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Heine-Geldern | H 1249
satz nach Posen verpflichtet. Aus Verzweiflung über das dort Gesehene fuhr sie nach drei
Wochen nach Wien zurück und ließ sich in einer Privatklinik den Blinddarm entfernen.
Sie wurde daraufhin zu einer Aussprache ins Rathaus vorgeladen und dazu verhalten, den
eigenmächtig abgebrochenen Einsatz in einer Fabrik nachzuholen.
Als Thema ihrer von Nadler betreuten Dissertation wählte sie „Arbeiterdichtung“. 1943
schloss sie ihr Studium ab. Sie verzichtete bewusst auf das Lehramt, da sie aus ideologischen
Gründen nicht in den Schuldienst wollte. Eine Bewerbung um eine Regiearbeit bei der
Wienfilm wurde abschlägig beschieden, da sie „aus kulturpolitischen Gründen nicht tragbar“
sei. Die Gruppe, die nie bekannt wurde, löste sich auf, nachdem die meisten Mitglieder ihr
Studium abgeschlossen hatten.
L.:Tidl 1976
Heine-Geldern Regina Baronin, geb. Klein; Sängerin und Schauspielerin
Geb. Wien, 23. 4. 1857
Gest. Wien, 10. 2. 1939
LebenspartnerInnen, Kinder: 1887 Heirat mit Gustav Franz Xaver Freiherr von Heine-Gel-
dern (1848 –1899), Neffe von Heinrich Heine.
Laufbahn: Wirkte als Operettensängerin am Carltheater und an der Komischen Oper in
Wien. Nach einer Ausbildung zur Opernsängerin 1882 – 84 in Prag. War unter Jahn 1885 – 87
Mitglied der Wiener Hofoper, übernahm hochdramatische Rollen, unter anderem die Else
in „Lohengrin“. Sie legte eine Sammlung von Heine-Reliquien an, die sie bis zu ihrem Tod
hütete. Verließ nach ihrer Vermählung die Bühne.
L.: Eisenberg 1903, Hottner-Grefe 1934, Kosch 1953, ÖBL, Teuber 1988, Wininger 1928,
Der Wiener Tag 2. 12. 1936, NFP 8. 4. 1927, ÖML-Online
Heinefetter Clara, Stöckl-Heinefetter; Sängerin
Geb. Mainz, Deutscher Bund (Deutschland), 17. 2. 1816
Gest. Wien, 24. 2. 1857
Herkunft, Verwandtschaften: Schwester: Sabine Heinefetter (1809 –1872), Opernsängerin.
LebenspartnerInnen, Kinder: 1840 (nach anderen Quellen 1837) verheiratet in Pest mit
J.
Stöckl, ungarischer Nationaltänzer und Mimiker.
Ausbildungen: Ausbildung bei Ciccimara und M. Malibran.
Laufbahn: Das schon früh sich zeigende musikalische Talent wurde von den Eltern und
den Schwestern Kathinka und Sabine gefördert. Letztere ermöglichte ihr das Debüt an der
Hofoper Wien. C. H. sang am 16. 1. 1832 die Agathe im „Freischütz“ und wurde darauf-
hin engagiert. Größere Partien erhielt sie erst nach ihrer Ausbildung. 1834 gastierte H. in
München, Berlin, Mannheim, Stuttgart, Dresden u. a. War 1836 –39 und 1845 – 47 wieder
ständiges Mitglied der Wiener Hofoper, auch 1841 sang H. in Wien. 1840 und im Sommer
1842 trat sie in London auf. Nach der Geburt ihres Kindes verlor sie die Stimme und musste
die Bühne aufgeben. Schon wenige Jahre darauf bekam sie ein unheilbares Nervenleiden,
das 1855 die Überführung in ein Irrenhaus in Wien-Döbling nötig machte.
H. gehörte zu den begabtesten hochdramatischen Sängerinnen des deutschen Raumes.
Hauptrollen: Norma, Fidelio, Julia Gräfin (Figaros Hochzeit), Jenny (Weiße Dame), Alice
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 1, A – H
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1422
- Category
- Lexika