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Hiltl | H 1303
bekannt
–, bevor diese Äbtissin der Gründung von Volkhold auf dem väterlichen Stammsitz
der Familie, Sonnenburg im Pustertal, wurde.
L.: Dopsch 1968, Dopsch 1970/71, Dopsch 1985, Dopsch 1993, Dopsch 2003, Landi
2012,Tropper 2000, Wetter 1954
Ingrid Roitner
Hiltl Nora (Eleonora); Klavierpädagogin und Bundesrätin
Geb. Wien, 21. 6. 1905
Gest. Wien, 2. 1. 1979
Herkunft, Verwandtschaften: Der Vater ist Offizier; Schwester: Herta Pammer (geb. Hiltl).
Ausbildungen: Volks- und Mittelschule in Wien und Innsbruck: Matura bei St. Ursula,
einjährige Haushaltsschule der Ursulinen; einjähriger Kunstgewerbekurs an der Gewerbe-
schule Innsbruck; Musikstudium in Innsbruck, Staatsprüfung für Klavier mit Auszeichnung
1928, Musikpädagogisches Seminar, Staatsprüfung für das Lehramt in Musik an Mittel-
schulen und Lehrerbildungsanstalten 1933; 1935 als Externistin Musikakademie; Staats-
prüfung für das Lehramt für Kurzschrift an Mittelschulen 1937; N. H. promoviert 1975 in
Theaterwissenschaft.
Laufbahn: In den Jahren 1933–35 ist N. H. Musikprofessorin an der Frauenoberschule der
Ursulinen, Innsbruck, während des Krieges an Mittelschulen in Wien. Die engagierte Ka-
tholikin ist Jugendführerin der Christlichsozialen Partei und der Vaterländischen Front. Sie
wird von den Nationalsozialisten aus dem Schuldienst entfernt und ist vom 9. 11. 1939 bis
29. 4. 1940 wegen „Verdachts des Hoch- und Landesverrats“ in Schutzhaft in der Rossauer-
lände. Nach 1941 unterrichtet N. H. fünf Jahre lang am MRG XIII. Sie führt zahlreiche
Hilfsaktionen für Kinder armer Familien durch und leistet karitative Arbeit. Nach 1945
wirkt sie am Aufbau der österreichischen Schulverwaltung und der Lehrerschaft mit. Im
Jahr 1946 beginnt sie ihre Arbeit im BMUK als Referentin der Abteilung „Allgemeine
Frauenbildung“. Noch im selben Jahr wird sie Landesleiterin der Österreichischen Frauen-
bewegung Wien (ÖFB), später (15. 10. 1950–20. 11. 1960) steigt sie zur Stellvertreterin der
Bundesleiterin auf und schließlich (4. 5. –6. 10. 1946) ist sie deren geschäftsführende Stell-
vertreterin. 1945–1969 ist sie Abgeordnete zum Wiener Landtag und zeitgleich Mitglied
des Wiener Gemeinderates, dessen Vorsitz sie von 1964 an 5 Jahre inne hat. Sie ist Chefre-
dakteurin der Zeitschrift „Die Frau von heute“, nach deren Verkauf sie 1959 die Zeitschrift
„Die Frau in Wien“ gründet (heute „Frau Aktuell“). N. H. ist Gründerin der österreichischen
Gruppe und Landespräsidentin der „Weltbewegung der Mütter“ (Mouvement mondiale
des mères) und Mitgründerin und Generalsekretärin der österreichisch-spanischen Ge-
sellschaft. Die Verteidigerin des Monarchismus wird Landesleiterin der Monarchistischen
Bewegung Österreichs (für Wien). Ab Juni 1969 ist sie Mitglied des Bundesrates ÖVP; im
Dezember 1970 geht sie als Ministerialrätin in den Ruhestand und legt auch die Funktion
der Landes
leiterin der ÖFB Wien zurück. Sie wirkt als Präsidentin der Wiener Pfadfinde-
rinnen und vertritt als Landesleiter-Stellvertreterin der Kameradschaft der politisch Ver-
folgten der ÖVP die Interessen der NS-Verfolgten in der Opferfürsorgekommission. Im
Jahr 1972 ist sie Vorstand (Stellvertreterin) der Internationalen Paneuropa-Union. Sie ar-
beitet mit bei den „Tiroler Nachrichten“, bei „Ostmärkische Sturmscharen“ und bei „Neues
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 1, A – H
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1422
- Category
- Lexika