Page - 1180 - in biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Volume 1, A – H
Image of the Page - 1180 -
Text of the Page - 1180 -
H |
Hanka1180
inhaftierten Jakob Kastelic bis zu seiner Hinrichtung und nahm seinen jüngeren Sohn bei
sich auf. Im Februar 1944 wurde sie vom VGH wegen Beihilfe zur Vorbereitung zum Hoch-
verrat zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt, die Strafe war jedoch bereits durch die Haftzeit
abgegolten. Im selben Verfahren wurde ihr Verlobter Rudolf Wallner zum Tod verurteilt
und im Mai 1944 justifiziert. Nach dem Krieg übernahm A. H. auch für Kastelic’ zweiten
Sohn die Vormundschaft. Beim Volksgerichtsprozess gegen den Spitzel Otto Hartmann im
November 1947 trat sie als Belastungszeugin auf. Im Rahmen der ÖVP-Kameradschaft der
politisch Verfolgten widmete sie sich der Dokumentation der Organisationen der „Öster-
reichischen Freiheitsbewegung“ und ihrer Mitglieder. Sie engagierte sich auch karitativ und
unterstützte die Missionsarbeit in Afrika durch Medikamentensammlungen. Von Jugend an
herzleidend, musste sie 1987 ins Altersheim der Barmherzigen Schwestern in Wien-Gum-
pendorf übersiedeln, wo sie im März 1988 verstarb.
Qu.: Datenbank VGH, DÖW.
W.: „Erinnerungen. Auszüge über das Sterben von Dr. Kastelic. In: Der Freiheitskämpfer,
Nr. 3“ (1994)
L.: Brauneis 1974, Dokumentationsarchiv 1984, Windisch 1984, Anna Hanika
– ein Frauen-
leben im Schatten des Fallbeils. In: Der Freiheitskämpfer. Organ der Kämpfer für Öster-
reichs Freiheit, 1994, Nr. 4, http://www.alt-hietzinger.at/
Christine Kanzler
Hanka Erika; Tänzerin, Choreografin und Ballettmeisterin
Geb. Bozen, Tirol, 18. 5. 1905 (Bozen oder Graz? Vinkovci/Kroatien lt. aeiou)
Gest. Wien, 15. 5. 1958 (16. 5. aeiou)
Herkunft, Verwandtschaften: Mutter: Näherin; Vater: österreichischer Offizier, Oberst.
Ausbildungen: Graz: Exportakademie nur inskribiert, Akademie für Musik und darstellen-
de Kunst.
Laufbahn: Tänzerin (Solo), Tanzmeisterin, Tanzschullehrerin, Choreografin, Tanzregisseuse,
Prof. h. c.; erster Unterricht: Wien, Tanzabende. Ab 1942 Ballettmeisterin der Wiener
Staatsoper. Auslandsstudien, Engagements nach Deutschland. An der Düsseldorfer Bühne
Solotänzerin, dann Ballettmeister-Stellvertreterin der Oper, Tanztourneegruppe Kurt
Joos(s), mit „Grünem Wagen“ nach England und Amerika, Ballettmeisterin in Köln, Essen,
Hamburg, Gastchoreografie in Wien 1941 (W. Egk „Joan“), Dauervertrag. In den Jahren
1942–58 ca. 50 Ballette einstudiert und choreografiert, zahlreiche Uraufführungen von mo-
dernen Balletts, E. H. sang auch und übernahm Sprechrollen. Verstand Choreografie als
„universelle Synthese“, war unter anderem bei den Salzburger und Bregenzer Festspielen
und für Filme (u. a. „1. April 2000“, 1952) tätig. Bearbeitete das Ballett „Hotel Sacher“ und
schrieb das Libretto zu Mussorgskijs „Bilder einer Ausstellung“.
W.: Choreografien zu: Carl Orffs „Carmina Burana“, Mozarts „Les petits Riens“, Respighis
„Antiche danze“, M. de Fallas „Liebeszauber“, Werner Egks „Joan v. Zarissa“ und „Abraxas“,
Boris Blachers „Der Mohr v. Venedig“, Einems „Medusa“ und „Rondo vom goldenen Kalb“,
Th. Bergers „Die homerische Symphonie“ und „Josefslegende“, Glucks „Don Juan“, „Tausend
und eine Nacht“, „Jeanne d’Arc“, „Coppelia“, „Gasparone“, „Jahrmarkt von Sorotschinz y“,
„Fledermaus“.
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 1, A – H
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1422
- Category
- Lexika