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Grillmayr | G 1083
terkassierer [ … ]. Im Oktober 1942 stellte die Angeklagte ihre Tätigkeit ein, da einige der an
der ‚Unterstützungsaktion‘ Beteiligten von der Polizei verhaftet worden waren.“
Qu.: Datenbank „Nicht mehr anonym“, Arbeiterbewegung, Datenbank VGH, DÖW.
L.: Baier 1987, Brauneis 1974, Dokumentationsarchiv 1987a, Dokumentationsarchiv 1984
Grillmayr Gertrude, geb. Braun; Kanzleiangestellte und Widerstandskämpferin
Geb. 13. 10. 1922
LebenspartnerInnen, Kinder: Ehemann: Josef Grillmayr, Widerstandskämpfer.
Ausbildungen: Berufsfachschule, Handelsschule.
Laufbahn: Angehörige der Gruppe Telfner. In Schutzhaft. Wurde vom VGH am 21. 2. 1945
zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt.
„Gertrude Grillmayr war zum Zeitpunkt der Festnahme bereits schwanger, sie entbindet (nicht
ohne Komplikationen) in der Haft, Kind und Mutter werden alsbald getrennt. Bald darauf wird
sie in der Hauptverhandlung zu drei Jahren Zuchthaus, Josef Grillmayr, ihr Gatte, zum Tode
verurteilt. Im Gefangenenhaus Urfahr kommt Frau Grillmayr in die Zelle, die für Skabies- und
Geschlechtskrankheiten reserviert war, und sie befürchtet eine Ansteckung durch, wie sie meint,
zwei lueskranke Frauen. Sie wagt es vier Nächte nicht, sich auf den ihr zugedachten Strohsack
von einer der beiden kranken Frauen zu legen (selbst hat sie keinen), sie bleibt auf einem Sto-
ckerl sitzen, bis sie sich dann erschöpft doch dort zur Ruhe bettet. Unter Tränen bat sie die Auf-
seherin um Verlegung in eine andere Zelle, und sei es nur die Korrektionszelle ohne Essen, und
bekommt als Antwort: ‚Wenn es Ihnen nicht paßt, vielleicht paßt Ihnen Mauthausen besser.‘
Gertrude Grillmayr verbüßt achteinhalb Monate ihrer ausgefassten ‚Strafe‘ und wird am 4. Mai
1945 aus der Haft in Wels entlassen.“ (Ganglmair 2001, S. 1146f.)
Qu.: Datenbank VGH, DÖW.
L.: Ganglmair 2001
Grilz Ida; Mundartdichterin und Kinder- und Jugendbuchautorin
Geb. Leopoldskirchen im Kanaltal, Kärnten (San Leopoldo, Italien), 14. 12. 1924
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Zimmermann.
Ausbildungen: Legte 1943 die Matura ab.
Laufbahn: Lebte bis 1930 in Leopoldskirchen und danach in Klagenfurt, war in mehreren
Berufen tätig, unter anderem als Büchereigehilfin, Wirtschafterin und Privatlehrerin, ab
1953 war sie im Pfarramt Launsdorf als Pfarrhelferin eingestellt und hatte viel mit Kin-
dern und Jugendlichen zu tun. Bei dieser Arbeit entstanden Gelegenheitsgedichte, kleine
Bühnen stücke und Liedtexte. 1961 ging sie in Frühpension und war bis 1984 freie Mitar-
beiterin beim Kärntner Rundfunk, schrieb dafür Märchen in Hochdeutsch und in Mundart.
Einige Märchen wurden aufgezeichnet und in Kinderkrankenhäuser geschickt, einige wur-
den in der Zeitschrift „Wunderwelt“ abgedruckt.
Biograph. Mitteilungen, Hinweise: Korrespondenz mit Susanne Blumesberger am 11. 4. 2002.
W.: „Das Zauberlied“, „Der kluge Onkel Willibald“, „Die Maus im Papierkorb“, „A Karnt-
ner bei der Krippn“, „Der Gast“, „Die Hochzeitshosen“, „Sunna brauchts Herz. Gedichte
in Kärntner Mundart“ (1977), „Paradiesvogel – Märchen von heute“ (1979), „Roasn am
Dornstock. Gedichte in Kärntner Mundart“ (1984)
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 1, A – H
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1422
- Category
- Lexika