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Hauer-Frischmuth1218
Hauer-Frischmuth Edith; Widerstandskämpferin und Fluchthelferin
Geb.: Wien, 1913
Gest. Altaussee, Stmk., 29. 6. 2004
Herkunft, Verwandtschaften: Jüdische Vorfahren großmütterlicherseits. Tante von Barbara
Frischmuth, die ihr mit dem Buch „Einander Kind“ ein Denkmal setzte.
LebenspartnerInnen, Kinder: Ehefrau eines Arztes.
Laufbahn: War nach dem „Anschluss“ im Rahmen einer Untergrundorganisation engagiert,
die Juden mit gefälschten Papieren zur Flucht ins Ausland verhalf. H.-F. E. nützte hierzu
ihre Kontakte zur Gestapo zur Beschaffung von Stempeln. Bei einem ihrer Besuche im
Gestapo-Hauptquartier entwendete sie Akten über zu verhaftende Juden und konnte diese
rechtzeitig warnen. 1942 rettete sie Monika Taylor, die in derselben Organisation tätig war,
vor dem Zugriff der Gestapo und ermöglichte ihr die Flucht. Sie versorgte Taylor in ihrem
Versteck mit allem Nötigen. 1944 tauchte sie bei der Familie ihres Mannes in Altaussee
unter, wo sie sich einer von England unterstützten Widerstandsgruppe anschloss. Sie nahm
u. a. an der Gefangennahme des 1. Sekretärs des Gauleiters und dreier Gestapoagenten teil,
die gezwungen wurden, Informationen für den Untergrund preiszugeben.
Ausz.: 1998 Auszeichnung „Gerechte unter den Völkern“ durch Yad Vashem.
L.: Gutman/Fraenkel/Borut 2005, Kremshofer 2007, http://cba.fro.at/
Hauff-Nagl Angelika, eigentl. Alice Suchanek; Schauspielerin und Tänzerin
Geb. Wien, 15. 12. 1922
Gest. Wien, 3. 12. 1983
LebenspartnerInnen, Kinder: 1951 Heirat mit Dozent Dr. Ferdinand Nagl.
Ausbildungen: Seit dem 5. Lebensjahr Ballettschule der Staatsoper Wien, 12 Jahre Mitglied;
Schauspielschule im „Schönbrunner Seminar“ (Reinhardt-Seminar) bei Wilhelm Klitsch,
Schauspielschule des Burgtheaters.
Laufbahn: Film- und Theaterschauspielerin, Tänzerin; 1942 Bühnendebüt am Salzburger
Landestheater, nach kurzer Tätigkeit dort für den Film entdeckt und als Hauptdarstellerin
für den Film „Zirkus Renz“ (1943) engagiert, wirkte bis 1951 in 15 Filmen mit (davon
zahlreiche Artistenfilme wie „Königin der Landstraße“ 1948). Ab 1956 Mitglied des Burg-
theaters. In ihren letzten Lebensjahren Gründung des „Vereins zur Pflege christlicher Thea-
terkultur“, für dessen Aufführungen in Wiener Kirchen sie auch bedeutende KollegInnen
gewinnen konnte.
L.: Bamberger 1966, Wer ist Wer in Österreich 1951, Das Kleine Blatt 21. 12. 1943, Neuer
Kurier 29. 11. 1954, WP 22. 12. 1954, www.aeiou.at
Hauk Minnie, eigentl. Amalia Mignon Hauck, verh. v. Hesse-Wartegg; Sängerin
Geb. New York City, New York, USA, 16. 11. 1851
Gest. Tribschen bei Luzern, Schweiz, 6. 2. 1929
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: deutscher Professor, der nach der Revolution von 1848
nach Amerika geflüchtet war und dort eine Dampfmaschinenfabrik gründete.
LebenspartnerInnen, Kinder: 1882 Heirat mit Baron Ernst von Hesse-Warteck, Geheimrat,
Generalkonsul, Reisender und Schriftsteller.
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 1, A – H
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1422
- Category
- Lexika