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biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Volume 1, A – H
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Halpern | H 1167 Lehrkräften der Psychiatrie; Ausbildung von Sozialarbeiterinnen und -arbeitern, die mit der Psychiatrie vertraut sind; Reform der Gesetzesvorschriften für Geisteskranke und ent- sprechende Betreuungseinrichtungen usf. Die Mitglieder dieses Komitees waren in China praktizierende Psychiater und Neurologen. Vorsitzender war Yan Fuqing und das einzige weibliche Komiteemitglied war F. H. Diese Gründung gilt als das wichtigste Ereignis in der Entwicklungsgeschichte der chinesischen Psychiatrie. Im Juli 1935 war ein Krankenhaus für Psychiatrie in Shanghai entstanden  – das „Shanghai Merey Hospital for Nervous Diseases“, ein Missionskrankenhaus. F. H. hatte die Leitung der medizinischen Verwaltung übernommen. Die Anstalt bot sechshundert PatientInnen Platz, das Personal waren Missionsbrüder aus Trier und Dominikanerinnen aus den USA. Die Gründung dieses Krankenhauses bedeutete den Ausgangspunkt für die Geschichte der Psychiatrie in Shanghai. In ihrer neuen Position zeigte F. H. voll und ganz ihre Berufsmoral, hohe Organisationsfähigkeit und ihre Tatkraft. Heute heißt dieses Krankenhaus „Zentrum für Psychohygiene“. Nach 72-jähriger Entwicklung sind heute über 1300 Menschen in diesem Zentrum beschäftigt, darunter ca. 1000 medizinische Fachkräfte, von denen ungefähr 100 Dok- toren und 20 Professoren sind. Das Zentrum besteht aus zwei Krankenhäusern, einem For- schungsinstitut, einer Abteilung für psychologische Beratung, einer Abteilung für Drogenent- zug und einer Abteilung für Rehabilitation. In seinen zwei Krankenhäusern stehen ca. 2500 Betten zur Verfügung. Das Forschungsinstitut hat seit seiner Gründung 1981 große Erfolge erzielt. Seine Forschungsergebnisse wurden vom Staat, vom Ministerium für Gesundheitswe- sen, vom Stadtkomitee für Wissenschaft sowie vom städtischen Amt für Gesundheitswesen ausgezeichnet. Ohne die Bemühungen von F. H. würde es heute keine derartige Entwicklung und die damit verbundenen Erfolge der Psychiatrie in Shanghai geben. Nach 1939 war F. H. als Dekanin bei der Fakultät für Neurologie und Neurasthenie beim Institut für Medizin an der Saint John’s University in Shanghai tätig. Um die Psychiatrie in Shanghai zu verbreiten und medizinisches Personal auszubilden, hatte sie gleichzeitig Sprech- stunden an mehreren großen und bekannten Krankenhäusern in Shanghai abgehalten. Einige von ihren Schülerinnen und Schülern leben heute noch. Sie sind über 80 Jahre alt, aber erin- nern sich noch sehr gut daran, wie F. H. Unterricht gab, ohne auf entsprechende Lehrmittel zurückgreifen zu können. Zuhörende schrieben nieder, was sie in ihren Vorträgen ausführte. Trotzdem, ihre Schülerinnen und Schüler merkten, dass jede Unterrichtseinheit planvoll auf der vorherigen aufbaute. F. H. nahm keine schriftlichen Prüfungen ab, sondern ausschließlich mündliche. Die mündlichen Prüfungen wurden sogar bei ihr zu Hause abgehalten. Der Prü- fungsinhalt bezog sich nicht nur auf die Psychiatrie, sondern auch auf die Pathologie. In November 1951 verließ F. H. Shanghai und fuhr zusammen mit ihrer Mutter über Gu- angzhou nach Kanada, um mit ihrem jüngeren Bruder zusammenzuleben. Im Jahr darauf verstarb sie in Kanada. In Shanghai hatte sie 18 Jahre ihres Lebens gewirkt und hinterließ ihr Lebenswerk, das sie als Vorkämpferin der Psychiatrie in Shanghai auszeichnet. Qu.: Tagblattarchiv (Personenmappe). Lt. Françoise Kreissler: Fanny Gisela Halpern 1899– 1952. L.: NFP, Abendausgabe 9. 8. 1935, www.chinatoday.com.cn/ctgerman/cwdb/txt/200711/30/ content_88075.htm von Yang Yireng Nastasja Stupnicki
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biografiA. Lexikon österreichischer Frauen, Volume 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
biografiA.
Subtitle
Lexikon österreichischer Frauen
Volume
1, A – H
Editor
Ilse Korotin
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79590-2
Size
17.4 x 24.5 cm
Pages
1422
Category
Lexika
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