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von „Schwalbenschrift“) – all dies freilich ohne Namensnennungen und in der dritten Per-
son; doch in Radiointerviews bestätigte sie die Authentizität des Erzählten.
Trotz schwankendem Gesundheitszustand folgten weitere Romane und Erzählungen. Erst
das Schreiben, so meinte sie, verhalf ihr zu einer klareren Sicht auf ihr Leben.
Den Prozess ihres Schreibens schilderte sie ausführlich in der Sendung „Tonspuren“. Dabei
bemerkte sie auch, sie sei „altersbesessen“, sie empfinde diese Zeit als Ziel, als Höhepunkt
ihres Lebens. Ihre Erlebnisse, Gedanken und Gefühle im hohen Alter zeichnete sie in ih-
rem Buch „Grenzland Zwischenland. Erkundungen“ (2012) auf.
Ihre Gottsuche, die sie bei Kriegsende, in einem Erdkellerloch versteckt, von Kampffeuer
umtobt, ihren Tod vor Augen, gelobte, falls sie überleben sollte – diese Suche, die ihr wei-
teres Leben begleitete, habe sie beendet, weil sie einen Schwerpunkt in sich selbst fühle;
gerade in einer schweren Krankheit habe sie das Gefühl einer äußersten Geborgenheit emp-
funden („Menschenbilder“). Sie wisse nicht, ob das religiös sei.
Ihre Mitteilungen in der Sendung „Menschenbilder“ schloss sie mit den Worten: „Das Le-
ben ist dadurch, dass man ein Begrenzungsgefühl hat, unbeschreiblich schön“.
Qu.: Schriftliche Mitteilungen von I. H.; Ö 1, Tonspuren, 25. 1. 2008: Die Spätberufene.
Porträt der Schriftstellerin Ilse Helbich; Protokoll der Veranstaltung des Österreichischen
Frauenrates mit Ilse Helbich vom 16. 12. 2009; Ö 1, Sendung „Menschenbilder“, 28. 2. 2010,
14.00 Uhr: „Schwalbenschrift“ – Ilse Helbich.
W.: „(Unter Ilse Hartl): Die Rittergeschichten Johannes Beers. Phil. Diss. Wien“ (1947),
„Schwalbenschrift“ (2003), „Die alten Tage“ (2004), „Iststand. Sieben Erzählungen aus dem
späten Leben“ (2007), „Das Haus“ (2009), „Fremde. Erzählungen“ (2010), „Grenzland Zwi-
schenland. Erkundungen“ (2012), „Vineta“ (2013)
L.: Julia Kospach: „Zum Weggehen gewandt.“ In: Die Presse am Sonntag, 14. 3. 2010, S. 54
f.;
Isabella Pohl: Das Bodenlose. In: Der Standard, 14./15. 8. 2010, S. 24; Ilse Helbich: Ich sehe ja
noch. In: Die Presse, 21. 1. 2012, S. VI (Spektrum); Wikipedia, Suchbegriff „Ilse Helbich“, Zugriff:
16. 2. 2013, mit Weblinks zu Die Presse, 13. März 2010 und zur Website des Droschl Verlages
Edith Stumpf-Fischer
Helbok Klaudia, auch: Claudia; Kunsthistorikerin und Bibliothekarin
Geb. Dornbirn, Vbg., 10. 5. 1905
Gest. Wien, 7. 10. 1994
Herkunft, Verwandtschaften: Tochter von Engelbert Helbok (gest. 1932), Postdirektor in
Hoechst, die Mutter stammte aus Feldkirch.
LebenspartnerInnen, Kinder: Ledig, keine Kinder.
Ausbildungen: Oberrealschule in Dornbirn, 1925 Matura, danach Ergänzungsmatura an
der Universität Innsbruck, WS 1926/27 bis WS 1927/28 sowie vom WS 1929/30 bis WS
1930/31 Studium der Germanistik, Anglistik, Romanistik und Klassischen Philologie,
SS 1928 bis SS 1929 Studium der Geschichte, Germanistik, Anglistik sowie Kunstgeschich-
te an der Universität Wien, 1931 Promotion an der Universität Wien, mit der Dissertation
„Die Küche und die volkstümlichen Speisen in Vorarlberg. Sprachgeschichtliche und volks-
tümliche Untersuchungen“ erwarb sie als eine der ersten Vorarlbergerinnen den Doktortitel.
1939 absolvierte sie die Bibliotheksprüfung für den gehobenen Dienst.
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 1, A – H
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1422
- Category
- Lexika