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Hofmann | H 1333
Laufbahn: L. lebte in Graz. Sie sang an der Grazer Oper und hatte dort als „Leonore“ in Beet-
hovens „Fidelio“ debütiert. Zusätzlich wirkte sie noch im Grazer Domchor mit. Als Erzher-
zog Heinrich bei einem Hochamt sang, sah und hörte er sie. Der Erzherzog verliebte sich in
L. H. und bat Kaiser Franz Joseph I. um Heiratserlaubnis, die ihm dieser aus Standesgründen
verwehrte. Er missachtete jedoch das kaiserliche Verbot und heiratete L. am 4. Februar 1868
in Bozen. Als der Kaiser davon erfuhr, war dieser sehr verärgert. Er ließ Heinrich ausrichten,
er habe nun auf seinen Titel zu verzichten. Später setzte er ihn jedoch wieder in die Rechte
eines kaiserlichen Prinzen ein. Am 24. September 1872 erhielt L. den Titel „Frau von Wai-
deck“. L. kümmerte sich um die Führung des Haushaltes. Sie sowie ihr Mann widmeten
sich der Wohltätigkeit, deshalb schätzte die Bevölkerung von Südtirol sie sehr. Am 3. Jänner
des Jahres 1878 entschloss sich Kaiser Franz Joseph I. sowohl L. v. W. als auch den Kindern
aus der Ehe mit Erzherzog Heinrich den Freiherrnstand zu verleihen. Bei einer Hochzeit
erkälteten sich die beiden schwer, woraus sich rasch eine Lungenentzündung entwickelte, an
welcher L. und kurz darauf auch ihr Gemahl verstarben.
L.: Nemec 2001
Hofmann Martha, Ps. Melitta Holl; Schriftstellerin, Übersetzerin und
Literaturwissenschafterin
Geb. Wien, 29. 8. 1895
Gest. Wien, 9. 11. 1975
Herkunft, Verwandtschaften: Mutter: Henriette Hock (1859–1941); Vater: Edmund Hoff-
mann (1852–1923); 8 Geschwister: u. a. Else Hofmann (1893 –1960).
Ausbildungen: 1915–20 Studium der Germanistik, klassischen Sprachen u. Literaturwissen-
schaft an den Universitäten Wien, Berlin, Heidelberg; 1920 Dr.phil.
Laufbahn: 1920 Dr.phil.; 1922–38 Gymnasialprofessorin in Wien, unterrichtete Deutsch,
Latein und Griechisch; von 1949–57 Schriftstellerin und Übersetzerin aus dem Franzö-
sischen; 1919–20 Mitglied der sozialistischen Studentenorganisation in Heidelberg; 1938
inhaftiert und wieder entlassen, 1939 Emigration nach Großbritannien; Mitglied der SDAP,
von Großbritannien ging sie weiter nach Palästina; verfasste Beiträge in Zeitschriften, unter
anderem der „Wiener Morgenzeitung“, der „Jüdischen Rundschau“ in Berlin, der „Meno-
rah“ und der „Neuen Freien Presse“ sowie für Radiosendungen; November 1946 Schweiz;
1948 Rückkehr nach Österreich; literarische und journalistische Aktivitäten; unterrichtete
bis 1957 an Gymnasien.
Ausz., Mitglsch.: 1932 Erster Kurzgeschichtenpreis des „Neuen Wiener Journals“, 1953
Erster Preis der Wiener Kunstsammlung Albertina, 1954 Trakl-Preis, 1963 Theodor-Kör-
ner-Preis für Literatur, 1970 Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst. Mitglied der SDAP
und der Poale Zion, seit 1948 Mitglied des Österreichischen P. E. N.-Clubs, später Vor-
standsmitglied.
Qu.: IfZ München; AK-Dokumentation, ÖBL-Folgekatalog, Teilnachlass-Handschriften-
sammlung, ÖNB, Wien.
W. u. a.: „Der stumme Knecht“ (1932), „Theodor Herzl. Werden und Weg“ (1940 hebr., 1966
dt.), „Die Sternenspur“ (1948), „On the Crossroad“ (1948), „Persephone und sieben Kapitel
vom Sterben der Kreatur“ (1950), „Wandelsterne. Gedichte“ (1954), „Nomadenzüge. Zyk-
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 1, A – H
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1422
- Category
- Lexika