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biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Volume 1, A – H
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Hein | H 1243 wissenschaftlicher Hilfsarbeiter an der anthropologisch-ethnographischen Abteilung des naturhistorischen Hofmuseums erhielt, wo er schließlich bis zum Kustos-Adjunkten auf- stieg. Über die Schulbildung M. H.s ist nur bekannt, dass sie eine Unterrealschule besuchte. Allerdings verfügte sie über ausgezeichnete Sprachkenntnisse, das „Grundbuchsblatt“ des naturhistorischen Hofmuseums verzeichnet Kenntnisse in Französisch, Englisch, Italie- nisch und Spanisch. Das Ehepaar lebte in bescheidenen Verhältnissen im Haus der Eltern von Wilhelm Hein in Donaufeld, heute ein Teil von Floridsdorf, in der Donaufeldstraße 2 (ursprünglich Hauptstraße 2). So erhielt Wilhelm Hein als wissenschaftlicher Hilfsarbeiter, wie auch Franz Steindachner in einem Nachruf in den Annalen des k. k. naturhistorischen Hofmuseums im Jahr 1904 festhält, nur eine bescheidene Zuwendung, mit der er sich „bis zum Jahre 1894 begnügen mußte“, als er zum Assistenten und schließlich 1901 zum Kus- tos-Adjunkten aufstieg. Erst in den letzten Monaten vor Wilhelm Heins Tod übersiedelten die beiden in die Wohnung von dessen Schwester, Josefine Grill, in die Rettichgasse 2 im 13. Wiener Gemeindebezirk. Als „Generaldirektorswitwe“ dürfte ihre Wohnung für einen Schwerkranken vermutlich komfortabler gewesen sein und war auch zentraler gelegen. Dort verstarb Wilhelm Hein schließlich im Alter von nur 42 Jahren am 19. November 1903 (WS- tuLA, Todfallsaufnahme Wilhelm Hein). M. H. dürfte die wissenschaftlichen Interessen ihres Mannes geteilt haben, nicht nur im Hinblick auf die Erforschung des südlichen Arabiens. Einigen zeitgenössischen Quellen ist zu entnehmen, dass sie nicht nur die Karriere ihres Mannes begleitet, sondern ihn weit- reichend unterstützt hatte. Ein Freund und Studienkollege Wilhelm Heins, Robert Sieger, Geograph an der Universität Graz, erwähnt an verschiedenen Stellen, M. H. sei nicht nur „seine stete Reisebegleiterin“ gewesen, sondern war auch „als treffliche Kennerin europäi- scher Sprachen sein getreuer Dolmetsch und daheim eine eifrige Mitarbeiterin geworden“ (Sieger 1904: 4). Sie dürfte auch an den volkskundlichen Forschungen ihres Mannes betei- ligt gewesen sein, da er überzeugt war, dass Frauen „gerade gegenüber der mißtrauischen Landbevölkerung“ im Feld durchaus von Nutzen waren (ebd.: 5). Wie groß ihr Anteil an den wissenschaftlichen Arbeiten ihres Mannes war und worin er genau bestand, kann bei der derzeitigen Quellenlage nicht mit letzter Sicherheit festgestellt werden. Allerdings gibt es insbesondere im Hinblick auf die Forschungen im Jemen zahlreiche Hinweise, dass er doch beträchtlich gewesen sein dürfte. So beantragte Wilhelm Hein zunächst nur für sich selbst eine Subvention, doch ein Schreiben an das Präsidium der Akademie der Wissen- schaften vom 26. Oktober 1901 enthält die dringende Bitte, dass er bei seinen Aufnahmen „namentlich in Makalla ganz besonders auf die bisher immer erfolgreich gewesene Mitwir- kung seiner Frau angewiesen“ sei, „und es würde daher eine erhebliche Förderung seiner wissenschaftlichen Thätigkeit bedeuten, wenn er auch für seine Frau freie Fahrt zugestanden erhielte“ (AÖAW, Sprachenkommission 985/1901). Im Jahr 1901 wurde Wilhelm Hein schließlich von der kaiserlichen Akademie der Wissen- schaften in Wien beauftragt, in Makalla in Südarabien linguistische Studien vorzunehmen, insbesondere die noch kaum erforschte Sprache der Mahra zu untersuchen. Weitere Sub- ventionen erfolgten durch das Unterrichtsministerium und das Hofmuseum, entsprechend vielfältig waren die erteilten Forschungs-Aufträge. Geplant waren sprachwissenschaftliche, ethnographische und geographische Untersuchungen, und es sollten Sammlungen angelegt
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biografiA. Lexikon österreichischer Frauen, Volume 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
biografiA.
Subtitle
Lexikon österreichischer Frauen
Volume
1, A – H
Editor
Ilse Korotin
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79590-2
Size
17.4 x 24.5 cm
Pages
1422
Category
Lexika
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