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Hoffelner1324
Mitglsch.: Mitglied des Vereins für Schriftstellerinnen.
W.: „Gedichte aus Israel“ (1967)
L.: Bolbecher/Kaiser 2000, Douer 1997, ÖNB 2002, Wall 2004
Hoffelner Marie, geb. Zimmermann; Zitherspielerin und Komponistin
Geb. Eger, Böhmen (Cheb, Tschechien), 1. 11. 1883
Gest. Wien, 5. 12. 1972
LebenspartnerInnen, Kinder: Emilie, verh. Kmetty (* 1905); Margarete (* 1908).
Ausbildungen: Studierte fünf Jahre lang bei Karl F. Enslein in Wien und bei Josef Baier
(Zither und Komposition) in Eger. 1901 schloss sie das Studium ab.
Laufbahn: War zunächst Solistin in Eger, dann auf Konzerttournee in Franzensbad, Heil-
bronn, Zürich und Luzern. Gründete eine Musikschule für Zither und Harmonielehre in
Luzern. Ging nach deren Auflassung 1910 nach Österreich. Ab 1933 war sie Solistin im
Wiener Rundfunk-Orchester. Bis März 1945 war sie Mitglied der „Stagma“ in Berlin.
L.: Marx/Haas 2001
Hoffer Gerda, geb. Pollatschek, Ps. Illy Stefan; Sprachenlehrerin, Übersetzerin,
Schriftstellerin und Journalistin
Geb. Wien, 3. 2. 1921
Gest. Jerusalem, Israel, 20. 3. 2012
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Stefan Pollatschek (Schriftsteller, 1890 Wien
– 1942 im
englischen Exil Epson), Mutter: Ilka Lion, Gründerin des ersten Bridgeclubs in Wien. Ihre
Vorfahren waren bereits im 17. Jahrhundert in Prag als Ärzte tätig.
LebenspartnerInnen, Kinder: Gatte: Fritz Hoffer (Dr. jur., Rechtsanwalt, war 25 Jahre lang
in London als Experte in Fragen des internationalen Erbrechts tätig).
Laufbahn: G. H. wohnte als Kind in Grinzing. Mit 15 Jahren wurde sie Mitglied der illega-
len kommunistischen Jugendbewegung und wurde verhaftet. Später begann sie eine Kosme-
tikausbildung. Sie flüchtete als Kind jüdischer Eltern, nachdem der Vater anonym gewarnt
wurde und in letzter Minute ein Visum für Shanghai bekam, im Juli 1938 nach Prag und
erhielt durch das Thomas Mann Committee das Visum für Großbritannien. Am 31. De-
zember 1938 kam sie in London an und verdiente sich ihren Lebensunterhalt zunächst als
Kindermädchen. Während des Krieges arbeitete sie unter anderem als Schuhverkäuferin und
Fabriksarbeiterin. Nach ihrer Heirat begann sie vergleichende Religionsgeschichte zu stu-
dieren. Nach dem Abschluss des Studiums, 1964, arbeitete sie als Lehrerin in der Erwach-
senenbildung. Nachdem sie zahlreiche Reisen nach Israel unternommen hatte, ließ sie sich
1978, nach dem Tod ihres Mannes, endgültig dort nieder. 1980 bis 1990 unterrichtete sie an
der University Ammamit, einer Volkshochschule. Ihre Werke publizierte sie auf Englisch
und Deutsch. Für amerikanische und englische Zeitschriften verfasste sie lustige Erzählun-
gen. Unter anderem bearbeitete sie ein von ihrem Vater unvollendet gebliebenes Werk „Dr.
Ascher und seine Väter“. In ihrem neuesten Werk (Zeit der Heldinnen. Lebensbilder außer-
gewöhnlicher jüdischer Frauen München: DTV 1999) beschäftigte sie sich mit dem Leben
zwölf jüdischer Frauen, denen es gelang, Berufe zu ergreifen, die bis dahin nur von Männern
ausgeübt wurden. G. H. hielt immer wieder Vorträge, unter anderem in Deutschland.
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 1, A – H
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1422
- Category
- Lexika