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Gertrud1008
Kaiser Hadrian (reg. 117–138), die von einer Fülle von Romanen, Geschichten und Mär-
chen umrankt ist. Sie weist Berührungspunkte mit Guillaume de Angleterre des Chrétien
de Troyes (ca. 1140 –1190) auf. Über die näheren Umstände, wie der Stuhl an das Kloster
auf dem Nonnberg gekommen ist, ist leider nichts bekannt. Die Abbildung des Vorgangs
der Überreichung legt die Vermutung nahe, dass vielleicht eine vornehme Nonne den Stuhl
als „Mitgift“ ins Kloster gebracht hat.
L. u. a.: Dopsch 1983 (1999), Dopsch/Juffinger/Kunnert 1982, Mersmann 1985, Schmidt-
Sommer/Bolschwing 2002, Schmolke-Hasselmann 1983, Schramm 1954, Wagner 1982
Ingrid Roitner
Gertrud (Bertha?); Landgräfin von Thüringen von Thüringen
Geb. ?
Gest. vor 1241, vermutlich Ende 1240
Herkunft, Verwandtschaften: Eltern: Herzog Leopold VI. von Österreich und Steiermark
(reg. 1198 –1230; seit 1195 Herzog von Steiermark) und Theodora Angela, Tochter des Kai-
sers Alexios III. Angelos von Byzanz (reg. 1195–1203); Geschwister: Beatrix (?) († nach
1204); Agnes († 1226), verheiratet mit Herzog Albrecht I. von Sachsen-Wittenberg (reg.
1212 –1261); Margarethe († 1266), verheiratet in erster Ehe mit König Heinrich (VII.)
(† 1242), in zweiter Ehe mit Markgraf Ottokar II. Přemysl (reg. 1247–1276; seit 1251 Her-
zog von Österreich; 1251–1254; 1260 –1276 Herzog von Steiermark; seit 1253 König von
Böhmen), Ehe annulliert 1261; Leopold „der Knabe“ († 1216), Heinrich „der Grausame“
(† 1227/1228), verheiratet mit Agnes von Thüringen († vor 1238); Friedrich „der Streitba-
re“, Herzog von Österreich und Steier, Herr von Krain (reg. 1198 –1246), verheiratet in
erster Ehe mit N. N. „Sophie“ (?) unbekannter Herkunft, 1229 geschieden; Agnes von
Andechs-Meranien († vor 1263), 1243 Ehe annulliert; Konstanze († 1243), verheiratet mit
Markgraf Heinrich „dem Erlauchten“ von Meißen und der Niederlausitz (reg. 1221–1288;
1247–1263 Landgraf von Thüringen und Pfalzgraf von Sachsen).
LebenspartnerInnen, Kinder: Verheiratet mit Landgraf Heinrich Raspe von Thüringen (reg.
1227–1247; 1242/1243 Reichsverweser, seit 1246 Gegenkönig).
Laufbahn: Auch die jüngste Tochter Theodoras und Leopold VI. wurde von ihrem Bruder
Herzog Friedrich II. verheiratet. Sie firmiert in der Forschungsliteratur allgemein unter
dem Namen Gertrud, jedoch kann dieser Name nicht als gesichert angesehen werden.
Was ihren Namen betrifft, ist auffallend, dass dieser in der spärlichen Überlieferung zu
ihrer Person nicht erscheint; von ihr ist bloß als Schwester des österreichischen Her-
zogs bzw. als Frau des Landgrafen die Rede. Ihr Name wird erstmals gegen Ende des
13. Jahrhunderts im Fürstenbuch des Jans Enikel († nach 1302) erwähnt, als er die Töchter
Herzog Leopolds VI. aufzählt. Es erscheint daher durchaus vorstellbar, dass der Name
„Gertrud“ eine Schöpfung des Autors ist, in Analogie zum Namen der letzten Babenber-
gerin, der Tochter Herzog Heinrichs „des Grausamen“, Gertrud, die Jans Enikel noch
persönlich gekannt hat.
In den Quellen tritt sie mit ihrer Hochzeit in Erscheinung. Vermählt wurde sie mit dem
dritten Sohn des Landgrafen Hermann von Thüringen, Heinrich Raspe. Er führte zunächst
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 1, A – H
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1422
- Category
- Lexika