Page - 1041 - in biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Volume 1, A – H
Image of the Page - 1041 -
Text of the Page - 1041 -
Gnad | G 1041
zogen. Sie hatte zwei jüngere Schwestern. Die Familie lebte in der Garnisongasse (1090 Wien),
im Hause Gmeyner fanden Kammerkonzerte mit Musikern des Opernorchesters statt.
LebenspartnerInnen, Kinder: Heiratete 1924 gegen den Willen ihrer Eltern den Biologen
Berthold Paul Wiesner; Tochter: Eva Ibbotson (* 1925). Ging eine zweite Ehe mit dem
Religionsphilosophen Jascha Morduch († 1950) ein.
Laufbahn: Nachdem sich A. G. schon sehr früh mit dem Theater beschäftigte, schrieb sie be-
reits mit 12 Jahren das erste Theaterstück mit dem Titel „Ideal und Wirklichkeit“. Lebte kur-
ze Zeit in Berlin, schrieb Artikel, unterrichtete an einer Schule und hielt Kurse für Arbeiter-
kinder. Später folgte sie ihrem Ehemann nach Edinburgh, wo dieser an der Universität eine
Stelle angeboten bekam. Im Zuge der schottischen Bergarbeiterstreiks begann sie sich 1926
für die soziale Lage der Bergarbeiter zu interessieren. Daraus entstand auch das Theaterstück
„Heer ohne Helden“ (1929). Nach der Trennung von ihrem Ehemann lebte sie wieder in
Berlin und arbeitete als Dramaturgin bei Erwin Piscator. Ihre Liedertexte wurden zum Teil
von Herbert Rappaport und Hanns Eisler vertont. 1933 arbeitete sie mit Herbert Rappaport
und Paul V. Falkenberg in Frankreich als Drehbuchautorin für den Film „Don Quixote“. Da
inzwischen die Nationalsozialisten die Macht ergriffen hatten, blieb A. G. in Frankreich und
lebte in Paris als Verfasserin von Novellen. 1935 übersiedelte sie mit ihrem zweiten Ehemann
nach England und pflegte in London enge Beziehungen zu den Emigrantenzirkeln. 1940 zog
sie mit ihrem Mann nach Berkshire. Sie zog sich immer mehr aus ihrem eigenen literari-
schen Schaffen zurück und unterstützte ihren Ehemann in seinem religionsphilosophischen
Werk. Ab 1950, dem Todesjahr ihres Mannes, begann sie unter dem Namen Murdoch wieder
zu schreiben und wendete sich verstärkt der Religion zu. Sie beschäftigte sich unter anderem
mit Sufi-Mystik. Ab 1960 veröffentlichte sie historische Biografien.
Biograph. Mitteilungen, Hinweise: Korrespondenz Eva Ibbotson (Tochter) mit Susanne
Blumes berger.
Qu.: Judaica-Projekt/ÖNB, Tagblattarchiv (Personenmappe), Sammlung Rappaport im
Schriftgutarchiv der Stiftung Deutsche Kinemathek Berlin.
W.: „Heer ohne Helden“ (1929), „Zehn am Fließband“ (1931), „Automatenbüfett“ (1932/33),
„Manja. Ein Roman um fünf Kinder“ (1938), „Café du DÔme“ (1941)
L.: Bolbecher/Kaiser 2000, ÖNB 2002, Trapp/Mittenzwei 1999, Wall 1995, Wall 2004,
Wenger 1989
Gnad Milena, Milka; Schriftstellerin
Geb. ?
Gest. ?
Herkunft, Verwandtschaften: Stammt aus einer Offiziersfamilie.
Ausbildungen: Schauspielerische Ausbildung.
LebenspartnerInnen, Kinder: Verheiratet mit dem Rittmeister Alfred Forster.
Laufbahn: Gab nach ihrer Heirat die Schauspielkarriere auf. War danach als Vortragende
und Märchenerzählerin tätig. Verfasste Novellen und Märchen.
W.: „Unser Kaiser. Allegorische Märchen“ (1908), „Mein Herz gehört meinen Völkern. Ein
Kaisermärchen. Zur Erinnerung an das 65-jähr. Regierungsjubiläum, Franz Joseph I“ (1913)
L.: Heller 2008
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 1, A – H
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1422
- Category
- Lexika