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Goldenberg | G 1047
Goldenberg Henriette; Malerin
Geb. Wien, 24. 2. 1873
Gest. ?
Ausbildungen: Kunstgewerbeschule Wien, Ausbildung für dekorative Malerei.
Laufbahn: War ab 1919 Mitglied der VBKÖ. Wurde am 28. 7. 1942 ins KZ Theresienstadt
und am 21. 9. 1942 nach Maly Trostinec deportiert.
L.: Czeike 1993, Ben-Eli, Birgit, Austria: Jewish Women Artists. Jewish Women En-
cyclo
pedia. http://jwa-org/encyclopedia/article/austria-jewish-women-artists
Goldhaber Sulamith, geb. Löw; Nuklearphysikerin
Geb. Wien, 4. 11. 1923
Gest. Madras, Indien, 11. 12. 1965
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Abraham Löw; Mutter: Toni Reinisch.
LebenspartnerInnen, Kinder: Verheiratet mit Gerson Goldhaber (* 1924), Nuklearphysiker;
Sohn: Amos Goldhaber.
Ausbildungen: Studierte an der Hebräischen Universität Jerusalem, 1947 M. S., Studium an
der Universität Wisconsin, 1951 Ph.D.
Laufbahn: S. G. wuchs in Palästina auf und lernte ihren zukünftigen Mann Gerson Gold-
haber an der Hebräischen Universität kennen. Beide graduierten 1947 und heirateten im
selben Jahr. Das Paar zog in die USA und beide erhielten ihre Doktortitel an der Universität
in Wisconsin. In den Jahren 1951–1953 war S. G. als Forschungsassistentin auf dem Gebiet
der Radiochemie tätig. Radiochemie stellte für sie eine Zwischenstation dar, in der sie Tech-
niken der Nuklearphysik erlernte und anwendete um schließlich von ihrer ursprünglichen
Ausbildung in physikalischer Chemie zu ihrem bevorzugten Forschungsgebiet der Hochen-
ergiephysik, die sich mit der Frage der Zusammensetzung von Protonen, Neutronen und
Elektronen beschäftigt, zu gelangen. Gerson und S. G. waren alsbald zum kompetentesten
Team in der Wissenschaft der Nuklearemulsionstechnologie geworden. Gemeinsam ver-
brachten sie viele Stunden mit der Entwicklung von Versuchsreihen und dem Training eines
Teams zur Überwachung und Messung der Experimente. Sie arbeiteten mit dem Bevatron,
dem ersten großen Teilchenbeschleuniger für Protonen, und konnten durch ihre besondere
Aufmerksamkeit einige der frühesten und interessantesten Beobachtungen betreffend der
Interaktion von negativen K Mesonen mit Protonen machen.
1956 hielt S. G. einen einführenden Vortrag zu schweren Mesonen und Hyperonen auf der
Rochester Conference, der zu großem Teil auf ihren eigenen Untersuchungen basierte. Kein
anderer Vortrag hatte auf ähnliche Weise den Wendepunkt in der Geschichte der Studien
über seltsame Partikel markiert, wie S. G.s. Denn ab diesem Zeitpunkt waren es nicht mehr
die Kosmischen Strahlenphysiker, die auf diesem Gebiet mit ihren experimentellen Daten
vorherrschten, sondern jene Wissenschafter, die mit einem Partikelbeschleuniger arbeiteten.
So war auch S. G. mit ihrem Mann, die erste Wissenschafterin, die eine Massenspaltung
von geladenen E Hyperonen beobachtete. S. G. war auch die erste Zeugin von nuklearen
Interaktionen der neuentdeckten Antiprotonen.
In den frühen 1960er Jahren verschob sich S. G.s Interesse von den nuklearen Emulsionen
zu Experimenten mit der Blasenkammer. Die Goldhaber-Trilling-Gruppe wurde geboren
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 1, A – H
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1422
- Category
- Lexika