Würzburg, Kaufmann; Mutter: Bertha, geb. Fürst.
LebenspartnerInnen, Kinder: 1856 Heirat mit Ludwig Gabillon (1828 –1896), Schauspieler,
Regisseur und Schriftsteller; zwei Töchter: Dora, heiratete den Historiker August Fournier
(1850–1920), Helene (1857–1946), Schriftstellerin und Grafikerin, heiratete Anton Bettel-
heim (1851–1830), Literaturwissenschafter, Übersetzer und Schriftsteller.
Ausbildungen: Schauspielunterricht in Hamburg.
Laufbahn: 1850 bis 1853 erstes Engagement an den Vereinigten Hamburger Theatern. 1853
von Heinrich Laube ans Wiener Burgtheater berufen. 1890 nahm sie von der Bühne Ab-
schied. Das Ehepaar Gabillon gehörte zum engen Freundeskreis der Kunstmäzenin Jenny
Mautner (1856 –1938) und deren Mann, dem Großindustriellen Isidor Mautner (1852–
1930). Z. G. gilt heute als bedeutende Schauspielerin ihrer Zeit. Über ihr Leben erschien
1894 ein von ihrer Tochter Helene Bettelheim-Gabillon illustrierter Roman.
Ausz.: Verkehrsflächenbenennung: Gabillongasse, 1160 Wien, seit 1920.
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 1, A – H
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1422
- Category
- Lexika