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biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Volume 1, A – H
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Hohenzollern-Hechingen | H 1341 Jahres 1665, in dem die Trauerfeierlichkeiten aufgezeichnet gewesen sein müssen, ist ver- schollen (die Jahrgänge 1664 und 1666 sind hingegen vorhanden). Ihre Eltern, Johann Georg Graf (seit 1623 Fürst) von Hohenzollern-Hechingen (1577– 1623), Katholik, als Diplomat in kaiserlichen Diensten erfolgreich, Reichshofratspräsi- dent, seit 1620 Ritter des Ordens vom heiligen Vlies, heiratete am 11. 10. 1598 Franziska Wilde- und Rheingräfin von Salm-Neufville († 1619). Die in Anwesenheit des Konstan- zer Weihbischofs Johann Jakob Mirgel überaus prunkvoll gestaltete Hochzeit, zu der 984 Gäste erschienen waren, wurde durch den Hofpoeten Jakob Frischlin in deutschen Versen gefeiert (gedruckt Augsburg 1619, Reprint 2003) und von einem anderen Gast, dem Basler Arzt Felix Platter, etwas nüchterner beschrieben. Aus der Ehe gingen sechs Söhne und acht Töchter hervor. F.s künftiger Ehemann Graf Jakob Hannibal II. von Hohenems (1595–1546) stand in den Diensten seines Oheims, des Salzburger Erzbischofs Marx Sittich von Hohenems. 1616 hatte er in erster Ehe Anna Sidonia Herzogin von Teschen (poln. Cieszyn, Woiwodschaft Schlesien, Polen) und Großglogau (poln. Głogów, Woiwodschaft Niederschlesien, Polen) geheiratet, die jedoch am 13. 3. 1619 gestorben war. Jakob Hannibal, Anibalino, wie ihn der Erzbischof nannte, wird als ein freundlicher und umgänglicher Mensch geschildert, der mit seinen zierlichen Manieren alle Herzen gewann. In finanziellen Dingen neigte er allerdings zur Leichtfertigkeit. Schon im April 1619 wurde die neue Ehe ins Auge gefasst. Der Vater, der regierende Graf Kaspar von Hohenems, der hochfliegende politische Pläne wälzte und daher auf Enkelkin- der seines ältesten Sohns drängte, stellte ihm vor: Zu Hechingen sind noch zwei Fräulein zu verheuraten, schränkte aber ein, das ältere Fräulein [vermutlich F.] habe einen krumben Hals, darum sie dicke Krester tragen mueß. Überdies, wann ihr etwa warm ist, oder wann sie Wein trinkt, würdet ihr die under Lefzen am Maul gar groß, so sie übel schendet. Die Jünger [Anna Maria ?] aber ist heßlicher und gar gelb und in ihren Sachen hinlessig und unaufmerkig. Zu Wolfegg ist ein Fräulein, welches das Alter hette, so aber gar zu heßlich. Es gab auch noch andere Kandidatin- nen aus Schwaben. Der Bräutigam, der sich im Juli 1619 für F. entschieden und für viele hundert Gulden Geschenke gekauft hatte, feierte Anfang August in Hechingen seine Ver- lobung. Im September setzte er mit seiner Schwiegermutter den Hochzeitstermin auf den 20. 10. 1619 in Salzburg fest, doch verlangte der am 9. Oktober erfolgte Tod des Erzbischofs eine neuerliche Verschiebung. So wurde die Hochzeit am 7. 12. 1619 in aller Stille gefeiert, wiewohl die Braut ein Halsband erhielt, das um 1111 Gulden aus Mailand beschafft worden war. Der Feldkircher Stadtarzt Dr. Johann Schaller schrieb ein lat. Hochzeitslied Corona inauguralis (gedruckt Hohenems 1619). Für Jakob Hannibal gab es in Salzburg nach dem Tod des Erzbischofs, dessen Hofmeister er war, keine Verwendung mehr. Nachdem auch F.s Mutter am 14. 12. 1619 gestorben und in der Familiengruft in Hechingen beigesetzt worden war, verbrachte das Paar dort das Weihnachtsfest und zog danach auf das Schloss in Hohen- ems, das damals vom beginnenden Dreißigjährigen Krieg heimgesucht wurde. F. brachte hier ihre fünf Kinder zur Welt: 1622 Karl Friedrich, 1624 Maria Franziska („Franzl“), 1626 Anna Katharina, 1628 Franz Wilhelm, 1629 Melchior († 1629). Ihre beiden Söhne teilten sich nach dem Tod Jakob Hannibals II. am 10. 4. 1646 das väterliche Erbe: Die Grafschaft Ho- henems fiel an Karl Friedrich, die Grafschaft Vaduz an Franz Wilhelm, der am 14. 2. 1649 auf
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biografiA. Lexikon österreichischer Frauen, Volume 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
biografiA.
Subtitle
Lexikon österreichischer Frauen
Volume
1, A – H
Editor
Ilse Korotin
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79590-2
Size
17.4 x 24.5 cm
Pages
1422
Category
Lexika
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