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Hallecker | H 1165
Hallecker Praxedis (Braxedis, Wraxedis); Chronistin und Bibliothekarin
Geb. ?
Gest. Nonnberg, Salzburg, 24. 5. 1562
Herkunft, Verwandtschaften: Über ihre familiäre Herkunft ist kaum etwas bekannt. In der
Nonnberger Handschrift (Stiftsarchiv Hs. 8 182 Ba 1) finden sich auf den unbeschriebenen
Blättern Eintragungen verschiedener Hände von Namenslisten oder Stammbucheintra-
gungen meist ohne Nachnamen; folio 6v. hat P. H. Namen ihrer Familienangehörigen
verzeichnet, die ob ihrer Dürftigkeit keine schlüssigen Aussagen über ihre Familie zulas-
sen. Im Nonnberger Nekrolog findet sich zum 10. Dezember 1562 ein Alexander Halle-
cker presbyter et canonicus eingetragen, der mit dem Salzburger Kanoniker und Dompfarrer
Alexan
der von Halleg († 9. 12. 1562) identifiziert wird. Er könnte der Alexander aus der Liste
der Familienangehörigen sein, doch lässt sich der Verwandtschaftsgrad nicht bestimmen.
Laufbahn: Wenig ist auch über ihr Leben im Kloster auf Nonnberg in Salzburg bekannt,
wo sie am 7. Oktober 1499 unter der Äbtissin Daria von Panicher (amt. 1484 –1505) einge-
treten und laut dem Nonnberger Totenbuch am 24. Mai 1562 gestorben ist.
P. H. gilt aufgrund ihrer gottesdienstlichen Aufzeichnungen, die Einblick in die liturgische
Praxis des Nonnberger Konvents bieten, und chronikalischer Notizen als erste Chronistin
des Stiftes sowie in der Tradition des Hauses als erste Bibliothekarin. Das Amt einer Bib-
liothekarin ist allerdings erst im Zuge der Maßnahmen im Rahmen der Umsetzung der
Trienter Konzilsbeschlüsse unter Äbtissin Eva Maria Fleisch von Lerchenberg (amt. 1625–
1638; † 1641) geschaffen worden. Dem Inventar von 1660 (Salzburg, Nonnberg, Stifts archiv
Hs. 14 A II C) zufolge soll sich unter den 18 vermerkten handschriftlichen Büchern zur
Heilkunde auch eines von ihrer Hand befunden haben, das jedoch nicht mehr auffindbar ist.
Eine umfassende Untersuchung zu ihrer Schreibertätigkeit steht noch aus.
W.: „Gottesdienstliche und Hausgeshichtliche (sic!) Aufzeichnungen d. Praxedis Hallecke-
rin 1535“ (Salzburg, Nonnberg, Stiftsarchiv Hs. V, 87 Ab)
L.: Esterl 1841, Friess 1887, Koldau 2005, Lang 2004, Niiyama 1994, Reichlin von Meldegg
1953, Schmidt-Sommer/Bolschwing 2002
Ingrid Roitner
Halledauer Margarete; Physikerin und Schuldirektorin
Geb. Wien, 8. 6. 1898
Gest. 8. 7. 1969
Ausbildungen: Nachdem sie die Matura am Mädchenlyzeum mit Reform-Realgymn.
Oberklassen in Wien IV am 5. Juli 1919 abgelegt hatte, studierte sie von Wintersemester
1919/20 bis Sommersemester 1923 an der Universität Wien. Mit der Arbeit „Über eine
neue Methode zur Messung kleiner Emanationsmengen“, die sie am Wiener Institut für
Radiumforschung durchgeführt hatte, promovierte sie 1924 bei den Professoren Ma-
che und Meyer. Ihre Dissertation wurde 1925 in den Mitteilungen des Institutes für
Ra diumforschung veröffentlicht und ihre experimentelle Anordnung blieb als „Halledau-
er-Anordnung“ weiterhin in Verwendung.
Laufbahn: Ab 1. September 1937 war H. als Direktorin am Mädchengymnasium Baden
tätig.
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 1, A – H
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1422
- Category
- Lexika