Page - 1289 - in biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Volume 1, A – H
Image of the Page - 1289 -
Text of the Page - 1289 -
Herzog-Hauser | H 1289
an der Wien, 1847 am Leopoldstädter-Theater, dann bis 1862 am Carltheater und bis 1893
wieder am Theater an der Wien. Am 9. 4. 1893 verabschiedete sie sich unter großen Sympa-
thiekundgebungen bei der hundertfünfzigsten Aufführung von „Der Verschwender“. Später
spielte sie die komische Alte, besonders in Nestroy-, Raimund- und Anzengruber-Stücken.
Hauptrollen: Klytämnestra (Die schöne Helena), Bärble (Dorf und Stadt), Juno (Orpheus
in der Unterwelt), Altes Weib (Der Verschwender) etc.
Qu.: Tagblattarchiv (Personenmappe).
L.: Eisenberg 1903, Flüggen 1892, Kosch 1953, Nagl/Zeidler/Castle 1899 –1937, Neuer
Thea ter-Almanach 1901, NFP 9. u. 10. 2. 1900
Herzog-Hauser Gertrud; Altphilologin und Pädagogin
Geb. Wien, 15. 6. 1894
Gest. Wien, 9. 10. 1953
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Dr. Hugo Herzog, Gymnasialprofessor.
LebenspartnerInnen, Kinder: 1922 Heirat mit Carry M. Hauser (1895–1985), Maler und
Schriftsteller. Sohn: Heinrich (* 1934).
Ausbildungen: Privatunterricht durch den Vater, ab der 3. Klasse Besuch des Mädchengym-
nasiums des Vereins für erweiterte Frauenbildung in Wien 6, Rahlgasse. 1912 Matura mit
Auszeichnung. 1912–1917 Studium der klassischen Philologie und Altertumskunde, Ger-
manistik und Philosophie an den Universitäten Wien und Berlin, 1916 Promotion zum
Dr.phil. (Diss.: „Harmonias Halsband“. Ersch.: Wiener Studien 43/1922). 1917 Lehramts-
prüfung für Latein und Griechisch.
Laufbahn: 1917 bis 1937 Gymnasiallehrerin in Wien 8, Albertgasse und am Mädchengymna-
sium in Wien 6, Rahlgasse (ab 1937 Direktorin). 1932 Habilitation als erste Frau in klassischer
Philologie an der Universität Wien (Habil.: „Soter. Die Gestalt des Retters im altgriechischen
Epos“. Ersch. Wien 1931). 1938 Verlust der Stelle als Schuldirektorin sowie ihrer venia legendi
an der Universität Wien; Emigration nach Holland und 1946 in die Schweiz. 1947 Rückkehr
nach Wien. Wiederaufnahme der Lehrtätigkeit an der Universität Wien. Eintritt in den Mit-
telschuldienst (Mädchengymnasium Wien 13, Wenzgasse). 1947 a.o. Univ. Professorin, Lei-
tung des altphilologischen Seminars für LehramtskandidatInnen. Mitglied des Verbandes der
Akademikerinnen Österreichs. 1949 scheitert ihre Bewerbung für eine vakante Lehrkanzel an
der Universität Innsbruck an antisemitischen Ressentiments der Professorenschaft.
In der klassischen Philologie der interdisziplinär ausgerichteten Strömung der Schüler von
Wilamowitz, Leo und Mommsen zuzuordnen, mit dem Verständnis einer Öffnung des Fa-
ches hin zu einer altertumskundlichen Kulturwissenschaft. Arbeiten zur antiken Mytholo-
gie und Religionsgeschichte, zum römischen Kaiserkult, zu den severischen Kaiserinnen, zur
spätantiken Biografie und zu Antonius von Padua, Herausgeberin mehrerer Schulausgaben,
zahlreiche Publikationen zur Bildungs-, speziell Frauenbildungspolitik. In ihrem Spätwerk
wissenschaftliche Arbeiten im Bereich der Frauengeschichte; prononciertes öffentliches
Eintreten für die Mädchen- und Frauenbildung sowie Engagement auf dem Gebiet der
Fachdidaktik der Alten Sprachen und in der Lehrerausbildung.
W. u. a.: „Altgriechische Liebesgedichte“ (1924), „Zur Wohnkultur des Altertums. In: Wie-
ner Blätter für die Freunde der Antike“ (Februar 1929), „Die Tendenzen der Apolloniusbio-
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 1, A – H
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1422
- Category
- Lexika