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biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Volume 1, A – H
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Halfen | H 1163 Laufbahn: S. H. gründete nach Ablegung der Lehramtsprüfung 1907 gemeinsam mit Else Buberl ein Mädchenlyzeum in Wien 4., das „Mädchenlyzeum auf der Wieden“, das sie kurz darauf in den 6. Bezirk verlegte und das 1910 das Öffentlichkeitsrecht erhielt. 1922 übergab S. H. die Schule dem Verein „Mariahilfer Mädchenlyzeum“, die nun als Vereins- anstalt staatliche Subventionen erhielt und 1923/24 in das Reformrealgymnasium „Maria - hilfer Mädchenmittelschule“ umgewandelt wurde. Kurz darauf wurde in der Schule ein Realgymnasium und ein Oberlyzeum eingeführt. S. H., die zunächst einen Studienleiter an ihre Seite gestellt bekam, wurde 1911 Direktorin und blieb in dieser Funktion bis zu ihrer Pensionierung 1936/37. Das Mariahilfer Gymnasium und Lyzeum wurde 1938 aufgelöst. S. H. wurde am 27. 8. 1942 von Wien 2, Haasgasse 8 nach Theresienstadt deportiert, wo sie am 3. 11. 1944 umkam. Ausz.: Titel Hofrat. L.: Göllner 1999, Mayer/Meissner/Siess 1952–55, Morgenstern 2008, Sulzenbacher 1935, http://de.doew.braintrust.at/shoahopferdb.html Halfen Anna; Rechtsanwältin Geb. Boskowitz, Mähren (Boskovice, Tschechien), 27. 5. 1898 Gest. nach 1966 Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Dr. Markus Halfen (18. 4. 1861 Pécs/Fünfkirchen, Un- garn  – 11. 11. 1928 Wien) Rechtsanwalt, Mutter: Marie geb. Schmied (24. 9. 1874 Kl. Hra- disch –7. 2. 1932 Wien); Bruder: Ing. Hans Halfen, Privatbeamter; Onkel: Oberstabsarzt Dr. Josef Halphen. Im Juni 1902 konvertierten die Eltern vom mosaischen Glauben zum christ- lichen. Am 19. 1. 1904 wurde auch A. evangelisch AB getauft. Ausbildungen: Das Jusstudium wurde an der Universität Wien erst nach der Republik- gründung für Frauen geöffnet, A. H. inskribierte bei erster Gelegenheit im Sommersemester 1919 das Rechtsstudium an der Universität Wien. 1. Staatsprüfung am 12. 4. 1921, 2. Staats- prüfung am 3. 7. 1923, 3. Staatsprüfung am 15. 2. 1924, Promotion zum Dr.iur. am 12. 6. 1924. Im Anschluss an das Studium begann A. H. zunächst als Rechtsanwaltsanwärterin in der Kanzlei von Dr. Robert Perthen, unterbrach diese aber nach einigen Monaten, um das Ge- richtsjahr zu absolvieren. Laufbahn: Am 26. 7. 1930 wurde A. H. in die Verteidigerliste und am 15. 9. 1931 in die Rechts- anwaltsliste für Wien, Niederösterreich und Burgenland eingetragen, zudem war sie auch als beeideter Dolmetsch für die schwedische Sprache zugelassen. Wie die meisten ihrer Berufskol- leginnen war auch A. H. Tochter eines Rechtsanwaltes. Ihr Vater war bereits 1928 verstorben, sie betrieb die Kanzlei an derselben Adresse Wien 9, Dollfußplatz 5 (heute: Rooseveltplatz) weiter. In diesem Haus lebten und arbeiteten mehrere Akademikerinnen, die der Vaterländi- schen Front nahestanden und nach nationalsozialistischer Rassengesetzgebung als Jüdinnen galten. A. H. sollte im März 1938 mehrere Vorträge über Schuschniggs Buch „Dreimal Öster- reich“ im Rahmen der Wahlwerbung für die geplante Volksabstimmung halten. Vermutlich aufgrund der Tatsache, dass ihre Stellung im Frauenreferat der Vaterländischen Front doch recht bescheiden war, wurde sie zwar nach dem „Anschluss“ nicht gleich verhaftet, betrachtete sich aber aufgrund ihrer politischen Tätigkeit und ihrer jüdischen Herkunft doppelt gefährdet und entschloss sich daher zur Flucht. A. H., die Schweden als „zweites Vaterland“ betrachtete,
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biografiA. Lexikon österreichischer Frauen, Volume 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
biografiA.
Subtitle
Lexikon österreichischer Frauen
Volume
1, A – H
Editor
Ilse Korotin
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79590-2
Size
17.4 x 24.5 cm
Pages
1422
Category
Lexika
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